Der letzte Ausflug

13.07.2013

Früh, sehr früh aufstehen, war heute angesagt, damit ich mich für unseren Ausflug fertig machen und mich rechtzeitig mit Gosia und den anderen treffen konnte.

Der Plan war, wie wir ihn letzten Sonntag ausgemacht hatten, heute nach Nansha zum Tianhou-Tempel zu fahren.

In Kecun habe ich mich dann mit Gosia, Tanja und Erin getroffen. Tanja ist die Ukrainerin und Erin ist die Chinesin mit der ich mich nach der letzten Party noch so lange unterhalten habe. Zu viert haben wir ganze zwei Stunden gebraucht bis wir endlich angekommen waren.

Zuerst muss man ewig mit der Ubahn fahren und dann in Jinzhou (Nansha) in den Bus umsteigen und dort auch bis zur Endstation fahren…

Dafür ist der Blick auf den Tempel alles wert, was man sich vorstellen kann. Ich finde, dass der Tianhou-Gong einer der schönsten und größten Tempel von Guangzhou ist und wenn man Zeit hat, dann sollte man dort unbedingt hinfahren und sich nicht von der Distanz abschrecken lassen.

Vor dem Tempel steht eine große Statue, die den Blick auf das Meer richtet. Wenn ihr euch vielleicht an meinen Ausflug in Macau erinnert, dann kennt ihr vielleicht noch die Statue, die auf dem Berg steht und ebenfalls auf das Meer blickt.

Das ist die gleiche Göttin, die dort dargestellt wird. Sie soll die Seefahrer beschützen und schaut deshalb immer auf das Meer hinaus.

Der Tempel selbst erstreckt sich über mehrere Ebenen am Berg nach oben und auf der „Spitze“ steht eine Pagode.

Der Eintritt kostet auch nur 20 Yuan (genauso viel wie ein Hin-und Rückfahrtticket der Ubahn von der Sun Yat-sen University aus) und dann kann man dort so viel Zeit verbringen wie man will.

Vielleicht das einzige Problem heute stellte aber diese unglaubliche Hitze dar… Wir wollten uns auf die Steinstufen oder auf eine Bank setzen und haben uns alle unsere Hintern verbrannt. Das ist schon nicht mehr normal. Ich hätte locker auf der einen Parkbank meinen Reis anbraten können. Vielleicht sind so sogar der Wok oder die Hot-Stone-Platten erfunden worden? Saa ne… (さあね)

Und die Hitze ist auch beim Aufstieg sehr problematisch. Schon nach kurzer Zeit habe ich geschwitzt wie sonst noch was. Alles, wirklich alles war klitschnass und ich kam gar nicht mehr nach mir das Gesicht mit Tüchern abzuwaschen… Zum Glück habe ich mir ein 300 Blatt Päckchen gekauft, weil ich in weißer Voraussicht auf Sonntag ein bisschen mehr gekauft habe. Ich werde garantiert heulen…

Heute wars „nur“ schwitzen.

Mit meinem Goethe-Fächer habe ich aber die Spitze erklommen und mich wieder an der Aussicht erfreut, die ich zum letzten Mal im September (oder wars doch Oktober?) hatte.

Nur heute war sie wegen dem guten Wetter noch besser und man hatte einen tollen Blick auf das Meer.

Achso, da fällt mir ein, dass das ja gar nicht stimmt. Korrekt müsste es lauten „Perlflussdelta“ und nicht „Meer“, aber bei solchen Kleinheiten halte ich mich nicht auf. Wenn ich irgendwo riesige Tankschiffe und Frachter am Horizont sehe und ringsum kein Land mehr, dann hat für mich das Meer angefangen 😉

Oben haben wir dann noch ein bisschen Pause gemacht und ich habe einen Apfel gefrühstückt und viel viel Wasser getrunken.

Dann haben wir uns wieder an den Abstieg gemacht, weil wir noch ein bisschen am Strand entlang laufen wollten (oder heißt es dann „Ufer“, weil es ist ja kein Meer…).

Erstaunlicherweise waren dort viele Familien mit ihren Kindern zum spielen, was ich zwar wegen der Hitze verstehen, aber aufgrund der Wasserqualität wiederum nicht nachvollziehen kann…

Es fällt mir auch unglaublich schwer die Entfernung zu schätzen, aber wenn ich in „unmittelbarer“ Nähe einen Tanker fahren sehe, dann würde ich vom Gefühl her nicht ins Wasser gehen. Obwohl das wahrscheinlich nur Kopfsache ist, denke ich…

Nach dem Strand ging es dann in einen großen Park und von dort aus weiter zu der Bushaltestelle. Wir haben diesmal eine andere Bushaltestelle genommen als auf der Hinfahrt, weil ich das letzte Mal mit Fanny auch mit diesem Bus gefahren bin.

Der Bus brachte uns dann bis Jiaomen und von dort aus ging es mit der Ubahn weiter nach Zhujiang Newtown. Dort wollte ich die Mädels noch in mein Lieblingsnudelrestaurant bringen, damit sie wissen, wo sie gute Nudeln finden, wenn sie sie suchen sollten.

Und sie haben ihnen auch geschmeckt, das ist die Hauptsache 😉

Nun war ich (und die anderen auch) völlig fertig. Es war fast 16 Uhr und wir waren schon seit fast 8 Stunden unterwegs. Natürlich sind wir da müde und nach dem Essen natürlich noch mehr.

Deswegen haben wir uns dann verabschiedet, weil diese drei werde ich jetzt vorerst auch nicht wiedersehen… Aber es war nicht das letzte Mal, da bin ich mir sicher!

 

Eigentlich wollte ich noch einmal zum Yuexiu-Park fahren wegen meinem Stempel, aber es war schon wieder knapp vor Ende der Öffnungszeiten und dann bin ich nach Hause gegangen und habe erst mal drei Stunden Koma-Schlaf gehalten (nach einer eiskalten Dusche, versteht sich ;))

Irgendwann gegen halb neun bin ich wieder aufgewacht und habe meinen Koffer vollends gepackt. Nur noch solche Sachen wie Zahnbürste, Deo, usw. waren noch draußen, weil ich die morgen noch brauchen würde…

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie verrückt sich das anfühlt, den LETZTEN TAG IN CHINA vor sich zu haben…

Aber morgen sieht alles ziemlich entspannt aus. Putzen und dann die restlichen Sachen einpacken oder wegschmeißen. Da fällt mir ein, dass ich noch ein Geschenk für Elena habe und dazu noch unbedingt einen Brief schreiben muss…

Und Blog sollte ich auch schreiben…

Ich habe ja schon einiges wieder aufgeholt. Das kommt davon wenn man einfach zu faul ist und Sachen aufschiebt…

Der Tag morgen ist aber imminent und lässt sich nicht mehr aufschieben. Der langersehnte Tag ist da…

 

 

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