Wieder in Hongkong

07.02.2013

An meinem letzten Tag in Macau waren wir nochmal zum frühstücken in der Bäckerei von gestern und haben dann aus unserem Hotel ausgecheckt. Ich muss sagen, dass es eigentlich ganz ok war, auch wenn es nicht gerade das beste Hotel war. Großer Nachteil ist zum Beispiel, dass wir kein WLAN auf dem Zimmer hatten, sondern nur in der Hotellobby.

Mit dem Bus sind wir dann zum Hafen gefahren und haben uns dort ein Ticket nach Tsim Sha Tsui gekauft. Für 149 Patacas (MOP) darf man von Macau nach Hongkong fahren. Wir haben noch eine Stunde Wartezeit gehabt, bevor unsere Fähre fährt, deswegen haben wir noch ein bisschen gechillt und ich habe mir einen McDonalds-Kaffee gegönnt.

Dann erfolgte erst einmal die Ausreise-Prozedur, die aber eigentlich recht schnell vonstatten ging, da ja nur eine Geringe Anzahl von Leuten zu diesem Zeitpunkt mit der Fähre nach Hongkong fahren. Eigentlich war die fast 80-minütige Fahrt mit dem Turbojet auch ganz angenehm. Nur gegen Ende war der Wellengang etwas wilder, was aber nicht so schlimm war. Für uns zumindest nicht. Für ein paar andere Fahrgäste schon…

Was mich besonders fasziniert hat war, dass Hong Kong aus ganz vielen Inseln besteht, an den wir auch vorbeigefahren sind, welche aber nicht zugänglich sind. Es gibt glaube ich nur vier oder fünf Inseln, die für Touristen zugänglich sind und ich glaube, dass die anderen Inseln mit ihren Steilküsten auch nicht bewohnt sind. Trotzdem ergibt das Ganze ein wunderschönes Landschaftsbild.

Der Zielhafen war das Ferry Terminal in der Canton Road. Das ist die Straße, in der wir damals an Silvester feststeckten, weil alles abgesperrt wurde. Diesmal war aber der große Unterschied, dass dort Autos fahren. Die waren natürlich an Silvester in der Straße verboten.

Unser Hostel lag wie damals im Mirador Mansion in der Nathan Road, doch diesmal in einem anderen Stockwerk, da wir uns für das Kowloon New Hotel entschieden haben. Trotzdem waren wir leicht geschockt, als wir in unserem Zimmer ankamen. Auf 20 Quadratmetern stand ein Doppelbett von drei Wänden umgeben und ein Bett, was man hervorziehen konnte. Wenn es ganz ausgezogen war, stieß es an die Glaswand unseres Badezimmers. Ja, richtig gelesen GLASwand.

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Unser Badezimmer, war ein verglaster Kasten, der mitten im Zimmer stand. Lediglich ein Mini-Stoffvorhang ließ sich von außen (!) davor ziehen, damit man vom Bett nicht direkt auf die Toilette schauen konnte. Übrig vom Zimmer waren dann noch zwei Quadratmeter Bodenfläche, die sich zwischen Bad und Tür erstreckten und den „Eingangsbereich“ bildeten. Logischerweise gab es zwischen Tür und Badezimmerglaswand KEINEN Vorhang. Braucht man ja auch nicht…

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Ich bin wirklich froh, dass wir drei sehr anständig sind und uns gegenseitig vertrauen können. Ansonsten wäre es schwer für uns drei gewesen Spanner-frei zu duschen. Aber mit Absprachen hat das eigentlich ganz gut geklappt, das wir uns nicht gegenseitig in die Quere kamen.

Nach dem Zimmerschock sind wir erst einmal wieder raus auf die Straßen und haben uns Mittagessen gesucht und sind in die Museen gegangen, die Hongkong so zu bieten hatte. Leider war uns der Eintritt zu teuer und das andere hatte geschlossen, so dass wir unverrichteter Dinge wieder abgezogen sind und vor zur Uferpromenade spaziert sind.

Der Starbucks direkt am Ufer liegt auch wirklich so praktisch, dass man gar nicht daran vorbeigehen kann ohne sich einen Caramel Frappucino zu kaufen.

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Ich war noch nie in meinem Leben im Starbucks und hier in China kaufe ich mir da regelmäßig etwas. Komisch. Vielleicht ist es der Hauch von Internationalität und Westlichkeit?

Wir sind also an der Uferpromenade entlang geschlendert und sind die Canton Road wieder hochgelaufen, um zur Temple Street zu gelangen, die bekannt für ihren Nachtmarkt ist. Unterwegs haben wir aber ein sehr großes Bambuszelt entdeckt, was wie ein Zirkus aussah. Nach näherer Inspektion haben wir festgestellt, dass das das Kowloon Bamboo Theater ist, wo über das Frühlingsfest hinweg Shows und kantonesische Opern aufgeführt werden.

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Eigentlich wollten wir da heute auch noch hingehen, aber es waren nur noch Tickets für die letzte Reihe übrig… Deswegen haben wir es uns doch anders überlegt.

Das Abendessen haben wir uns dann in der Temple Street in ein Nudelsuppenrestaurant gesetzt, nachdem wir über den Nachtmarkt gelaufen sind. Hier gibt es ganz viele kleine Stände, wo man Touristen-Zeugs kaufen kann. Vielleicht kaufe ich mir da das nächste Mal ein Souvenir, aber ansonsten brauche ich davon nichts…

Die Nudelsuppe war auch ganz ok, nachdem ich zwei Liter Essig in die Suppe gekippt habe, aber das ist eben der Nachteil, wenn man beim Essen geizig ist.

Am Ende des Tages war ich auch ehrlich froh, dass wir wieder zurück zum Hostel gegangen sind, weil ich echt erschöpft war. Die letzten Tage fingen an ihren Tribut zu fordern und ich muss sagen, dass ich sehr sehr müde war. Vor Allem, da mich meine Blasen, meine schmerzenden Füße und fiese Mückenstiche nicht schlafen ließen!!

Hoffentlich wird das diese Nacht anders.

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