HSK 3, 没问题!

30.03.2013

 

Ostern ist da. Zumindest im Deutschunterricht. Zu diesem Thema durfte ich meine Präsentation halten, die aber „Bitte nicht länger als 5 Minuten“ dauern sollte. Gut, Ostern im Schnelldurchgang.

Letztendlich hat aber eh keiner bei meiner tollen Blitz-Übersicht über die Ostertraditionen zugehört.

Spaß hatten die Schüler erst als sie Eier anmalen durften, die selber mitgebracht hatten. Die Hälfte der Schüler hat aber ihre Eier schon während meiner Präsentation gefuttert. Was haben die denn gedacht, weshalb sie die Eier mitnehmen sollen? Damit sie während den 5 Minuten Ostern/ Kultur nicht verhungern?

Naja, auch egal. Die meisten hatten mehrere Eier dabei, deswegen konnten sie sich gegenseitig versorgen. Und dann wurde drauflos gemalt. Mit Filzstiften, Acryl oder Textmarkern, alles war erlaubt. Dass man die Eier in der Regel vorher entweder abkocht oder ausbläst, hat man den Schülern allerdings nicht erzählt. Ein Teil hatte rohe Eier dabei und der Rest hatte die hartgekochten Eier mit wahrscheinlich hochgiftiger Farbe bemalt. Schließlich bat Lisa die Schüler auf Chinesisch die Eier danach nicht mehr zu essen. Mit diesem Satz brach bei den meisten wohl eine Welt zusammen, so sah es zumindest aus.

Dafür waren die Schüler echt kreativ und haben schöne Muster oder Gesichter auf ihre Eier gemalt. Das hat mich auch wirklich gefreut, dass die Kinder so viel Spaß hatten.

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Meine Freude verschwand aber augenblicklich als in der achten Klasse die ersten Nazi-Eier auftauchten… So was Bescheuertes!

 

Und nach vier Stunden Eier-Malen hatte ich auch kein Bock mehr. Ich wollte einfach nur noch heim und raus aus der Schule. Und wie jeden Samstag muss ich feststellen: Samstags Schule zu haben ist doof!!

Zurück in meiner Wohnung habe ich dann meine Tasche gepackt und habe mich auf zu Elena gemacht, da wir beide heute zusammen Unterricht hatten. Vorher habe ich noch einen Zwischenstopp bei einer australischen Bäckerei gemacht und zwei Stück Schokoladenkuchen eingekauft. Einen für mich und eine für sie, so dass wir vorher noch einen Kaffee zusammentrinken konnten.

Sie hat sich auch wirklich sehr gefreut und die Brownies waren auch echt hammerlecker!!

Dann hatten wir zwei Stunden Unterricht und dann eröffnete sie mir plötzlich, dass ich heute die HSK 3- Prüfung ablegen würde. Natürlich nicht offiziell, da es dafür feste Termine gibt, wo man sich anmelden und Geld malen muss, aber zu Übungszwecken und zur Selbsteinschätzung. Dafür macht sie die Prüfung zu den vorgeschriebenen Bedingungen und hat mich für fast zwei Stunden mit dem Test und Stift allein gelassen.

Danach war ich ziemlich kaputt, denn die Prüfung war schon um einiges schwerer als die HSK2. Hier gab es keine Umschrift mehr, sondern nur noch die Zeichen und auch war diesmal eine Schreibaufgabe dabei. Die war aber nicht schwer, da man einfach nur Sätze in die richtige Reihenfolge bringen musste.

Schwer war dafür aber die Hörverstehens-aufgabe!! Die Hälfte der Wörter kannte ich nicht und musste mit den Bruchstücken, die ich verstand irgendetwas anfangen.

Doch ich habe mir 258 Punkten von 300 bestanden, was mich persönlich ziemlich überrascht hat! Dafür hatte ich aber beim Leseverständnis und bei der Schreibaufgabe kaum Fehler.

 

Insgesamt war ich heute fast 6 Stunden in ihrem Büro, doch dafür habe ich heute auch sehr viel Fortschritte gemacht. Zum Dank habe ich sie dann zum Abendessen eingeladen, wo wir Nudeln, Tofu-Salat und einen Kartoffel-Kebap gegessen haben. Sehr sehr lecker!!

Und ein wirklich schöner Tag, auch wenn er etwas schleppend angefangen hat. Ich gehe wirklich gerne in die Schule. Aber nicht zum Arbeiten, sondern zum Lernen!

Vielleicht ein deutliches Anzeichen dafür, dass ich Lehrer von meiner Berufswunschliste endgültig streichen kann 🙂

Besonders überrascht hat mich aber heute Elenas Einladung, dass ich sie morgen besuchen kommen soll und wir beide zusammen bei ihr zu Hause kochen. Natürlich habe ich zugesagt und ich freue mich schon sehr darauf! Wow, damit hatte ich nicht gerechnet.

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