Der zweite Tag ohne Einsamkeit

22.02.2013

 

Durch den Jetlag und durch meine Übernächtigung wegen Vorfreude am Tag zuvor haben wir beide heute bis Mittag geschlafen und sind gerade noch rechtzeitig aufgestanden, um mit dem Schulleiter essen zu gehen 😉

Der hat uns nämlich freundlicherweise zum Mittagessen eingeladen, weil er meinen Freund kennenlernen wollte und natürlich auch wegen der typisch chinesischen Gastfreundlichkeit. Deswegen haben wir uns mit Lisa und ihm in dem zweiten Campusrestaurant getroffen, wo er sogar ein Separee für uns vier reserviert hat.

Mit Lisa als Übersetzerin hat das mit der Kommunikation auch hervorragend funktioniert und das Essen dazu war auch super lecker!

Es gab Auberginen, Rindfleisch mit Zwiebeln, frische Garnelen, Schweinefleischsuppe, Orangen, frittierte Teigfladen und noch so viel mehr! Das Essen war wirklich sehr üppig und hervorragend. Wir haben uns beide auch viel mit dem Schulleiter unterhalten und er hat uns selbst viel über unsere Reise und über unser Leben in Deutschland gefragt.

Er hat uns auch erzählt, dass ein alter Schulfreund von ihm heute in Deutschland Professor ist, den er auch gerne einmal wiedersehen möchte und deshalb sich sehr auf den Schüleraustausch mit Deutschland im Juli freut.

Leider musste er recht schnell wieder gehen, da er noch einen weiteren Termin hatte. Deswegen kam es leider zu einem recht abrupten Ende.

Nach dem Essen sind wir beide dann zum Ticket-Büro gegangen, um unsere Zugtickets für die anstehende Reise zu kaufen. Schließlich geht das nur mit dem Reisepass von beiden.

Doch schon da traf uns die erste Überraschung. Es gab keine Zugtickets mehr nach Peking. Verdammt!! Die Sitzplätze waren alle ausgebucht und es gab lediglich noch Sitzplätze erster Klasse. Das ist aber allerdings alles andere als eine Alternative, da ein Ticket 1400 RMB kostet, das ungefähr 180 Euro entspricht. Kann man sich das vorstellen? 360 Euro für zwei Personen nach Peking mit dem Zug? Das ist ja schon ein einfacher Flug nach Deutschland!

Ok, das kam nicht infrage. Leider waren auch alle anderen Tage bereits ausgebucht und es gab nur noch die Alternative zu fliegen. Das jedoch für schöne 200 Euro pro Person.

Das war der Moment, wo wir beide uns GEGEN Peking entschieden und uns nach Alternativen umgesehen haben. Am Flugticketschalter haben wir dafür einen günstigen Flug nach Chengdu für nur 680 RMB pro Person gefunden und haben uns deshalb entschieden einen Tag früher als geplant nach Chengdu zu fliegen, doch diesmal nicht wie gedacht von Peking aus, sondern direkt von Guangzhou.

So hatten wir zwar ein paar Tage mehr zur freien Verfügung, doch die könnten wir dann gut verteilen.

Das nächste Problem war, dass sämtliche Züge von Chengdu nach Wuchang keine freien Betten mehr hatten und wir deshalb nach Hankou, einem anderen Bahnhof in Wuhan fahren mussten. Doch besser als gar nichts und auch in derselben Stadt. Nur ein wenig umständlich.

Nachdem die Angestellten in dem Büro auch schon ziemlich genervt von uns waren, habe ich auch noch die letzte Fahrt von Wuhan nach Guangzhou gebucht, die als einzige völlig problemlos von statten ging.

Völlig fertig und ausgelaugt nach fast einer Stunde Verhandlung auf Chinesisch, sind wir beide zurück zur Wohnung gegangen, um unsere Tickets und Reisepässe wegzuräumen, bevor wir wieder aufbrechen konnten.

Unser Ziel heute war der Orchideenpark, wo wir beide eine Teezeremonie mitgemacht haben und durch die blühenden Orchideenhäuser gelaufen sind. Dieser Park ist immer noch einer meiner Lieblingsparks und ich habe mich gefreut, dass ich den Park endlich nicht nur allein durch Fotos zeigen kann. Wir beide hatten wirklich einen sehr schönen Nachmittag im Park, wo wir die schönen Anlagen und Teehäuser bestaunt haben.

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Vor dem Park haben wir auch einen muslimischen Markt entdeckt, der aber schon kurz vor dem Schließen war. Angeblich soll in der Nähe des Parks sogar ein muslimischer Friedhof sein, den aber Nicht-Muslime nicht betreten dürfen.

Auf dem Rückweg haben wir beide uns noch eine heiße Süßkartoffel vom Straßenhändler gekauft bevor wir uns auf den Weg nach Zhujiang New Town gemacht haben. Dort gibt es nämlich mein Lieblingsnudelrestaurant mit echten Xian-Nudeln! Es war wirklich sehr lecker. Dazu gab es noch einen sauer-scharfen Tofu-Salat und das insgesamt für 4 Euro. Und wir beide waren danach wirklich satt!

Ganz in der Nähe des Restaurants befindet sich das IFC, das International Finance Center, das ihr auch auf dem Header meines Blogs bewundern könnt.

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Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Supermarkt haben wir uns ausgestattet mit einem Bier auf dem Weg zum IFC und zum Flussufer gegenüber des Fernsehturms gemacht. Die Aussicht von dort aus ist nämlich auch richtig schön und vor Allem kamen wir gerade rechtzeitig zu der Licht- und Lasershow, die immer zur vollen Stunde gezeigt wird.

Zu dieser Zeit leuchtet der Turm noch krasser als sonst und schaltet seine ganzen Laser an. Unten auf dem Vorplatz wird von riesen Lautsprechern der ganze Park mit chinesischer Musik bestrahlt und alles beginnt zu leuchten.

Der pure chinesische Wahnsinn 😉

Und wir beide mittendrin.

Wir beide standen noch eine Weile am Flussufer bis wir uns an den Rand gesetzt haben und die Leute beobachtet haben. Es gab sogar ein paar Kinder, die auf einmal Gangnam-style getanzt haben.

Tja, China ist immer noch im Gangnam-Style-Fieber und das wird sich so schnell auch nicht ändern 😉

 

 

Als ich das letzte Mal hier war, ist schon ein paar Monate her. Es war in der zweiten Woche in China zusammen mit Lisa und ihrem Freund Nick. Damals habe ich mir vorgestellt, wie es wäre mit meinem Freund hier zu sein. Jetzt weiß ich, wie es wirklich ist.

Und es ist noch viel viel schöner als ich es mir vorgestellt habe.

 

 

 

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