Wahrzeichen von Guangzhou

09.03.2013

Das ist natürlich auch ein Must-have eines Guangzhou-Urlaubs, dass man sich die Wahrzeichen der Stadt ansehen kann.

Doch vorerst mussten wir in der Wohnung bleiben, weil mein Nachbar heute auszog (Ja!!! :D) und ich in Zukunft nicht mehr vom Rotzen und Spucken aufwachen werde. Allerdings braucht er unsere Hilfe, um seine Klimaanlage abzumontieren.

Letztendlich haben wir gewartet, um zu helfen, so wie er uns gebeten hat und später stellte sich heraus, dass er sich andere Hilfe geholt hat und wir umsonst gewartet haben… Aber nicht aufregen, Sandra. Ab morgen siehst du ihn nie wieder!

Deshalb haben wir uns, nachdem wir auf meinen Nachbar warten mussten, auf den Weg zum Yuexiu-Park gemacht. Meine Blogleser werden diesen schon kennen, da er jetzt schon öfter in meinen Berichten aufgetaucht ist. Schließlich befindet sich dort die berühmte Ziegenstatue, die so gut wie alles, was sich auf Guangzhou bezieht, ziert. Tassen, Postkarten, Plakate und T-Shirts.

Da es bis zum 13. März dort eine Sonderausstellung gibt, kostet der Park auch neuerdings Eintritt, war dafür aber noch im Stil des Frühlingsfestes geschmückt. Ich und Alex liefen durch die große Parkanlage. Vorbei an den dschungelartigen Bäumen, dem künstlichen angelegten Fluss. Vorbei an Boule-spielenden Menschen, Tischtennis-Senioren und herumtollenden Kindern.

Überall hingen auch die Lampions in verschiedenen Farben und ab und zu sah man eine bunt geschmückt Schlange, die als Patronin für das aktuelle Jahr steht.

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Und obwohl ich schon mehrere Male in diesem Park gewesen bin, haben wir uns irgendwie verlaufen. Das liegt einerseits daran, dass wir eine andere Route eingeschlagen haben, aber auch an der Tatsache, dass viele Wege einfach nicht mehr zugänglich waren, sondern abgesperrt waren. Irgendwann standen wir am Ende einer Treppe, die mit einem Zaun abgesperrt war. Einen anderen Weg gab es zwar auch, aber auch der endete mit einem Maschendrahtzaun. Letztendlich mussten wir vom rechten Weg abkehren und uns durch die Büsche schlagen, um aus dieser schwachsinnigen Sackgasse herauszukommen. Doch den anderen Parkbesuchern ging es ähnlich.

Aus irgendeinem Grund war der Weg zum Stadtschloss abgesperrt und umgeleitet worden.

Doch nun waren wir auf dem richtigen Weg und standen dann endlich vor dem Schloss für das sie aber nochmals (!) Eintritt zum Parkeintritt verlangten. Und nach unserem Umweg durch den Dschungel, weil die Parkangestellten es nicht schafften richtig auszuschildern oder richtig abzusperren, war es uns zu blöd.

Wir wollten nur noch zu der Ziegenstatue und dann etwas Frühstücken (Mittagessen).

Und da war sie. Die große Ziegenstatue. Ihr kennt sie ja sicher schon, oder? 😉

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Draußen vor dem Park haben wir uns dann je eine Kokosnuss gekauft, die wir uns als sommerliches Getränk gegönnt haben. Das ist doch etwas Tolles! Man kann draußen auf der Straße frische Kokosnüsse kaufen, was mich immer wieder an meine Strandurlaube, wie Italien oder Sanya erinnert.
Aber die chinesischen Kokosnüsse aus Hainan schmecken mir am besten!

Auf dem Weg zur U-Bahn fanden wir dann auch einen Muslimen, wo wir uns gleich mit unserer Kokosnuss reingesetzt haben. Die haben zwar erst gelacht, da wir ja Ausländer sind und uns zudem mit Kokosnüssen ins Restaurant setzten, doch dann haben sie uns auch schon bedient.

