Sightseeing

24.02.2013

Die erste Nacht in unserem fensterlosen Minifenster war eigentlich erstaunlich gut, was ich bei dem kleinen Zimmer nicht erwartet habe.

Aber was soll man sagen- Jede erdenkliche Matratze ist weicher als mein Bett und deswegen sind meine Ansprüche an Hostelbetten auch nicht mehr so hoch. 😉

Wir machten uns auf den Weg zum Kowloon Park, der schön angelegt ist und außerdem einen kleinen Tierpark enthält. Auf einem kleinen höher gelegenen Plateau gibt es sogar eine Vogelvoliere mit Papageien und anderen exotischen Vögeln.

Zu dem Zeitpunkt begann auch in Hongkong alles zu blühen und deswegen waren die Blumen in ihren Farben zu sehen.

Außerdem war der Park voller Leute. Wir haben sogar ein paar Gruppen gesehen, die tanzten oder andere, die eine Art Tai-Chi mit dem Fächer gemacht haben. Oder Kampfkunst mit Stäben. Es war wirklich sehr interessant. Und überall auf dem Gelände findet man die für Südchina typischen Banyan-Bäume, die ein unglaubliches Wurzelwerk ausbilden. Ein wirklich schöner Park.

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Doch bevor wir unsere Tour beginnen wollten, mussten wir erst etwas essen. Also haben wir uns wieder ein Restaurant gesucht, wo es nur Chinesen gab. Sogar die Speisekarte war nur auf Chinesisch, bis eine der Bedienungen ein altes Exemplar mit englischen Bezeichnungen rausgekramt hatte. Eigentlich spricht das nicht wirklich für sich, aber da das ganze Restaurant voll war und alle fleißig am Essen waren, haben wir beide das als gutes Zeichen gewertet. Alex hat sich Seafood-Nudeln bestellt und ich habe Curry mit Reis gewählt. Und beides war wirklich lecker und eine riesige Portion!

Unser erster Stopp nach dem Essen und auf unsere Tour durch Hongkong (Tag 2 ;)) war ein Man Va Tempel. Vor dem Tempel ist ein großer Platz voller Räucherstäbchenrauch, der aus dem Tempel hervordringt. Man hört von draußen sogar ein paar Leute beten und Trommeln schlagen.

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Wenn man dann in den Tempel eintritt, sieht man zuerst gar nichts, sondern nur Rauch. Aber nach kurzer Zeit kann man auch die Altaranlage dahinter erkennen, wo die Menschen zum Beten und Opfergaben ablegen vorbeikommen. Auch wenn der Tempel sehr klein ist, ist er doch sehr stark besucht und hat etwas sehr angenehmes an sich. Trotzdem halte ich es da drinnen nie lange aus, weil mir irgendwann so stark die Augen von den Räucherstäbchen brennen.

Der nächste Tempel bzw. Park, den wir uns ansehen wollten, war in Diamond Hill und dorthin sind wir mit der U-Bahn gefahren.

Der Nan Lian Garten und das Chi Lin Kloster sind definitiv eine Sehenswürdigkeit von Hongkong, weil beides wirklich liebevoll angelegt und gepflegt wird und einfach ein schöner Ort ist. In der Mitte des Gartens gibt es einen riesigen Koi-teich und eine goldene Pagode, sowie eine große rot-orange Brücke. Dazu ist der ganze Park wie ein Pfad angelegt und erinnert stark an einen Sen-Steingarten.

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Dann gibt es zu dem Park noch das Chi Lin Kloster, das in perfekter Symmetrie angelegt ist und einen wunderschönen Lotusteich besitzt. Außerdem besteht dieser Tempel aus mehreren Ebenen und im höchsten Tempel ist eine riesige, aber schlichte Halle mit drei goldenen Buddhas. Schlicht und prächtig zugleich.

Am Ausgang dieser Halle gab es sogar eine Frau, die an alle Besucher Hongbao verteilte. Das sind rote Umschläge gefüllt mit Geld. In jedem der Hongbao waren 20 Cents, was ungefähr 2 Eurocents entspricht. Es ist überhaupt nicht viel, aber eine schöne Geste. Vor Allem waren wir ja nicht die einzigen Gäste im Tempel.

