Rotweinfrühstück

06.07.2013

Ugh, wenn ich euch einen Tipp geben darf, dann macht das bitte nicht. Trinkt keinen Rotwein auf leeren Magen, also zum Frühstück.

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Aber um die gesamte Geschichte der Vollständigkeit halber zu erzählen, fange ich mal von vorne an.

Heute stand das Abschlussessen mit dem Schulleiter an, wozu ich vor ein paar Tage eingeladen worden war. Dafür waren wir um 12 Uhr im Büro verabredet.

Dementsprechend bin ich um 11 Uhr aufgestanden, habe mich geduscht und angezogen und habe mich dann zu Lisa isn Büro begeben. Dort wurden wir dann abgeholt und wir sind zusammen in einen Restaurant außerhalb des Campus gegangen. Das letzte Mal waren wir dort nach dem „Wald der Talente“-Wettbewerb im April zum Essen eingeladen.

Heute war ich aber der Ehrengast und durfte deshalb gegenüber der Tür sitzen, was bei manchen Chinesen wirklich eine große Ehre darstellt. Schließlich ist man dann die erste Person, die man sieht, wenn man zur Tür hereinkommt.

Der Schulleiter bzw. eigentlich der Vize-Schulleiter hat dann die Sachen bestellt, die bei uns auf den Tisch kommen. Zur Feier des Tages hat er einen 7 Pfund-Fisch bestellt… Den größten, den das Restaurant zu bieten hatte!

Wenn Geld keine Rolle spielt…

Nachdem alle Gerichte bestellt waren, folgte ein kleines Fotoshooting von uns allen. Es gab Einzelfotos, Paarfotos und ein Gruppenfoto mit mir, meinen Kollegen und dem Vize-Schulleiter Yan.

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Der „richtige“ Schulleiter kam übrigens nicht zu meiner Verabschiedung.

Jetzt kamen auch schon die ersten Speisen auf unseren Tisch und wir waren schon fast bereit anzufangen, als Herr Yan Entenhälse als Vorspeise auspackte.

Ja, die kann man hier abgepackt und gewürzt kaufen, so wie wir unsere Erdnüsse wohl kaufen. Und dann isst man mal einfach so einen Entenhals…

Und ich weiß wie unhöflich es ist abzulehnen, aber hier konnte ich nicht anders. Den Entenhals hätte ich im Leben nicht runterbekommen.

Da ich aber hier schon abgelehnt habe, durfte ich mich bei der nächsten Tradition nicht zurückziehen. Dem chinesischen Anstoßen „Ganbei“ (ihr kennt vielleicht das Japanische Kampai, das klingt so ähnlich), wobei man das Glas in einem Zug leeren muss.

Und dafür gab es heute keinen Baijiu (weißer Schnaps), sondern Hongjiu (Rotwein). Es fühlt sich einfach nicht richtig an, guten Rotwein zu exen, aber was sein muss muss sein. Es bleibt aber nicht bei dem einen Mal. Immer wieder wird man von anderen aufgefordert mit ihnen anzustoßen und da darf man auch nicht ablehnen. Und sofort danach wird das Glas wieder gefüllt, damit man ja keine Ausrede hat.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie es einem geht, wenn man noch nichts gegessen hat und dann schon fast zwei ganze Gläser Rotwein intus hat…

Zum Glück ging das Essen dann los und ich konnte mich ein wenig beschäftigt geben.

Es gab Bohnen, Rindfleisch mit gebratenem  Kohl, Qingcai, Reistofu, Fischkopf und Reiskuchen und vieles mehr.

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Wirklich großen Hunger hatte ich aber nicht. Außerdem waren wir mehr mit Reden beschäftigt als mit Essen. Aber alles in allem war es ein schönes Beisammensein und ein schönes Abschiedsessen!

Zum Schluss habe ich dann noch eine Karte von meinen Kollegen geschenkt bekommen, wo jeder mir liebe Sprüche reingeschrieben hat (leider auf Chinesisch…)

Und vom Schulleiter habe ich dann Tee, eine Computermaus, einen USB-Stick und einen Stift im Sun Yat-sen Design bekommen. Alles war in einer edlen Geschenkbox verpackt. Eindrucksvoll und schön. Ich habe mich sehr gefreut.

Meine Kollegen sind dann nach Hause gegangen, Lisa hat sich mit ihrem Freund getroffen und ich bin ebenfalls nach Hause gelaufen. Dort habe ich das einzige gemacht, was in dieser Situation sinnvoll war. Hinlegen und den Rausch ausschlafen 😉

Ich habe es tatsächlich geschafft den halben Tag durchzuschlafen, dann ein bisschen was am Computer zu erledigen und mich dann wieder ins Bett zu hauen.

Dafür bin ich am nächsten Morgen katerfrei aufgewacht 😉

 

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