Übrigens war das auch der teuerste Muslimen, bei dem ich je Essen war!

 

Kurz vor dem Eingang zur U-Bahn haben wir schon wieder die Aufmerksamkeit voll auf uns gelenkt. Denn unsere Kokosmilch war mittlerweile leer, doch das reichte uns nicht. Wir brachen die Schale auf, um an das Fruchtfleisch heranzukommen, welches wir dann auch aßen.

Die Leute (Chinesen), die in dieser Zeit an uns vorbeiliefen, starrten uns ungläubig an. So als könnten sie nicht glauben, dass in einer Kokosnuss auch etwas Essbares sein kann…

Vielleicht ist die Kokosnuss auch etwas heiliges, was man nicht öffnen darf. Und wir beide haben wohl gegen irgendein Gebot verstoßen, was das verbietet. So reagierten zumindest die Passanten. 😉

Mit der U-Bahn sind wir dann zum Guangzhou-Tower gefahren, welchen man neben der Ziegenstatue natürlich auch gesehen haben muss! Egal ob das Ticket teuer ist oder nicht, es gehört schließlich dazu!

Dort oben war diesmal auch nicht so viel los, wie zu Zeiten der Ferien, aber das war uns beiden ganz recht. Lediglich das Brautpaar, die dort oben ihre Hochzeitsfotos machen wollten, nervten ein wenig, da sie so viele Mitarbeiter brauchten, die die komplette Ausrüstung trägt. Man muss dazu sagen, dass es eine Extra-Plattform gibt, für genau diese Zwecke, aber die war dem Pärchen wohl zu teuer. Stattdessen entscheide ich mich für Hochzeitsbilder, wo ständig Fremde durchs Bild laufen…

Ich und Alex haben denen wenig Beachtung geschenkt, da wir mit dem Sonnenuntergang beschäftigt waren. Das war unser erster gemeinsamer Sonnenuntergang, den wir wirklich bewusst in China beobachtet haben. Und schon wieder ging ein Wunsch von mir in Erfüllung. Schließlich habe ich als Mädchen auch ein gewisses Romantik-Bedürfnis. Das ist allerdings nicht so stark ausgeprägt, wie das des Brautpaares ein paar Meter von uns entfernt 😉 Die erleben natürlich Romantik pur 😉

Die Sonne leuchtet aber durch den Smog und durch die hohe Luftfeuchtigkeit besonders mystisch. Irgendwann ist sie nur noch eine komplett rote Kugel, die in den Wolken verschwindet. Und innerhalb kürzester Zeit wird es dunkel. Zeitgleich gehen draußen in der Welt die Lichter an und auch der Turm und die Skyline beginnen in den verschiedensten Farben zu leuchten.

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Die Skyline ist von oben zwar nicht so beeindruckend wie von unten, dafür kommt hier das Zusammenspiel der Farben viel besser zur Geltung, da man wie auf ein großes Gesamtbild schaut, während man unten nur Fragmente davon sehen kann.

Trotzdem sehr schön.

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Und die Höhe der Aussichtsplattform mit 430 Metern bietet auch wirklich einen Blick auf Guangzhou, der das Geld wert ist!

 

Auch die Aussicht von unten, nachdem man aus dem Turm herauskommt, ist ebenso beeindruckend, da man direkt am Fuß des Guangzhou-Towers steht und an diesem überwältigenden Bauwerk hochsieht.

Das sind Momente, in denen man sich wirklich klein und unbedeutend fühlt.

Und wenn dann noch jemand James Blunts „You’re beautiful“ aus den Lautsprechern auf den großen Vorplatz schallt, dann kann man als Mädchen eigentlich nur noch weinen…

Denn in wenigen Tagen, werde ich meinen Freund zum Flughafen begleiten müssen und mich von ihm verabschieden…

„But we shared a moment that will last until the end” (Zeile aus “You’re Beautiful”)

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