Mein Jahr im Rückblick – Workshop

03.07.2013

Nach einer Party kommt man morgens immer recht schwer aus den Federn, das dürfte allgemein bekannt sein 😉

Aber heute lief das bei allen erstaunlich gut. Ich, Milena und Florian haben uns um 9:15 Uhr zum Frühstück verabredet und wir sind in eine französische Bäckerei um die Ecke gegangen.

Da habe ich mir einen Latte Macchiato und ein Parma-Schinken-Sandwich zu essen geholt. Eigentlich mag ich Schinken nicht so gerne, aber nach einem Jahr Abstinenz tat es gut mal wieder in einen echten (nicht künstlichen) Schinken, wie ich ihn von zu Hause kenne, zu beißen! Und das Ciabatta-Brot war auch göttlich! 😉

Im Hostel haben wir dann auf die anderen gewartet, damit wir gemeinsam aufbrechen konnten, aber trotzdem haben wir es nicht rechtzeitig zum vereinbarten Termin geschafft. Wir sind nämlich mit dem Taxi gefahren und mitten in die Rush Hour reingeraten… Somit war es dann vorbei mit der Pünktlichkeit.

Eine Stunde später erreichten wir das Goethe-Institut Shanghai, wo schon Laura, Julian und Saskia auf uns warteten…. Peinlich. Aber auch nicht unsere Schuld, naja, nicht ganz.

Das Goethe Institut in Shanghai ist im Vergleich zu dem im Peking um einiges kleiner, aber dafür viel angenehmer und einladender. Ich habe mich dort gleich viel wohler gefühlt als in den Büroräumen des GI in Peking.

Der erste Programmpunkt war ein Aufwärmspiel mit Bildern bei dem wir frei assoziieren konnten, was uns zu den mehr oder weniger abstrakten Fotografien von Kunstwerken einfiel. Als nächstes folgte dann der Hauptpunkt, wo jeder von uns seine PPT vorstellte. Es war wirklich interessant zu sehen, was die anderen so in ihren letzten 11 Monaten erlebt haben. In manchen Bereichen haben wir alle ganz unterschiedliche Erfahrungen gehabt und manchmal haben wir alle doch unabhängig voneinander das gleiche erlebt.

Unterm Strich haben wir alle aber ein höchst interessantes und außergewöhnliches Jahr erlebt.

Nachdem wir acht unsere Präsentation beendet hatten, ging es dann zum Mittagessen, wo wir fleißig diskutierten und uns noch besser austauschen konnten, über das, was wir so gesehen haben. Das Essen aus der Hongkong-Küche wurde da fast zur Nebensache.

Der Nachmittag war dann ganz im Sinne der Kreativität mit Schreiben verbracht. Wir haben verschiedene Kurzgeschichten geschrieben, die sich mehr oder weniger mit unserem China-Jahr beschäftigen, aber eben durch andere Zugänge. Eigentlich bestanden unsere Kurzgeschichten immer aus Stichwörtern, die wir durch spontanes Assimilieren herausgefunden haben.

Insgesamt eigentlich eine sehr sinnvolle Veranstaltung und ich bin froh, dass ich zu diesem Abschlussseminar gegangen bin. Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt!

 

Nun hieß es aber Abschied nehmen, denn mit diesem Tag endete unser Shanghaiaufenthalt. Das bedeutete aber auch, dass ich nach Guangzhou zurückfliegen würde und die anderen frühestens in Berlin wieder sehen würde…

Warum fühlt sich auf einmal alles so komisch und so… endgültig an?

Um 17 Uhr stand ich dann mit meinem Köfferchen in der Ubahn und bin zum Hongqiao-Airport gefahren. Die Fahrt dorthin dauerte auch wieder ewig… dabei waren es glaube ich nur 7 Stationen oder so.

Am Flughafen lief dann alles problemlos ab und um 19:10 konnte ich in das Flugzeug einsteigen, welches 20 Minuten später abheben sollte.

Richtig, sollte.

Denn zwei Minuten vor Start kam die chinesische Durchsage, dass unser Abflug sich wegen Problemen um eine Stunde oder mehr verschoben hat. Ungläubig habe ich an dem gezweifelt, was ich verstanden hatte, bis es die englische Durchsage bestätigte. Auf unbegrenzte Zeit verschoben.

Und hier in dem Flieger sitzen schon alle Menschen angeschnallt und abflugbereit. Sogar die Gangway war schon wieder zurückgefahren. Das bedeutete: Wir kommen hier auch nicht mehr raus.

Die Stewardessen haben dann einfach das Essen ausgeteilt, welches wir dann im stehenden Flugzeug gegessen haben. Danach habe ich dann nach einer Decke gefragt und habe versucht die verbleibende Zeit zu verschlafen.

2 ½ Stunden später haben wir dann endlich abgehoben…

Für das Warten wurden wir aber dann mit einer perfekten Sicht auf Shanghai bei Nacht entschädigt, wo wir den leuchtenden Knotenpunkt aus der Luft begutachten durften.

Doch schon kurze Zeit darauf war ich schon wieder eingeschlafen.

Um halb 12 landeten wir dann endlich in Guangzhou, doch die Ubahn war bereits nicht mehr im Betrieb und auch mein letzter Bus zur Sun Yat-sen University ist schon abgefahren…!!

Deswegen bin ich in einen anderen Bus zum Haizhu Guangchang gefahren und von dort aus weiter mit einem Taxi zum Westtor der Universität. Das war ja fast eine halbe Weltreise!!

Um 2 Uhr kam ich endlich in meiner Wohnung an und bin todmüde ins Bett gefallen…

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