Change – Veränderung

06.05.2013

Die letzten 10 Wochen haben begonnen. Und die letzten 37 Wochen habe ich schon hinter mich gebracht.

Und komischerweise merke ich, dass sich etwas verändert hat. Irgendetwas ist anders. Ich weiß nur nicht genau was. Alles fühlt sich auf einmal so verdammt normal an.

Heute habe ich ausgeschlafen und habe danach mein Zimmer aufgeräumt. Ich habe ferngesehen und ich habe eigentlich alles genauso gemacht wie jeden Montag 😉

Dann bin ich in den Unterricht gegangen und habe zwei Stunden lang hospitiert. Eigentlich habe ich gelesen, aber das ist ja egal 😉

Im Büro habe ich mich dann aber auf meine neue Aufgabe vorbereitet! Denn die Deutschecke ist momentan ausgesetzt. Stattdessen darf ich mich um eine neue Schülerin kümmern, die aus Harbin (Nordchina) kommt und nun nach Guangzhou gezogen ist, weil ihr Vater hierher versetzt worden ist. Leider hatte sie vorher an ihrer Schule keinen Deutschunterricht gehabt und ist jetzt logischerweise neun Monate hintendran. Hier komme ich ins Spiel. Ich darf ihr nun im Privatunterricht und im Schnelldurchgang Deutsch beibringen und zwar von Anfang an.

Eine wirklich große Aufgabe für mich!

In der ersten Stunde heute haben wir ein paar Basis-Phrasen durchgenommen und ich habe versucht ihr einen ersten Einblick zu geben. Ich habe aber definitiv den Eindruck, dass sie eine schnelle Auffassungsgabe und ein sehr hohes Englisch-Niveau hat, deswegen habe ich keine Bedenken: Wir schaffen das, dass wir alles aufholen.

Mich freut das ganze aber wirklich, weil das genau das ist, was ich mir von Anfang an unter der Deutschecke vorgestellt hatte. Endlich habe ich den Eindruck dort etwas Nützliches zu machen! Ich kann die 30-minütigen Einheiten aufbauen wie ich will und ganz individuell auf Cheny, die Schülerin, eingehen.

Diese neue Aufgabe gibt mir wieder neuen Antrieb und schafft es, dass mir die Arbeit im Moment wieder Spaß macht! 😉

Nach Feierabend bin ich heute noch ins Kaufhaus gegangen, weil ich mir einen Berg von Frischhaltedosen kaufen wollte. Da ich meinen Kakerlaken-Kühlschrank in den letzten Wochen Kakerlakenfrei vorgefunden habe, werde ich nun wieder anfangen ihn zu nutzen. Doch das nur noch unter verschärften Regeln: Alles wird in Dosen gepackt.

Gegen 21 Uhr habe ich mich dann zum Abendessen nach Zhujiang Newtown aufgemacht und habe mich dort in eine Bar gesetzt, wo es richtig leckeren Salat gibt. Nachdem ich einen riesig großen Teller Salat verputzt und mir ein Feierabendbier gegönnt habe, habe ich mit dem lernen angefangen und wieder zwei Lektionen hinter mich gebracht. Im Moment habe ich einen so großen Wissensdurst, dass ich am liebsten den ganzen Tag lernen würde. Ich hoffe, dass ich das auch bis zum Studium und darüber hinaus aufrechterhalten kann!

Ich habe Japanisch und Chinesischvokabeln gelernt und je eine Lektion durchgemacht. Danach habe ich mich weiter mit Karl Marx‘ Lohnpolitik auseinandergesetzt und zum Abschluss das nächste Kapitel von Dorian Gray gelesen. Irgendwie sind das die entspanntesten Abende muss ich sagen!

Und ich fühle mich am Ende des Tages so, als hätte ich viel geleistet und viel geschafft.

Um ca. halb eins war ich wieder am Tor der Universität und ich bin zurück zu meiner Wohnung gelaufen. Schließlich wartete ja noch ein bisschen Arbeit auf mich. Blog schreiben zum Beispiel 😉

Und zum Abschluss des Tages habe ich eine neue Folge meiner aktuellen Lieblingsserie „Elementary“ angeschaut. In der Serie geht es um die Figur Sherlock Holmes, die aber in der heutigen Zeit existiert. Dr. Watson ist eine Frau (gespielt von Lucy Liu) und Holmes‘ Suchtberaterin, da dieser erst kürzlich aus einer Heroin-Sucht herausgekommen ist. Sie ist nun dafür zuständig ihn vor einem Rückfall zu bewahren, während Holmes als Berater für das NYPD arbeitet, um rätselhafte Mordfälle aufzuklären.

Und dann ging es ins Bett, schließlich war in fünf Stunden wieder aufstehen angesagt. Es gibt wirklich auch ein paar Dinge, die ändern sich nie 😉

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.