Sanyas Abschiedsgeschenk

28.12.2012

 

Äußerst unsanft wurde ich heute aufgeweckt, da meine Dormitory-Mitbewohner leider um 5 Uhr ausgezogen sind. Also wurde das Licht angemacht und die Taschen wurden gepackt. Dass ich meinen Schlaf nach der Anstrengung von gestern dringend brauchte, das hat natürlich niemanden interessiert. Also war ich schon seit 6 Uhr endgültig wach. Um 7 Uhr habe ich mich dann aus dem Bett gekämpft und auch schon das nötigste gepackt. Danach gab es ein letztes Frühstück und eine sehr lange E-Mail an meinen Freund. Schließlich sind auch die Jungs irgendwann aus ihren Betten gekrochen 😉

Unsere erste Aufgabe war es heute aber Geld zu holen. Also sind wir runter zum Strand an eines der vielen Hotels gelaufen um ein bisschen Bargeld zu holen. Ich habe nämlich bei den Jungs schon große Schulden gemacht… Die habe ich auf einen Schlag abbezahlt, genauso wie mein Bett im Hostel. Es hat mich ganze 200 Yuan für die Übernachtung und 66 für Frühstück gekostet. Also 33 Euro für vier Nächte mit Frühstück ist durchaus kostengünstig.

Da ich mich heute aber um 17 Uhr auf den Weg zum Bahnhof machen musste, sind wir heute ausnahmsweise an den Dadonghai gegangen und nicht zum weiter entfernten Xiaodonghai. Der erstere ist viel näher, aber auch überfüllter. Es gibt viel mehr Touristen und irgendwelche Angebote, wie Boot fahren, Tauchen usw. Für meinen Geschmack ein wenig zu viel des Guten.

Endlich hatten wir auch ein schönes Plätzchen gefunden, wo wir uns ausbreiten konnten. Zunächst aber haben wir es auf den Hotelliegen versucht. Einfach ganz dreist drauflegen. Zumindest so lange, bis man von einem Angestellten nach seiner Zimmernummer gefragt wird. Und wenn dummstellen nichts hilft, dann  kann man immer noch weggehen.

Aber nach Rumliegen war mir nicht. Deswegen habe ich Kai bei seinem Vorhaben geholfen, einen großen Sanddrachen an den Strand zu bauen. Ich habe in der Zeit einen Schutzdamm vor den Wellten gebaut, die sich ansonsten den Drachen liebend gern einverleibt hätten.

Nachdem der Drache auch richtig Form angenommen hatte, haben wir einen großen Auflauf von Chinesen verursacht, die alle Kais Drachen bewunderten und fotografierten. Egal wo wir hingehen, wir fallen halt einfach auf 😉 Aber der Drache war echt cool!

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So haben wir auch einen deutschen auf uns aufmerksam gemacht, der in Shanghai arbeitet und gerade Urlaub in Sanya macht. Mit ihm haben wir uns auch ein bisschen unterhalten. Generell muss ich sagen, dass ich überrascht bin, wie viele Deutsche auf Sanya waren! Und allein schon in unserem Hostel…

Leider habe ich danach einen kleinen Fehler begangen. Ich bin in der Sonne eingeschlafen! Irgendwann bin ich aufgewacht und bin erst einmal ins Wasser gestürzt, um mich abzukühlen. Mir war so heiß! Und nicht nur das. Mein gesamter Körper war rot.

Ich habe es tatsächlich geschafft mir einen Ganzkörpersonnenbrand zu holen! Da freut man sich doch umso mehr auf eine 14-stündige Zugfahrt…

Richtig gesehen habe ich die Ausmaße und Stärke des Sonnenbrandes beim Duschen im Hostel. Meine Güte!! Ich war komplett rot. Na gut, man sollte ja schließlich merken, dass ich am Strand war.

Nach dem Duschen habe ich mein ganzes Zeug dann noch zusammengeräumt und habe mich dann von den Jungs verabschiedet. Tatsächlich war ich sehr traurig zurück zufahren, denn die letzten Tage waren sehr schön. Aber ich freute mich auf mein Bett in Guangzhou und meine Wohnung, wo ich wieder in aller Ruhe Skypen und Blog schreiben konnte.

Oben an der Hauptstraße habe ich mir dann ein Taxi genommen und bin direkt in der Rush Hour gelandet… Das war aber nicht weiter schlimm, da ich die Zeit großzügig eingeplant hatte. Schließlich ging mein Zug erst um 19 Uhr. Und irgendwie graute es mir schon davor… ich habe mir bis zum Schluss gewünscht, dass der Zug ausfällt und ich gezwungenermaßen den Flieger nehmen muss… Der Zug ist aber leider gefahren…

Ich habe mich also mit meinem krebsroten Gesicht/Körper auf meinen Platz gesetzt und die nächsten Stunden abgesessen. Auf der Rückfahrt konnte ich auch ein wenig besser schlafen und ich habe den Eindruck, dass es ein bisschen schneller vorüberging. Diesmal waren es auch nur 15,5 Stunden. Also nur 90 Minuten Verspätung!

Um zehn Uhr bin ich ausgestiegen und bin mit der Metro zu meiner Wohnung gefahren. Es war mittlerweile schon Samstag und ich habe sämtliches Zeitgefühl verloren. Den einzigen Abstecher, den ich aber gemacht habe, war der in den Supermarkt. Dort habe ich mir was zu Essen gekauft und bin in meiner Wohnung erst einmal ins Koma gefallen. Ich war so kaputt und ich habe mich noch nie so auf mein Bett gefreut wie zu diesem Zeitpunkt!

Das war quasi auch schon mein Samstag, denn ich habe den gesamten Rest-Tag mit Schlafen verbracht. Es war auch keine schlechte Idee, denn ich musste ja morgen (Sonntag) arbeiten. Und schließlich mussten meine Füße erst wieder auf Normalgröße abschwellen…

Die Zugfahrt hat mich echt geschafft. Ich hoffe, dass das für die nächste Zeit die letzte Zugfahrt war!!

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