Neue Freunde

15.05.2013

Ich bin krank und muss ständig niesen. Ich friere und schwitze abwechselnd, doch das hat nichts mit Fieber zu tun, sondern mit dem Wechsel zwischen klimatisierten und unkliamtisierten Räumen.

Das Klassenzimmer der siebten Klasse hat zum Beispiel KEINE Klimaanlage, sondern nur ein paar Ventilatoren. Auf der höchsten Stufe eingestellt, bekomme ich ungefähr alle 8 Sekunden einen Luftzug ab, während ich die restlichen sieben mich zu Tode schwitze.

Nicht gerade beruhigend sind die Aussichten, dass es in den nächsten vier Wochen NOCH HEISSER wird….

Irgendwie habe ich mich durch die zwei Stunden vormittags gekämpft und bin danach mit Lisa essen gegangen. Mittwoch ist jetzt unsere Italiener-Tag und wir essen unsere scharfen Spaghetti. (in ein paar Beiträgen vorher habe ich euch erklärt, wie diese Nudeln heißen bzw. wie sich ihr Name zusammen setzt).

Beim Essen habe ich noch einmal nachgeforscht, was es nun mit den deutschen Freiwilligen zu tun, die angeblich an unsere Schule kommen. Leider weiß irgendwie niemand wie viele, welches Geschlecht und welches Alter. Meine einzige Information war ein Freiwilliger aus Deutschland und ein Freiwilliger aus Indien. Mehr erfuhr ich nicht.

Also habe ich beschlossen, dass ich auf diese Veranstaltung gehe, egal ob ich etwas anderes zu tun habe oder nicht.

Und tada, ich durfte ein Unterrichtsstunde hospitieren, weil unsere Schule einen neuen ausländischen Teilzeitlehrer einstellen will. Und heute war die Probestunde dafür.

Ich sollte dabei sein, um die Aussprache zu kontrollieren.

Haha!

Der Lehrer kommt aus England und wird an unserer Schule Englischunterricht geben. Und ich als Deutsche soll dessen Aussprache kontrollieren?

Das ist ja fast so als würde ein Chinese nach Deutschland kommen und meinen Deutschlehrern sagen, dass ihre deutsche Aussprache gut oder schlecht ist.

Besser als Muttersprachler geht doch nicht, oder?

Trotzdem war die Stunde ganz interessant.

Die Schüler durften vier Fragen an den Lehrer zum Kennenlernen stellen:

Die erste Frage war:

S: „Where are you from?”

T: “I am from the UK”

S: “How old are you?”

T: “I am 27 years old”

S: “Are you gay?”

T: (schmunzelt erst, weil er erstaunt ist über die Frage): „No, I am not gay.“

Und die letzte Frage war dann:

S: „If you could, would you kill Hittler?”

T: (nun wirklich erstaunt): “If I could turn back time, I would.”

 

Ok…. Was geht bei euch ab? Ich weiß nicht genau, was Schüler unter Fragen verstehen, um jemanden kennenzulernen, aber damit hätte ich niemals nicht gerechnet. Aber man wird immer wieder überrascht. Vor Allem, wenn die Schüler 13 Jahre alt sind…

Ich hab mich aber früher aus dem Unterricht rausgeschlichen und bin zum Dach unseres Schulgebäudes gegangen, weil dort die Präsentation der Freiwilligen stattfinden sollte. Und tatsächlich, dort gab es vier Leute. Die Bibliothekarin unserer Schule, ein Chinese namens Ty, eine Inderin und eine Deutsche! Ach, es war so schön jemanden aus der Heimat zu treffen!

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Das hat mich wirklich sehr sehr gefreut!

Sie haben einen Vortrag über Mülltrennung mit den Schülern gehalten und haben auch eine kleine kreative Aufgabe zum Thema Recycling gegeben. Eigentlich ein sehr interessanter und logischer Vortrag. Allerdings weiß ich nicht, ob die Schüler das nun wirklich umsetzten. Wenn ich ehrlich bin, dann trenne nicht einmal ich den Müll, weil wenn aus den getrennten Mülltonnen der Müll abgeholt wird, wird alles zusammen in die Müllkarren geschmissen, dann auf eine Müllhalde gefahren und dort wieder getrennt…

Also erst Trennung, dann wieder Mischen und danach wieder Trennung…

So sollte die Idee eigentlich nicht umgesetzt werden, oder?

Aber es ist ein Anfang…

Ich und Kathy haben uns danach noch richtig toll unterhalten und wir haben auch Handynummern ausgetauscht, damit wir mal etwas zusammen unternehmen können. Das wäre natürlich super 😉

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Da sie aber direkt zum nächsten Termin weitermussten, bin ich alleine in meinen Feierabend gegangen. Zuerst zu Costas Coffee, wo ich einen Double Chocolate Milchshake probiert habe und feststellen musste, dass mir davon wirklich wirklich schlecht wurde. Kann ein Zufall gewesen sein oder es lang an diesem unerträglich heißem Wetter, aber eigentlich denke ich, dass mein Schnupfen und meine Erschöpfung ihren Tribut forderten. Deswegen war ich froh nach Hause zu kommen und mich ins Bett zu legen!

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