Direkt hinter der Halle wurde aber gleich die erste Gelegenheit dafür gegeben dieses Geld wieder auszugeben, nämlich war dort ein kleiner „Markt“, wo man Souvenirs kaufen konnte.

Auch im tempeleigenen Souvenirshop konnte man ordentlich viel Geld lassen, um sich irgendwelche Ketten und Notizbücher zu kaufen. Irgendwie übertrieben, finde ich.

Na gut. Wir haben uns dafür wieder auf den Weg zurück zur U-Bahn und zum Hostel gemacht, da wir uns noch ein paar Gedanken wegen unserer Rückreise morgen früh machen mussten. Wir beide haben uns nämlich überlegt mit der Fähre zu fahren und mussten noch die Fahrpläne herausfinden.

Nach diesem kurzen Zwischenstopp sind wir beide dann mit der Star Ferry auf die andere Insel rübergefahren und sind zur Pak Tram gelaufen, die uns zur Aussichtplattform bringen sollte. Dafür mussten wir auch nicht wirklich lange anstehen, was ausnahmsweise eine Besonderheit für Hongkong ist.

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Oben auf der Aussichtsplattform angekommen, haben wir uns einen Kaffee bei BurgerKing gegönnt und auf den Sonnenuntergang gewartet, damit wir die vollerleuchtete Skyline von dem Dach des Peaks aus sehen können.

Leider war es da oben sehr windig und voller Leute, so dass wir kaum die Möglichkeit hatten Fotos zu machen. Dafür war die Aussicht wirklich hervorragend und noch beeindruckender als von unten. Auch die beleuchteten Schiffe in der Bucht passten hervorragend in das Bild und es war wirklich schön. Windig, aber schön.

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Deswegen sind wir beide aber wieder recht zügig von der Aussichtsplattform runter und haben uns zur Peak Tram auf den Weg nach unten angestellt. Dafür mussten wir diesmal wirklich länger anstehen als für die Fahrt nach oben, aber wir hatte trotzdem viel Spaß zu zweit und wir haben viele Fotos gemacht. Vielleicht haben wir die anderen in der Schlange mit unserem Blödsinn auch genervt, aber das war uns egal.

Auf unserer Fahrt nach unten hatten wir sogar einen Sitzplatz, was das Ganze nach dem langen Stehen deutlich angenehmer machte.

Unten angekommen sind wir noch ein bisschen durch die Straßen von Lan Kwai Fong gelaufen, bevor wir uns vorne am Ufer auf eine Bank gesetzt haben und die Bucht bei Nacht betrachtet haben. Eigentlich eine ziemlich romantische Vorstellung. Das einzige was man hörte, waren die Wellen und die Boote die ab und zu vorbeifuhren. Es war wirklich sehr schön.

Da wurde mir bewusst, dass das  vielleicht das letzte Mal ist, dass ich Hongkong sehen werde. Ich weiß nicht, ob es mich noch einmal hierhin verschlägt, aber es hat sich für mich ziemlich endgültig angefühlt in diesem Moment.

Gut, ich war jetzt schon das dritte Mal in Hongkong. Einmal zu Silvester, einmal zum chinesischen Neujahr und jetzt mit meinem Freund.

Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Zeit mit meinem Freund die schönste von Allen war. Und dann am Abend mit ihm am Meer zu sitzen und diese gigantische Skyline vor sich zu haben, ist einfach etwas Unvergessliches.

Dort hätte ich für immer sitzen können.

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Doch irgendwann wurde uns beiden kalt und wir haben uns auf den Weg zurück zum Hostel gemacht, um unsere Sachen zu packen, da wir schließlich morgen schon wieder abreisen mussten.

Es ist wirklich komisch, wie schnell die Zeit vorbeigeht. Schon sind wir fast auf dem Weg nach Guangzhou und in ein paar Tagen sitzen wir im Flugzeug nach Chengdu…

Ich kann es wirklich kaum glauben.

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