Der chinesische Kitsch und das Jahr der Schlange

26.02.2013

 

Nachdem ich Alex gestern eine andere Seite von China mit Nansha als „anderes Guangzhou“ und dem Nachtmarkt als armes China, wollte ich ihm heute die kitschige Seite zeigen.

Dazu sind wir ins „International Link Plaza“- Kaufhaus gegangen, wo es auf unterschiedlichen Stockwerken echt ALLES gibt.

Eigentlich waren wir auf der Suche nach einer Verpackung für Elenas Geschenk, aber dort sollten wir fündig werden. Wenn nicht dort, wo sonst?

Das erste Stockwerk dieses Gebäudes ist voll mit Kitsch aller Art. Egal ob das Glitzersteinchen, Leuchtreklame, Lampen, Kuscheltiere, Schmuck und anderen Zeugs ist. Einzig sicher ist, dass einem danach die Augen wehtun, weil man zu viel optische Sinneseindrücke abbekommen hat.

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Es ist auch sehr eng und vollgestopft und viele Chinesen, die auf der Suche nach „Billigschrott“ sind, gehen dorthin zum einkaufen.

Je höher aber die Stockwerksnummer ist, desto breiter werden die Gänge und desto qualitativ hochwertiger werden die Produkte. Zeitgleich aber auch teurer, was wohl auch der Grund dafür ist, dass ab dem 6. Stock meistens nichts mehr los ist.

Also dieses Kaufhaus lädt wirklich zum Stöbern ein und es macht wirklich Spaß darin herumzuschlendern. Es sei denn, man ist auf der Suche nach etwas konkretem, weil dann wird das Ganze schon schwieriger.

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In dem Kaufhaus gibt es bestimmt 8 Geschäfte, die Verpackungen oder Geschenkkisten verkaufen, aber da kriegt man dann ganze Sets mit 50 oder mehr Teilen, auch wenn man eigentlich nur eins davon haben will. Am Ende haben wir uns für eine dreiteilige Box entschieden, die mit Samt ausgekleidet ist. Elena hat nämlich schon etwas Edles verdient.

Meine Chinesischlehrerin hat uns beide nämlich heute Abend zum Essen eingeladen, weil sie auch endlich meinen Freund kennenlernen möchte.

Deswegen haben wir uns dann heute Abend nach unserer kleinen Shoppingtour in ihrem Büro getroffen. Dort hat sie uns einen Tee angeboten und ich habe zwischen Alex und ihr gedolmetscht. Ich hätte nie gedacht, dass für solche kleineren Gespräche meine Kenntnisse schon ausreichen, auch wenn viel mit Gesten und mithilfe eines Wörterbuchs gelöst wird 😉

Zum Abendessen hat sie uns beide dann in ein kantonesisches Restaurant eingeladen, wo sie richtig viel bestellt hat.

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Ich und Alex haben uns auch dazu entschieden, einmal etwas auszuprobieren und haben deshalb Schlange bestellt.

Also neben der Schlange gabe es auch Baozi, Jiaozi (beides Teigtaschen), Auberginen, Fisch und Qingcai (grünes Gemüse).

Zuerst stellte die Schlange eine Herausforderung für mich dar, aber ich habe mich dann auch getraut sie zu essen, nachdem Alex sein erstes Stück schon fertig hatte.

Das Fleisch war echt gut, aber dafür unglaublich zäh und man brauchte beide Hände und die Stäbchen, um das Fleisch überhaupt erst vom Gerippe zu lösen. Aber es war wirklich lecker. Dazu gab es auch Huangjiu, also gelben Alkohol, der aber nicht wirklich so angenehm zu Trinken war. Dann doch lieber Tee 😉

Die Auberginen waren auch lecker und die Baozi waren mit Suppe und Schweinefleisch gefüllt, während die Jiaozi mit Koriander und Gemüse gefüllt waren.

Insgesamt war das Essen wirklich sehr sehr lecker und der Abend mit Elena war wirklich sehr schön, auch wenn trotz Allem ein kleines Kommunikationsproblem besteht. Doch dafür haben wir drei den Abend und unsere Gespräche gut gemeistert!

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Nach dem Essen haben wir uns dann von ihr verabschiedet, um sie als Gegenleistung auch zum Essen einzuladen, wenn wir von unserem Urlaub zurückkommen.

Dann sind Alex und ich nach Hause gegangen und haben uns nochmal über unseren Flug morgen informiert und noch ein paar Adressen herausgesucht, damit wir auch vor dem richtigen Hostel stehen, wenn wir in Chengdu ankommen.

Es ist wirklich verrückt, dass ich morgen schon wieder in einen Flieger einsteigen werde, um irgendwo mehrere Tausend Kilometer hinzufliegen und es ist immer noch nicht der Flieger nach Hause….

Aber es ist mein erster Flug zusammen mit meinem Freund, was  mich sehr sehr freut und wir beide sind schon gespannt, was Chengdu uns so bieten kann.

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