Einen Tag im Zoo

08.07.2013

Die letzte Woche ist angebrochen! Das bedeutet für mich, dass ich jetzt noch so viel wie möglich von Guangzhou sehen möchte. Deswegen habe ich mir eine echte Sightseeing-Woche vorgenommen. Oder zumindest so viel wie möglich noch zu sehen.

Heute war der Zoo von Guangzhou dran, der im Internet richtig angepriesen wird.

Davon musste ich mich natürlich selbst überzeugen.

Aber als erstes musste ich in die Schule gehen und dort ein bisschen was arbeiten. Ich sollte kommen und alles was noch auf meinem Tisch ist (Deutschmaterialien) in die Deutschecke tragen, da unsere Büro ja in den Sommerferien umgebaut wird. Die anderen Lehrer haben auch schon teilweise angefangen zu packen.

Jetzt bricht auch überall die Packstimmung aus oder was?

Ich habe aber auf jeden Fall geholfen die Sachen in die Deutschecke zu tragen und dann haben wir uns noch ein bisschen unterhalten und auch noch ein Zeugnis für mich verfasst. Schließlich habe ich ja ein Jahr lang an dieser Schule gearbeitet, da kann ich ja auch ein Zeugnis dafür bekommen 😉

Um halb eins bin ich dann losgefahren und habe mich mit Elena getroffen, die den Nachmittag frei hatte und die mich in den Zoo begleiten wollte.

Zuerst haben wir also gemeinsam Mittag gegessen und sind dann zusammen zum Zoo mit der Ubahn gefahren. Der Zoo lag vielleicht 6 Kilometer Luftline von ihrem Büro entfernt, aber die Ubahn ist da einfach bequemer und schneller. Außerdem hatten wir ja noch einiges an Laufen vor uns.

An der Kasse traf mich dann aber erst einmal der Schlag als ich gelesen habe, dass der Eintritt 130 RMB beträgt!! Das ist fast so viel wie man für den Guangzhou Tower bezahlt! Das ist doch verrückt finde ich!
Aber wir haben dann doch bezahlt und sind nach drinnen gegangen.

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Und was soll ich sagen… Der Zoo sah aus wie ein Zoo und war auf jeden Fall besser als den Zoo, den ich in Zhongshan besucht hatte. Oh, wenn ich nur daran zurückdenke, dann überlege ich schon wieder wie ich die Tiere dort befreien kann…

Aber das hier war auch nicht das Wahre. An die Wilhelma in Stuttgart kommt dieser Zoo hier in hundert Jahren nicht ran. Die Gehege sind zwar schon recht groß hier, aber relativ trostlos und gerade Löwen und Tiger sind wieder in Betonwüsten eingesperrt.

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Mittlerweile beschlich mich das Gefühl, dass der Eintritt die 130 nicht wert war.

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Das änderte sich aber als wir in die Wasserwelt gegangen sind. Man betritt ein riesengroßes Gebäude und fährt dort mit der Rolltreppe durch einen Glastunnel aus Wasser. Man sieht die Fische über und neben sich schwimmen und ist eigentlich mittendrin. So als wären wir mitten in einem Aquarium.

Vor lauter Rumschauen und Staunen wäre ich fast über das Ende der Rolltreppe geflogen… Peinlich 😀 Mit einem lauten Stolpern hat sich die Ausländerin mal wieder zur Attraktion gemacht. Generell fühlte ich mich wie im Zoo.

Nur wurde ich angestarrt und fotografiert und die Tiere, die eigentliche Attraktion, weniger.

In dem Raum, in den ich gestolpert bin, war eine große Glaswand und man hatte nun einen anderen Blickwinkel in das Aquarium. Neben vielen Fischen und Rochen schwammen da drinnen auch ein Taucher und zwei Meerjungfrauen, die zum Entertainment-Programm gehörten.

