Shopping unter Wasser

19.05.2013

 

Sonntag und Ausschlafen. Das ist besonders schön, wenn man abends weggegangen ist und am nächsten Tag sich keine Gedanken über irgendwas machen muss 🙂

Nach dem Aufstehen habe ich mich dann fertig gemacht und mich zum „Brunch“ bei Elena getroffen. Heute sind wir zu Jialeyuan gegangen, wo man eine große Auswahl an essen hat. Ich habe Mapo Tofu, Hühnerfleisch süß-sauer und Sojabohnenkeime gegessen. Elena hatte Schweinfleisch, Bohnen und zwei Kartoffel-Spare-Ribs-Suppen. Wir haben schwesterlich geteilt und haben gleich mal den Spieß rumgedreht. Anstatt, dass sie mir Wörter auf Chinesisch erklärt, habe ich sie nun das Essen auf Englisch erklären lassen und so Wörter wie „Chopsticks“ oder „Bowl“ beigebracht. Irgendwie lustig.

Die richtige Unterrichtsstunde haben wir aber danach im Büro gehalten und ich habe ihr ein paar wichtige Fragestellungen, so wie das He-she-it -„s“ (z.B. She likes potato chips) beigebracht.

Nach dem Unterricht haben wir uns aber dazu entschieden einkaufen zu gehen. Also sind wir zur Bushaltestelle gegangen und haben vorher einen kleinen Abstecher zum KFC gemacht. Dort hat sie mich eingeladen und wir haben ein Schokoladeneis, ein Erdbeereis, zwei Chickenwings und eine Portion Pommes gekauft, die wir dann im Bus gegessen haben. Ich hab noch nie so viel Spaß auf einer Busfahrt gehabt! 🙂

Leider sind wir nach dem Umsteigen in eine andere Linie von einem Regenschauer überrascht worden, der fast alles überflutet hat… Wie sollten wir da Einkaufen gehen?
In Gongyuanqian angekommen hat sie mich in ein Kalligraphiegeschäft geführt, wo ich zwei Pinsel und ein Übungsblatt gekauft habe. Diese Übungsschriftrolle benutzt man nur mit Wasser und die Schrift darauf verschwindet nach 5 Minuten wieder, sobald das Wasser getrocknet ist. Also kann man unbegrenzt oft darauf schreiben üben.

Und weil ich ja Ausländerin bin, habe ich auch noch Rabatt bekommen 🙂 Die Frau in dem Laden hat sich auch wirklich sehr darüber gefreut, dass eine Ausländerin Kalligraphie lernen möchte! Ich habe mich sehr über den Rabatt gefreut 🙂

Danach sind Elena und ich in ein ehrlich gesagt ziemlich versifftes Restaurant gegangen, aber sie hat mir versichert, dass es dort sehr gut schmeckt. Die Faustregel ist ja: Je dreckiger das Restaurant, desto leckerer das Essen!

Wir haben Reis mit Nudelsuppe gegessen und dazu eine Riesenplatte voller Fisch  und Gemüse. Da alles aber aus Sichuan kommt, war es dementsprechend scharf. Sogar für mich und Elena eine echte Mutprobe. Die größte Mutprobe für mich war aber die Nudelsuppe, die mit Schweinedarm geliefert wurde.

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Der Schweinedarm war aber eigentlich wie eine große unförmige Nudel selbst. Oder eine sehr nachlässig und halb gefüllte Wurst, die schlaf und eklig aussieht. Ich habe es probiert. Und es hat mir nicht geschmeckt. Es war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber es war auch nicht mein Geschmack, weshalb ich abgelehnt habe. Ich habe stattdessen den Fisch aus der Chili-Sauce rausgefischt…

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In diesem Moment ging draußen die Welt unter. Es gewitterte und begann zu regnen und wollte einfach nicht aufhören. Wir saßen bestimmt eine Stunde in dem Restaurant und innerhalb kürzester Zeit stand die Straße draußen 15cm unter Wasser. Wir konnten nicht raus.

Irgendwann sind wir einfach in das Wasser gesprungen und in das nächste Kaufhaus gerannt. Völlig nass, aber auch satt. Und wir haben nur noch gelacht. 😉

In dem Kaufhaus sind wir einfach nur herumgeschlendert und haben verschiedene Sachen anprobiert, aber wir haben nicht viel gefunden.

Dafür aber in den anderen Geschäften auf der Straße, wo wir nachdem es aufgehört hatte zu regnen, wieder laufen konnten. Ich habe nichts gefunden, weil man viele Dinge nicht anprobieren darf und ich halt einfach mit meiner Übergröße Probleme habe mit den XXS-Chinesinnen mitzuhalten… Tragisch, manchmal. Das kann ganz schön an dem Selbstwertgefühl eines Mädchens nagen…

Aber wir haben viel für Elena gefunden. Drei Teile und für alle drei ein super Preis! Ein Kleid haben wir sogar von 280 auf 80 Yuan runtergehandelt!!

Elena meinte, dass sie wohl öfter mit mir einkaufen gehen sollte, weil ich ihr anscheinend Glück bringe 🙂

Zum Schluss sind wir noch in ein kleines Kaufhaus gegangen, um eine Sonnenbrille für mich zu suchen, aber das meiste waren Fake-Glasses, Kitsch-Sonnenbrillen oder so große Brillengläser, dass ich sie liebevoll Gesichtsbrille nenne. Alles nicht mein Stil.

Aber egal, wir hatten trotzdem viel Spaß beim Anprobieren von den unmöglichsten Brillenformen 🙂

Doch als wir dann an der U-Bahn angekommen waren, hieß es Abschied zu nehmen, denn sie fuhr mit der anderen Linie, während ich mit der 2 nach Hause fahren musste. Aber wir haben uns schon wieder für Samstag verabredet und auch wieder eine neue Unterrichtsstunde ausgemacht. Ich freue mich jetzt schon darauf!!

Und doch war ich wirklich wirklich müde nach dem langen Tag. Allerdings  konnte ich heute nicht schlafen und habe es erst geschafft, um 6:30 die Augen zu schließen. Natürlich mit dem Wissen, dass ich schon zweieinhalb Stunden später schon wieder aufstehen musste…

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