Wir verlassen China – Aufbruch in die portugiesische Kolonie

04.02.2103

 

Der Morgen war recht unspektakulär muss ich sagen. Aufstehen und Packen und schließlich auschecken aus unserem Hostel.

Irgendwie war es eine wirklich coole Zeit in Zhuhai muss ich sagen! Die Stadt hat zwar nicht soo viel zu bieten, aber trotzdem genug, um dort ein paar schöne Tage zu verbringen.

Das Beste aber war definitiv die leckere Bäckerei, wo wir auch heute unser Frühstück verbracht haben. Diesmal zu viert und mit unserem gesamten Gepäck. Aber nachdem gestern dort alle Tische besetzt waren, hatten wir heute sogar Platz zum hinsetzen.

Das lustige ist aber, dass auf den Tüten der Bäckerei „Bäckeri“ gedruckt ist und bisher scheint es noch niemandem aufgefallen zu sein… Ich finde es trotzdem süß, dass man eine „Bäckerei“ in China findet.

Wer nach Zhuhai geht muss dort unbedingt einmal gegessen haben!

Von dort aus sind wir mit dem Bus nach Gongbei gefahren, also wieder zum altbekannten Busbahnhof, der nur wenige Meter von der Grenze zu Macau entfernt liegt. Florian hat uns noch bis zum Übergang begleitet, doch dann haben wir uns von ihm verabschieden müssen, da er sein Frühlingsfest bei Freunden in Foshan verbringt, während wir uns durch die ehemaligen Kolonien schlagen. Irgendwie war ich schon aufgeregt. Außerdem wird Macau wahrscheinlich ein Sprachproblem werden, da man da nur Kantonesisch und Portugiesisch spricht, welches ich beides nicht kann. Simon und Kai leider auch nicht, also schauen wir mal wie das werden wird.

Doch schon wenige Minuten später wurden unsere Erwartungen ein bisschen gedämpft, denn wir mussten ewig lang bei der Ausreise anstehen. Unglaublich wie viele Leute nach Macau wollen…

Nach einer Stunde waren wir aus Zhuhai bzw. China draußen und nach wenigen Metern standen wir an der Einreise-Kontrolle zu Macau. Eine weitere Stunde anstehen und warten bis wir es endlich geschafft haben! Wir standen in Macau.

Und man merkt sofort einen Unterschied in der Architektur. Es gibt viel mehr Stuckverzierungen und ganz viele Arkaden, was ich ziemlich schön fand! Mein erster Eindruck von Macau war durchweg positiv!

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Nach dem Geld wechseln und dem Staunen über die macauische Währung (MOP), haben wir uns zum Busbahnhof aufgemacht, um zu unserem Hotel zu fahren.

„Leider“ haben wir einen Bus genommen, der vorher in die komplett andere Richtung fährt. Das Positive daran war aber, dass wir eine kleine Stadtrundfahrt bekommen haben und unser Eindruck war einfach nur WOW.

Macau besteht aus zwei großen Inseln, Central und Taipa, und liegt direkt am Meer. Es ist wirklich eine geniale Aussicht, die Statd ist sauber, es gibt Linksverkehr (fragt mich nicht warum) und es riecht nach Meer.

Dazu kommen die beeindruckenden Gebäude, die wir schon von der Skyline sehen konnten, die eigentlich nur Hotels oder Casinos sind. Macau ist nämlich DIE Casino-Stadt, die sich auf eine Stufe mit Las Vegas stellen lässt.

Einfach unglaublich. Das geilste ist das Casino „Grand Lisboa“, was ein riesiges Gebäude ist, was aussieht wie von einem anderen Stern und alles andere überragt. Einfach nur krass!
Macau ist außerdem voller Touristen und unglaublich schön und westlich. Hier findet man eher weniger die chinesischen Wurzeln, muss ich zugeben.