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Ich und Elena haben uns aber dann die Fische um uns herum in den anderen Aquarien angeschaut und haben sogar eine Führung auf Chinesisch mitgemacht.

Im 2. Stockwerk habe ich dann eine Riesenschildkröte gestreichelt und den Haien bei der Fütterung zugeschaut. In einem anderen riesigen Aquarium gab es tatsächlich auch viele Haie, darunter zwei weiße Haie… Eigentlich sehen die Tiere bis auf ihre Zähne gar nicht so gefährlich aus…

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Das „Finale“ der Wasserwelt war dann eine Show, die draußen im Freibecken aufgeführt wurde und wir kamen gerade noch rechtzeitig, bevor es angefangen hatte.

Als erstes kam ein Seelöwe dran, aber auch diese Show kam nicht an die in der Wilhelma dran 😉 Übrigens kann ich den Zoo in Stuttgart nur empfehlen (um ein bisschen Werbung zu machen :D)

Dann folgten Wale. Ja, wirklich! Kleine weiße Wale. Zuerst dachte ich, dass es große, weiße Delfine wären, aber es ist anscheinend doch eine bestimmte Wahlart gewesen. Sie waren sogar so stark und groß, dass die Männer, die die Show leiteten, problemlos von denen getragen werden konnten. Sie konnten sogar stehend auf ihnen reiten…!

Wow. Solche Tiere habe ich noch nie vorher gesehen.

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Das Highlight der Show war aber die Delfin-Performance, wo drei Delfine gespielt und Kunststücke gezeigt haben. Singen, Springen, Drehen, Schwimmen und Ringe holen, ein Boot ziehen, das alles war kein Problem.

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Zum Schluss durften die Kinder sogar die Delfine streicheln!

Einerseits hätte ich das auch gerne gemacht, aber mir taten die Tiere dann auch leid und ich wollte das Ganze nicht unterstützen. Wahrscheinlich wäre ich dann auch auf die Homepage gekommen à la „Blonde Ausländerin streichelt Delfin!“.

Ich mag es mittlerweile überhaupt nicht mehr nur noch auf mein Ausländersein reduziert zu werden.

Gerade als ich und Elena dann die Show verließen, fing es an in Strömen zu regnen. Und so sollte es eine halbe Stunde lang weiter gehen. Wir haben uns dann untergestellt und gewartet und haben die Ratten beobachtet, die aus ihren Löchern gekrochen kamen, weil ihre „Häuser“ wohl unter Wasser standen.

So ein Mist, dass das Wetter nicht gehalten hat!

Das größte Problem war dann einfach, dass ich mit meinen Flipflops große Probleme hatte weiterzulaufen und es mich dreimal beinahe hingehauen hätte, wenn Elena mich nicht aufgefangen hätte. Diese Frau ist einfach super 🙂

Wir wollten nur noch die Pandas sehen, bevor uns auf den Heimweg machen, doch wir konnten die Pandas irgendwie nicht finden. Die Schilder führten uns in zwei verschiedene Richtungen. Letztendlich stellte sich heraus, dass es das Pandagehege noch gar nicht gibt und somit auch keine Pandas… Da hätten wir lange suchen können 😉

Damit war unser Ausflug aber auch schon fast vorbei und wir haben uns mit der Ubahn zurück auf den Weg nach Zhujiang Newtown gemacht. Während Elena nocheinmal zurück ins Büro gegangen ist, bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren.

Und dann wollte ich einfach nur noch duschen! Ihr macht euch echt kein Bild davon, wie sehr man hier schwitzt. Und dann noch in einen Regenguss zu kommen, macht das Ganze nicht besser. Man klebt überall und es ist einfach nur ekelhaft…

Immer wenn ich erzähle, dass es in Deutschland so an die 25-30 Grad gibt, fangen alle an zu schwärmen.

„Oh, das ist ja total toll! So wie unser Frühling! Oh, habt ihrs gut!“

Na, habt ihr es gehört?

 

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