Ein Kanadier, der die Welt verändern will

16.05.2013

 

Der schlimmste Tag meines Schnupfens bisher überhaupt… eigentlich wollte ich gar nicht aufstehen. Aber die Pflicht ruft!

Heute warteten zwei Stunden Deutschunterricht auf mich, da eine davon die Generalprobe für Montag werden sollte. Am Montag wird unsere Unterrichtsstunde getestet, genauso wie wir gestern die des neuen ausländischen Lehrers hospitieren dürfen. Der Unterschied ist, dass viele Lehrer Englisch können, aber keinen von denen Deutsch. Deshalb haben ich und Lisa uns überlegt, dass wir eine komplett mündliche Stunde machen, die die Schüler auf die mündliche Teilprüfung der A2-Prüfung vorbereiten soll. So kann KEINER nachvollziehen, ob wir einen Fehler machen oder nicht, weil die einzige, die es merken wird, wohl ich als Muttersprachlerin sein werde.

Unsere Generalprobe lief gut, d.h., dass wir für Montag gut vorbereitet sind!!

Danach bin ich direkt zum Mittagessen gegangen, da ich ziemlich erschöpft war und mein Kopf wehtat. Kopfschmerztabletten wollten nicht helfen, also muss wohl Erkältungsmedizin ran… Aber zuerst sollte eine ausreichende Mittagspause gut tun.

Doch daraus wurde nichts, denn ich habe auf der Straße einen Kanadier getroffen, der seine eigene Nachhaltigkeits-Organisation gegründet hat. Wir kamen ins Gespräch (Ausländer erkennen sich halt) und er hat mich kurzerhand in seine Arbeit eingeweiht. Im Moment ist er wegen einer Konferenz in Guangzhou und wohnt bei einem Schüler von mir zu Hause. Er hat den „3-finger-Wednesday“ eingeführt, wo man folgende Grundregeln beachten muss:

–          Smiley (Lachen macht einen selbst und andere glücklich)

–          Change (Man sollte eine Kleinigkeit verändern, z.B. Mittwochs nichts Süßes essen oder so)

–          Unplug (Stecker von elektronischen Geräten ziehen und auch einmal auf Computer und Handy verzichten)

Dieses „ Projekt“ möchte er nun in die Klassenzimmer bringen und verbreiten. Zu diesem Zweck wollte er ein Interview mit mir als (Assistenz-)Lehrerin machen und hat mich ganze 2 Stunden lang interviewt. Eigentlich hatte ich ja vor nach Hause zu gehen, aber irgendwie kamen ständig neue Fragen und ich konnte nicht weg. Und es war auch interessant einiges über dieses Projekt zu lernen.

Um 14 Uhr bin ich dann zurück in meine Wohnung, um ein wenig zu schlafen bevor ich zurück in die Deutschecke gehen musste. Aber auch die paar Stunden Ruhe waren nicht schlecht.

Für den Abend war ich wieder mit dem Kanadier verabredet, da er mir noch ein bisschen was über einen Film und andere Projekte erzählen wollte. Wir sind in das Nudelrestaurant in Zhujiang Newtown gegangen, wo er mich kurzerhand eingeladen hat. Dort saßen wir dann drei Stunden, bevor wir quasi rausgeschmissen wurden. Er redet sehr gerne und hatte auch wirklich einiges zu erzählen, da er zuvor in Kenia und Senegal war.

Nachdem das Nudelrestaurant geschlossen hatte, haben wir uns auf den Weg zur kanadischen Bar „The Brew“ gemacht, meine Stammkneipe mittlerweile. Ich warte ja schon auf den Tag, wo der Milchshake oder das Erdinger Bier schon auf dem Tisch steht 😀

Und dort ging das mehr oder weniger einseitige Gespräch weiter. Seine Ideen waren alle nicht schlecht, doch das Gespräch war deshalb einseitig, weil er einfach mehr zu erzählen hatte als ich 😉

Insgesamt aber ein sehr interessanter Tag und eine interessante Person, die mit vielen chinesischen Promis und Filmemachern sowie dem Avatar-Regisseur James Cameron befreundet ist. Nicht schlecht!

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