Highspeed-Zug nach Guangzhou

07.03.2013

 

Und schon wieder geht’s ans Packen. In jedem Urlaub ist es doch dasselbe. Ich glaube auch, dass ich die meiste Zeit hier in China mit Packen verbringe. Meinen Koffer für China packen, ent-packen. Täglich meine Schultasche packen. Auf Reisen natürlich auch packen bevor man aufbricht. Und am Tag der Rückreise natürlich auch.

 

So wie heute. Leider ist in den letzten Tagen auch meine Handtasche kaputt gegangen, die mir so lange treu gedient hat. Jetzt ist der Reißverschluss hinüber und man kann nun nicht mehr wertvolle Gegenstände, wie Geldbeutel oder Reisepässe darin verstauen… Verdammt! Aber lieber gegen Ende der Reise als ganz am Anfang!

Nach dem Packen haben wir wieder gemütlich und ausgiebig mit Florian zusammen gefrühstückt, bevor er zur Arbeit musste und ich und Alex noch ein paar wenige Stunden hatten. Die haben wir in der Umgebung verbracht, denn wenige Meter von der U-Bahnhaltestelle entfernt liegt der Baotong-Tempel. Dieser Tempel erstreckt sich über mehrere Ebenen und Treppen nach oben, bis man auf einen kleinen Berg hinaufklettert und später eine gute Aussicht auf den Stadtteil hat. Wirklich schön!

Der Tempel ist aber auch nicht schlecht. Die Altarräume und Wandverzierungen sind hier sehr schön und nachdem wir jetzt in ein paar Tempeln waren, erkennen wir auch schon ein oder andere Figuren oder Darstellungen wieder.

Der letzte Tempel vor der Pagode auf dem „Berg“ ist dann der absolute Buddha-Overkill. In diesem Raum gibt es einen großen Buddha und über zehn tausend kleine Statuen, die die Wand, den Altar und sogar die Querverstrebungen zieren. Der absolute Wahnsinn!!

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Hinter dem Tempel gibt es dann eine alte Glocke, die man nur durch ein paar kleine Sichtfenster sehen kann. Aber generell hängt die da nur und ist ziemlich unspektakulär 😉

Viel spektakulärer ist dafür die „Buddha-Fabrik“ gewesen. Denn in einer kleinen Lagerhalle konnte man zusehen, wie die Buddhas auf den Altären entstehen. Diese werden aus Holzteilen gemacht, die später miteinander verzapft werden. Die Feinarbeiten werden mit einer Motorsäge gemacht.

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Es ist wirklich unglaublich faszinierend und es sieht auch sehr kompliziert aus.

Das Holz muss auch ein ganz besonderes sein, da es fast so wie das Gel riecht, was man bei Husten auf die Bronchien geschmiert bekommt. Vielleicht Eukalyptus?

Auf die Pagode sind wir am Ende dann doch nicht hoch, dafür waren wir zu hungrig

Deswegen haben wir uns unten beim Straßenverkäufer gebratene Jiaozi mit Essig geholt und zwei Fladenbrote mit Chilisauce. Das war unser Mittagessen bevor wir uns auf zum Bahnhof gemacht haben.

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Da habe ich mich aber ordentlich verkalkuliert. Denn als ich das letzte Mal von hier abgefahren bin, haben wir fast eine dreiviertelstunde bis zum Bahnhof gebraucht. Jetzt waren wir in 13 Minuten da. Deshalb waren wir also fast zwei Stunden zu früh am Bahnhof und durften uns ordentlich langweilen. Im Shop haben wir uns Cola, kleine Kuchen und kopierte Oreo („Okeo“)- Kekse gekauft.

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Um 15:00 Uhr war es dann auch so weit, dass wir in den Schnellzug einsteigen konnten und unsere 1000 Kilometerlange Reise nach Guangzhou antraten. Und das in nur vier Stunden.

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Mit 305 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit rasten wir durch die Landschaft und waren sogar fast zu schnell um Fotos zu machen. Vor Allem verändert sich hier auch die Umgebung sehr schnell und sehr stark, da wir ja kerzengerade nach Süden fahren und somit auch in andere Vegetations- und Klimagebiete kommen.

Schließlich liegt Guangzhou ja in den Subtropen.

Irgendwann fangen dann Palmen an zu wachsen und die Bäume und Pflanzen werden grüner, das Wetter nebliger.

Um halb 8 waren wir dann endlich in Guangzhou am Südbahnhof angekommen und stiegen sofort in eine Hitze. In Wuhan war es auch sehr warm, aber in Guangzhou ist es nachts immer noch sehr angenehm und zum Teil auch schwül.

Heute waren es bestimmt noch 24 Grad. Und wenn man aus einem extrem runter gekühlten Zug in warmes Wetter steigt, dann kann das einen schon treffen.

Mit der U-Bahn sind wir dann zu meiner Wohnung gefahren und haben unsere Taschen abgestellt und sind danach sofort auf die Suche nach Abendessen gegangen. Ich war ja unbedingt für Koreanisch, auch wenn das Essen dort immer recht teuer ist. Dafür schmeckt es sehr gut!

Wir haben uns Sushi, einen heißen Reistopf mit Gemüse und Ei bestellt, sowie mein Lieblingsessen dort: Bacon im Salatmantel 🙂

Es hat uns beiden geschmeckt und wir waren richtig satt danach! Dafür haben wir aber auch die Platte geputzt 🙂

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Und zurück in der Wohnung haben wir erst unsere Taschen ausgepackt und ich habe Wäsche gewaschen, bevor wir uns zusammen wieder Star wars angesehen haben.

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