Premiere in der Deutschecke: Neue Lektion

11.04.2013

 

Heute war die Sache schon um einiges entspannter. Neben Montag ist auch Donnerstag mein Lieblingstag, weil ich hier einfach nicht ganz so viel Unterricht habe und mehr Zeit habe, mich um etwas Sinnvolles zu kümmern.

Morgens haben wir nur eine Stunde in der 8. Klasse, wo wir meistens das gleiche machen, wie in der Parallelklasse, die wir Mittwochnachmittags haben. Deswegen haben wir heute auch wieder die Übungsblätter für die A2-Prüfung mit den Schülern gemacht. In der Stunde haben wir die Gesamtübersicht und Punkteverteilung erklärt, sowie gezeigt, wie die einzelnen Aufgaben aussehen.

Dann haben wir die Leseverstehen-Aufgaben gemacht. Also für mich wieder nichts zu tun, aber dafür habe ich mein halbes Notizbuch mit „The importance of being Earnest“ und „Der Fächer von Lady Windermere“ von Oscar Wilde vollgeschrieben. Als nächstes werde ich mich mit meinem anderen Lieblingsautor Heinrich Heine beschäftigen! 🙂

Nach dem Unterricht hatte ich dann aber genug zu tun. Heute startete nämlich eine neue Deutschecken-Lektion und dazu brauchte ich ein neues Thema und ein neues Arbeitsblatt. Endlich sind alle „Sich Vorstellen“-Lektionen fertig. So langsam wurde es mir auch wirklich zu blöd.

Jetzt kann ich mich wirklich austoben. Als neues Thema habe ich mir die Artikel „der, die, das“ vorgenommen, weil damit haben meine Schüler starke Probleme. Vor Allem weil es so etwas im Chinesischen nicht gibt. Deswegen war es mir wichtig, dass wir das dann ein bisschen verstärkt üben.

Besonders fies im Deutschen ist es dann auch, dass je nach Kasus der Artikel sich ebenfalls ändert. Zum Beispiel heißt „Mao“ (猫) Katze im Chinesischen, egal, wie man es verwendet.

Im Deutschen aber:

Die Katze fängt die Maus. (Nominativ)

Die Farbe der Katze ist schwarz. (Genitiv)

Ich gebe der Katze etwas zu fressen. (Dativ)

Die Maus sieht die Katze nicht. (Akkusativ)

 

Da ist es verständlich, dass die chinesischen Schüler Probleme damit haben den richtigen Artikel und den passenden Kasus zu finden. Die Fälle gibt es im Chinesischen nämlich auch nicht. Und dann gibt es ja auch noch „der“ und „das“, die ebenfalls ihre eigenen Deklinationsformen haben.

Ich habe mit vielen Übungen das Thema aufgebaut und habe eine Art Übersicht über die bereits gelernten Fälle (Nominativ, Akkusativ und neu: der Dativ)) gegeben.

Deutsch ist eine wirklich schwere Sprache und ich finde es toll, wenn Ausländer Deutsch lernen und ich bewundere diejenigen, die es richtig gut sprechen können. Und ich denke, dass es für einen Chinesen oder einen Japaner noch schwieriger ist Deutsch zu lernen als für einen Engländer oder Italiener, da unsere Sprachen ja miteinander verwandt sind und den gleichen Ursprung haben.

Mit dieser Aufgabe war ich heute aber den ganzen Tag beschäftigt. Ich habe vier Seiten Arbeitsblätter erstellt und versucht das ganze logisch und einfach aufzubauen. Mal schauen wie es heute in der ersten Gruppe aufgefasst wird.

Danach habe ich noch einen neuen Zeitungsartikel verfasst, damit ich den morgen in der Redaktion meiner Lokalzeitung einreichen kann. Das Schreiben macht mir einfach Spaß! 🙂 Ich bin mal gespannt, wie der neue Artikel ankommt!

Um 17.10 Uhr war es dann auch soweit, dass die Deutschecke anfing und meine neue Artikel-Lektion ihre Premiere feiern konnte. Es kamen heute zwei Mädchen aus der siebten Klasse, die sich der „Herausforderung“ stellen durften, und ich hatte den Eindruck, dass die beiden keine großen Probleme mit den Aufgaben hatten. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie das ganze nun ein bisschen besser verstanden haben, vor Allem was die UNTERSCHIEDE zwischen den Fällen betrifft. Somit lautet mein Fazit, dass die neue Lektion einsatztauglich ist 😉

Die Schüler selbst meinten, dass es vom Schwierigkeitsgrad ok war, aber sie ein bisschen überfordert mit dem Dativ waren, weil sie diesen ja erst neu gelernt hatten. Aber genau das ist ja Sinn und Zweck, dass sie das, was sie neu lernen üben und altes wiederholen.

Lisa war zumindest zufrieden mit meiner Arbeit und hat gesagt, dass es gerade sehr gut passt.

Nach Feierabend bin ich dann noch ins Kungfu gegangen, wo ich mir diesmal beide Unterarm blau geschlagen habe. Verdammt, das tut echt weh! Ich habe so viel geblockt, dass ich gegen Ende meine Arme nicht mehr heben konnte und meine schmerzenden Muskeln spüren konnte.

Irgendwann habe ich dann selbst gesagt, dass ich nicht mehr weitermachen kann, da ich sonst morgen nicht mehr schreiben könnte…

Soo.. das war mein Tag. Wirklich viel ist nicht passiert, aber ich habe heute echt viel geschafft.

Und ganz nebenbei 5/7 der Woche hinter mich gebracht!

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