Back to Life?

13.03.2013

Es fällt mir fast schwer aufzustehen, aber es geht mir schon etwas besser. Gestern war wirklich der absolute Horrortag meines Aufenthalts.

Und zu allem Überfluss ist Alex jetzt auch auf dem Weg nach Deutschland und nicht mehr hier bei mir in China. Er hat eine große Lücke zurückgelassen und China kommt mir auf einmal leer und einsam vor.

Leider war ich immer noch ziemlich besorgt, da ich eine E-Mail erhielt, dass er zwar in Amsterdam gelandet war, aber der Weiterflug nach Frankfurt gestrichen worden war, wegen den schlechten Witterungsverhältnissen. Das machte mich wirklich fertig.

Schließlich wusste ich fast, dass es ihm fast genauso schlecht wie mir ging und ich hoffte nur, dass es ihn nicht so hart wie mich erwischt hatte.

Alles was ich wusste war, dass er in Amsterdam angekommen ist und dort jetzt vorerst feststeckte. Ich konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen, noch konnte ich herausfinden, was passiert war.

Jetzt hieß es einfach nur noch warten. Und dieser Gedanke der Unsicherheit quälte mich den ganzen Tag über so sehr, dass ich kaum an etwas anderes denken konnte.

Erst am späten Abend nach chinesischer Zeit kam er in bei Skype online und erzählte mir von seiner Odyssee. Es lief alles schief was nur schief laufen konnte.

Der Flug nach Frankfurt fiel aus, er war krank, es hatte ihn natürlich genauso wie mich getroffen, dass wir beide mit einer halben Lebensvergiftung zu kämpfen hatten. Wir beide haben hier in den versifftesten Küchen und bei fast jedem Straßenverkäufer gegessen und es ist nichts passiert. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet McDonalds schafft uns so auszuknocken?

Und zum Schluss ging in Frankfurt auch noch der Koffer verloren. Murphy’s Gesetz. Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen.

Doch das war alles egal. Ich war nur so froh, dass er es unbeschadet nach Deutschland zurückgeschafft hatte und dass ich nun endlich wieder wusste, wo er war und wie es ihm geht. Diese Ungewissheit hat mich einfach verrückt gemacht.

So können wir uns wenigstens über E-Mail uns auf dem Laufenden halten und wissen, wenn etwas passiert ist.

 

Doch das komischste war, dass er jetzt wieder mehrere tausend Kilometer von mir entfernt in Deutschland war, während er vor zwei Tagen noch hier in meiner Wohnung war. Das fühlte sich so komisch und surreal an, dass ich es fast nicht glauben konnte.

Leider muss ich es glauben und die nächsten vier Monate noch überstehen, bevor ich ihn wiedersehen kann. Und dann bin ich wohl der glücklichste Mensch, der aus diesem Flugzeug in Deutschland steigt.

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