Abfahrt in den Süden :)

02.02.2013

Es gibt nichts Besseres als den Tag mit einer Tasse Kaffee zu starten! Leider geht das hier in China am Besten im McDonalds. Das verleitet mich leider auch sehr oft dazu dorthin zugehen… Aber nachdem ich jetzt erfahren habe, dass im McDonalds in Deutschland die Currywurst eingeführt wird, … warte ich darauf, dass hier in den Filialen in China mit Stäbchen gegessen wird oder Reis statt Pommes im Menü enthalten sind…

Gut, aber ich und Florian haben uns einen Kaffee gegönnt und haben die Zeit genutzt um auf Simon zu warten, der heute mit dem Zug aus Wuhan ankommen wollte.

Um kurz nach zwölf kam er dann auch an der U-Bahnhaltestelle meiner Universität an und wir haben ihn erst einmal mit einem Mittagessen empfangen.

Zurück in meiner Wohnung haben wir aber erst einmal unsere Verbindung nach Zhuhai herausgesucht. Eigentlich wollten wir nämlich mit dem Zug fahren, aber wir haben uns dann doch für den günstigeren Bus entschieden. Mit dem Bus sieht man auch mehr von der Umgebung und außerdem würden wir dann direkt in der Innenstadt von Zhuhai ankommen und nicht an irgendeinem Bahnhof außerhalb.

Busfahrt

Busfahrt

Die Busfahrt war auch wirklich sehr angenehm. Es war ruhig, es gab viel Platz und eigentlich keine Probleme. Außerdem hat mir die Aussicht sehr gut gefallen, weil wir die meiste Zeit am Perlfluss entlang gefahren sind und auch viele kleine Dörfer und Felder gesehen haben.

Wir sind auch recht schnell in Zhuhai gewesen, aber wir haben noch eine ewig lange Strecke in die Innenstadt zurückgelegt, da unser Zielbusbahnhof fast an der Grenze zu Macau lag.

Um 15 Uhr sind wir losgefahren und waren gegen halb sechs am Busbahnhof. Dort standen wir nun mit unserem Gepäck wenige Meter von der macauischen Grenze entfernt. WOW! Zhuhai ist nämlich, wie seine große Schwester Shenzhen, eine Sonderwirtschaftszone, da diese Stadt direkt an Macau angrenzt, so wie Shenzhen an Hongkong anliegt.

Grenzübergang zu Macau

Grenzübergang zu Macau

Aus diesen Gründen ist Zhuhai eine etwas reichere Stadt mit vielen Kaufhäusern und Restaurants und ist eigentlich mehr für sein Resorts bekannt. Es gibt auch viele Hotels hier und es mutet eigentlich mehr wie ein Ferienort an.

Theoretisch hätten wir uns auch sofort in einen Bus oder ein Taxi setzen können und uns dann auf den Weg zu unserem Hotel machen können, aber das wollten wir nicht. Stattdessen wollten wir noch ein bisschen durch die Straßen laufen und uns das bunte Treiben anschauen.

Ich habe mir auch gleich eine heiße Süßkartoffel bei einem Straßenhändler gekauft. Die schmecken einfach so gut und sind sättigend!
Trotzdem konnte ich nicht an dem Süßwarenstand vorbeigehen wo traditionelle chinesische Frühlingsfest-Bonbons verkauft wurden. Ich persönlich mag die Erdnuss-Bonbons am liebsten, die es hier gibt! Hm, lecker!

Und an dem einen Milchteestand gab es auch einen Schwarzälder-Kirchtorten-Milchtee, den ich mir einfach kaufen musste. Ich muss ja schließlich testen, ob da wo Schwarzwald drauf steht auch Schwarzwald drin ist! Also habe ich mich „geopfert“, um herauszufinden,  ob der Milchtee den Namen verdient. Und ja, das tut er! Super lecker und es schmeckt tatsächlich ein bisschen nach Schwarzwälderkirschtorte!

