Denk-Sonntag

17.03.2013

 

Ich bin ja bekannt dafür, dass ich meine Sonntage nicht wirklich aktiv verbringe, zumindest körperlich aktiv nicht.

Ich schlafe bis es mir langweilig wird und dann suche ich nach einer nicht anstrengenden Beschäftigung. So ganz hat das heute nicht geklappt, weil ich sollte heute endlich mal aufräumen, sauber machen und putzen, da ich jetzt seit Alex Abreise noch nicht dazu gekommen bin.

Doch bei einem kleinen Zimmer geht das ganze recht schnell.

Deswegen habe ich mich dann an meine Hauptbeschäftigung an Sonntagen herangewagt. Denksport bzw. geistige Aktivität. Ich habe Blog geschrieben, da ich ja einiges von unserem Urlaub nachzuholen hatte.  Außerdem gibt es die Studiums-Frage, die immer bedrohlicher auf mich einzuwirken scheint… Ich kann mich immer noch nicht entscheiden! Wie kann man sich nur so schwer tun? Eigentlich habe ich mehr oder wenige konkrete Vorstellungen von meinem Leben, aber die Studiumsentscheidung überfordert mich maßlos. Warum kann man nicht alles studieren? Es ist ja nicht so, dass es mir an Interesse mangelt – im Gegenteil! Ich habe zu viel davon…

Richtig gefreut habe ich mich aber auf das Skypen mit meinem Freund! Das sind nach wie vor die Highlights meiner Tage und ohne Skype hätte ich wahrscheinlich nicht so lange hier in China überlebt. Schließlich ist das die einzig wirkliche und starke Verbindung nach Hause.

Er hatte aber nicht so viel Zeit, da er am Nachmittag zu seiner Tante, aber auch zu meinen Eltern fahren würde, um meine Sachen, von denen er schon einen Teil mit nach Deutschland genommen hat, vorbeizubringen.

Ich habe danach noch ein bisschen gelernt, ferngesehen, nachgedacht, Musik gehört und alles Mögliche, bis ich mit meiner Familie geskyped habe. Und ich war natürlich auch „live“ dabei, als mein Freund bei mir zu Hause ankam und wir uns „zufällig“ wiedersahen. Diesmal halt nur auf einem anderen Computerbildschirm 😉

Es war wirklich schön zuzusehen, vor Allem haben meine Schwestern schon ihr Souvenir, einen Panda-Stoffbären aus Chengdu, bekommen. Alex war so nett auch diese schon mitzunehmen und zu übergeben, da ich nicht abschätzen kann, wie viel Platz ich in meinem Koffer kurz vor meinem Rückflug noch haben werde, da ich ja schon mit mehreren Kilo Übergepäck angereist bin…

Aber auch wenn es sehr schön war, war es auch in gleichem Maße sehr traurig für mich, da es irgendwie komisch ist da zu sein und doch nicht da zu sein. Man kommt sich fast ein bisschen wie ein Geist in einer Kiste vor. Und sobald die Anwesenden sich weg vom Mikro drehen oder leiser reden, versteht man schon nichts mehr und kann nur noch zusehen…

Doch ich befinde mich ja schon in der „Endspurt-Vorphase“. Schließlich werde ich in der nächsten Woche die 2/3-Marke erreichen, im nächsten Monat die „noch 100-Tage-Marke“ und Mitte Mai beginnt dann der wirkliche Endspurt.

Der nächste „große“ Tag ist aber der Jahrestag von mir und meinem Freund, den wir diesmal sehr weit entfernt voneinander verbringen werden…

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