Back to work – oder so ähnlich

19.02.2013

Nachdem ich jetzt zwei Nächte hintereinander um 6 Uhr ins Bett gegangen bin, habe ich meinen Schlafrhythmus ordentlich durcheinandergebracht. Aber ist ja auch egal, ich hab ja eh keinen Schlafrhythmus, sondern mach eh was ich will 🙂

Deshalb ist es eigentlich egal.

Und weil mir gesagt wurde, dass die Arbeit um 14:30 anfängt, kann man auch ruhig bis um halb 1 nachmittags schlafen.

So schafft man es dann auch frisch zur Arbeit zu erscheinen und die Kollegen wiederzusehen. Viele sehen ziemlich fertig aus. Ich glaube, dass sie alle nicht arbeiten wollen nach einem schönen Urlaub 😉 Kann ich verstehen.

Aber für mich gabs schlichtweg keine Arbeit. Der Unterricht fängt erst morgen an und heute sind Lehrerkonferenzen. Auf Chinesisch natürlich, weil ich die einzige ausländische „Lehrkraft“ bin.

Deshalb konnte ich mich frei beschäftigen und habe mein vernachlässigtes Internet gepflegt.

Ich schätze, dass wenn man in den letzten 7 Beiträgen das Wort „Internet“ zählt, dann kann man mich wirklich für abhängig halten. Und ich gestehe – Ja! Ich bin abhängig von der einzigen Verbindungsbrücke nach Deutschland. Ohne die tägliche Dosis Tagesschau würde ich wohl durchdrehen. Und mit Hilfer deutscher Hörbücher verlerne ich die Deutsche Sprache auch nicht, die ja hier sonst niemand um mich herum spricht. Mit den anderen Freiwilligen natürlich, aber außerhalb der Ferienzeit haben wir eher weniger Sprachkontakt 😉

Ich habe also fleißig Videos geschaut und E-Mails so wie Artikel geschrieben (Auch Blogeinträge zählen dazu! :)). Ich hatte ein großes Loch zu füllen bzw. viel nachzuholen 🙂

Gegen Nachmittag kam dann schließlich eine Lehrerin zu uns ins Büro, die ich vom sehen kenne. Und dann kam sie zu mir und streckte mir einen Hongbao entgegen. Ein Hongbao ist ein roter Umschlag, der Geld enthält, was meistens Eltern ihren Kindern zum Frühlingsfest geben. Oder die Tochter bekommt diese von Freunden und Verwandten zugesteckt, wenn sie heiratet.

Ich war richtig glücklich über meinen Hongbao, weil ich nun Teil einer chinesischen Tradition war und es hat jemand an mich gedacht. Es war ein schönes Gefühl.

Da man in China aber die Geschenke nicht gleich aufmacht, sondern wartet bis man alleine in seiner Wohnung ist, habe auch ich gewartet.

Zum Zeitvertreib wurden Kekse angeboten. Diese Kekse sahen gar nicht so schlecht aus, aber verwirrt hat mich das Zeichen für „Fleisch“ auf der Packung. Es waren tatsächlich Kekse mit Fleischgeschmack!!
Während ich meinen Keks wieder heimlich ausgespuckt habe, habe ich ihn unauffällig verschwinden lassen. Was mich nur wundert, ist dass sich alle Lehrer auf diese Kekse gestürzt haben, als wären sie das leckerste auf der Welt.

Nein, kann ich nicht bestätigen! Bähh….

Aber egal, man wird ja zu nichts gezwungen.

Um 17 Uhr habe ich dann Feierabend gemacht, weil es einfach keine Aufgabe für mich gab und den Unterricht für morgen hatten wir schon geplant. Von daher fing die richtige Arbeit auch erst morgen an.

Und dann bin ich nach Hause zu meinem letzten Skypegespräch mit meinem Freund gegangen, denn das nächste Mal, wenn wir miteinander reden, dann steht er persönlich vor mir.

Es fühlt sich immer noch total surreal für mich an, aber ich freue mich trotzdem. Ich habe nur Angst, dass ich mich gerade in einem Wunschtraum verstricke 😉

Wir haben auch schon unser Hotel für Hongkong gebucht und somit schon den ersten Abschnitt unserer Reise festgelegt.

Ich bin wirklich sehr aufgeregt!!

 

PS: In meinem roten Umschlag waren 20 Kuai und ich habe mich sehr über die liebe Geste gefreut!

2013-02-19 17.14.21

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