Dann haben wir uns aber schließlich doch ein Taxi genommen, da wir ja unsere Taschen und Koffer dabei hatten und das Hotel noch 4 Kilometer entfernt war. Das Taxi war aber auch nicht teuer und wir waren recht bald in einer abgelegenen und ruhigen Gegend. Vor dem Eingang des Geländes war eine Security abgestellt und im Hintergrund konnten wir eine kleine Anlage sehen und mehrere Hochhäuser mit Wohnungen. Aber eigentlich ganz unspektakulär und alles wirkte eher verlassen.

Doch das war die Adresse des Hostels, 100%ig.

Merkwürdig wurde es dann auch als nicht einmal die Security wusste, dass auf ihrem Gelände ein Hostel sein soll. Und um ganz ehrlich zu sein, es sah auch nicht wirklich danach aus, als ob da überhaupt jemand leben würde…

Wir konnten uns nicht anders helfen, als einfach weiterzusuchen und sind zu der Hausnummer gegangen, die wir von der Rechnungs-E-Mail hatten. Es war ein Hochhaus und in keinem Fenster brannte Licht. Auch drinnen war alles dunkel. Lediglich das Tastenfeld an der Tür leuchtete rot.

Als wir die Zimmernummer 1402 eingetippt hatten, passiert nichts. Stattdessen hat sich das Display mehrmals aufgehängt und nicht das gemacht, was wir wollten. Erst mit „142“ hat es gesummt und die Tür zu dem dunklen Hochhaus schwang auf.

Der Aufzug war ebenfalls leer, aber er funktionierte. Plötzlich hielten wir aber im 9. Stock an und starrten in die Dunkelheit, die sich hinter den aufschwingenden Aufzugtüren ausbreitete. Nichts. Niemand. Warum hält dieser Aufzug hier?!

Endlich fuhren wir in den letzten, den vierzehnten Stock und haben uns so sehr über eine angelehnte Tür gefreut, die einen Streifen Licht auf den dunklen Fußboden warf. Hinter dieser Tür lag ein schönes, kleines Hostel, das wohl kaum mehr als 20 Betten zu bieten hat. Dafür hatten wir eine tolle Aussicht auf die Skyline von Macau aus und wir hatten eine Ruhe, die ich bisher noch nicht von China kannte. Wir bezogen als unsere sauberen Betten in dem gemischten Schlafsaal und freuten uns, endlich unsere Taschen abzustellen!

Das einzige Manko, was dieses Hostel zu bieten hatte, war das schmutzige Badezimmer. Aber darüber kann ich hinwegsehen, wenn die Nacht 7 Euro kostet.

Aussicht aus unserem Fenster im Hostel

Aussicht aus unserem Fenster im Hostel

Wir sind am Abend nochmal los und sind an der Promenade entlanggelaufen um die Skyline in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen, bevor wir wieder zurück ins Hostel sind. Da wir auch ein Stück abgelegen sind, haben wir uns dazu entschlossen, Pizza zu bestellen.

Skyline von Macau

Skyline von Macau

Leider gibt es ausgerechnet in Zhuhai keinen Pizza-Lieferservice und die Restaurants machen außerdem um 22 Uhr zu! Es war schon 21:35!! Also mussten Florian und ich schnell in die Stadt fahren, um etwas zu essen zu besorgen… Leider waren alle Taxis besetzt und wir mussten erst ein ganzes Stück laufen, bevor wir endlich eins erreichen konnten. Doch zu spät. Die Restaurants hatten alle schon geschlossen, nur KFC und MCDonalds waren noch offen… Es blieb uns also nichts anderes übrig, als unser Abendessen bei McDonalds zu bestellen. Dabei hatte ich gar keine Lust, aber einen so großen Hunger, dass alles egal war. Also McDonalds.

Zurück im Hostel war ich dann so ausgehungert, dass ich mich auf das Essen gestürzt habe und danach zufrieden ins Bett gefallen bin!

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