Das erste was wir auch gemacht haben, war den Busfahrer zu betrügen, weil wir einfach nur 5 Pataca hatten und ansonsten nur einen 20er-Schein.  Die Fahrt für uns drei hätte aber 9,6 MOP gekostet… Die 4,6 Pataca haben wir einfach mal unterschlagen… Das fängt ja schon mal toll an. Aber Yuan wollten sie nicht nehmen und Geld wollte niemand mit uns tauschen…

Egal! Am Hotel angekommen, waren wir erst einmal ein bisschen überrascht, da wir uns das ganze ein bisschen anders vorgestellt hatten, aber es war doch ein schönes Dreierzimmer mit einem eigenen Badezimmer. Nach einer kurzen Pause haben wir uns gleich wieder auf den Weg gemacht und haben uns die Gassen angesehen. Es ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit einem starken mediterranen Einfluss. Man merkt wirklich, dass die Portugiesen hier einen großen Einfluss hatten!

Überall stehen auch Schilder auf Chinesisch und Portugiesisch. Ich kann Portugiesisch zwar lesen und verstehen, aber ich kann es leider nicht sprechen oder verstehen, wenn jemand spricht. Dafür reicht mein Spanisch nicht aus, da die Sprachen doch wirklich unterschiedlich sind! Trotzdem sehr interessant muss ich sagen!

Unser Hotel lag wirklich super, muss ich sagen! Wir waren nur wenige Meter vom „Lago de Senado“ entfernt. Das ist ein großer Dorfplatz mit wunderschönen Mosaiken im Boden. Um ihn herum sind das Haus der Barmherzigkeit und verschiedene Geschäfte. Wenn man dann ein bisschen weiter nördlich läuft kommt man zur St. Dominic’s Church. Das ist auch ein weiteres Merkmal von Macau. Dadurch, dass die Portugiesen hier waren, haben sie natürlich auch ihre Religion mit hierhergebracht und es gibt ganz viele Kirchen zu sehen.

Es ist wirklich ein schönes Stadtbild muss ich sagen!

Besonders schön ist die Ruine der Paulskirche, die auf einem Hügel steht und bei einem Feuer im Jahr 1835 zerstört wurde. Seitdem sieht man nur noch die Fassade, die man wieder hergerichtet hat. Direkt neben der Kirchenruine steht dafür aber ein kleiner Tempel, der taoistische Na Tcha Tempel. Das ist schon mal ein erster Eindruck davon, wie koexistent die chinesischen und die katholischen Einflüsse  sind. Tempel stehen neben den Kirchen und auf den Kirchenfassaden sind Drachen und chinesische Schriftzeichen zu sehen.

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Nach der Paulskirche sind wir zum Mount Fortress hochgegangen, das auf einem Hügel steht und von wo man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Leider war das Museum dort oben geschlossen und wir sind weiter gegangen.

Tempel neben der Paulskirche

Tempel neben der Paulskirche

Eigentlich wollten wir zur St. Anthony’s Church, aber die war schon geschlossen, deswegen sind wir zum „Jardim e Gruta de Luís de Camoes“ gegangen. Das war ein kleiner Park, wo wir viele Menschen getroffen haben, die Karten gespielt oder Tai-Chi gemacht haben. Es war richtig schön. Aber es war wirklich schade, dass wir nicht mehr auf den Friedhof der St. Anthony’s Church konnten. Deshalb sind wir wieder durch die mediterranen Gassen zurück gelaufen uns haben uns auf die Suche nach einem Restaurant in unserer Preisklasse gemacht. Das war nämlich eine große Schwierigkeit, die wir in Macau hatten. Die Preise für Essen waren hier sehr teuer und deswegen haben wir eigentlich immer recht sparsam gegessen.

Endlich haben wir ein Restaurant gefunden, wo wir Hühnchen in Kokosnuss-Sauce bestellt haben. Und trotzdem. 2,6 Euro ist einfach zu viel für ein Essen, finde ich. Natürlich nur, wenn man die ganze Zeit chinesische Preise gewohnt ist.

Nach dem Essen wollten wir eigentlich noch in eine der Bars gehen, die im „Lonely Planet“ vorgeschlagen werden, aber tragischer weise sind alle Bars geschlossen oder einfach nicht mehr da. So ein Mist, wirklich!!

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Aber um ehrlich zu sein war ich auch froh, dass wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel gemacht haben, da mir meine Füße mittlerweile richtig wehtaten! Meine Blasen wurden immer schlimmer und jeder Schritt war schmerzhaft, aber Augen zu und durch! Ich würde mich ärgern, wenn ich mich von so ein paar Blasen außer Gefecht setzen lassen würde! 🙂

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