Letzter Tag des ZWS, Zeit sich zu verabschieden…

18.11.2012

Gaaanz ursprünglich sollte der heutige Morgen unser „Tag danach sein“, denn diesmal ging das Seminar erst um 11 Uhr los, statt wie üblich um 10 Uhr. Doch da wir gestern ja alle nicht weggegangen sind, war heute reines Ausschlafen angesagt 😉

Vorher haben wir noch auschecken müssen, denn um spätestens 12 Uhr sollte man sein Zimmer geräumt haben. Also habe ich alles gepackt und wir konnten unsere Koffer auch im Hostel abstellen.

Die letzte Einheit des ZWS heute diente nur noch zur reinen Evaluation. Wir haben uns gegenseitig noch kleine Briefchen zum Abschied schreiben können und wir konnten unsere Meinungen zum ZWS und zu kulturweit abgeben. Dann noch eine E-Mail-Liste und eine mit allen Handynummern und dann war das Seminar schon recht schnell vorbei…

Ein letztes Gruppenfoto auf dem Dach und ein gemeinsames Mittagessen auf der Dachterrasse waren dann das endgültige Ende des Zwischenseminars 2012. Oder vielleicht auch nicht ganz. Schließlich haben wir uns einen Eding geschnappt und uns auf einer Wand im Hostel verewigt. Keine Sorge, das haben schon Leute aus aller Welt vor uns gemacht und wir haben uns einfach ins Gesamtbild eingefügt 😉

Also nix Verbotenes! 🙂

ZWS Shanghai 2012

Ich habe auch ein festes Reiseziel eingeplant. Chengdu. Das sind zwar 30-40 Stunden Zugfahrt, aber ich möchte erstens Julian wiedersehen und zweitens mir die Tibetstraße ansehen und ich möchte unbedingt die Pandas besuchen 🙂

Und vielleicht ist auf dem Rückweg auch ein Trip zum Dreischluchtenstaudamm mit drin. Wer weiß? 🙂

Soviel zu meinen Reiseplänen 😉

Weiter im Tagsprogramm. Die Leute sind alle abgereist und in Richtung Bahnhof oder Flughafen gefahren. Ich finde das sehr schade, denn es war eine saucoole Zeit und ich freue mich alle wiederzusehen… Leider weiß ich nicht, ob ich alle, die nur 6 Monate bleiben werden, so schnell wiedersehen werde. Ich habs auf jeden Fall vor!

Doch der größte Abschied war ja noch um einen Tag verschoben, den ich, Kai, Maurice, Philipp, Flo, Ruth, Simon und Franzi blieben noch mindestens einen Tag. Dafür haben wir zuerst auschecken müssen und danach unser neues Zimmer bezogen. Weil es günstiger war, haben wir ein Dormitory genommen, wo die Nacht nur 60 RMB kostet. Glücklicherweise war es auch genau ein 8-Bett-Dorm und wir hatten ein Zimmer für uns alleine. Jeder hatte ein eigenes Bett und einen Locker. Für 200 RMB Kaution haben wir auch wieder zwei Zimmerkarten besorgt. Der einzige Nachtteil war, dass unser Zimmer wie ein Zimmer im Knast aussah. Mintgrüne Wände waren der einzige Farbkleks mit dem Grau in Grau der Metallbetten und weißen Bezügen.

Naja, für eine Nacht ist es ok.

Wir haben noch etwas gechillt und sind dann los zum Bund gegangen. Mal wieder. Diesmal jedoch auf die andere Seite. Denn wir wollten uns auch mal die andere Seite des Bundes bei Nacht ansehen, doch dafür hatten wir noch etwas Zeit. Schließlich begann es gerade erst zu dämmern. Also wollten wir auf den „Flaschenöffner“ hoch. Die höchste Aussichtsplattform der Welt.

Vorher mussten wir aber mit der U-Bahn dorthin fahren. Dafür muss man ein Ticket lösen und man bekommt eine kleine Karte in der Größe einer Visitenkarte. Diese wird bei Eintritt über ein Lesefeld gezogen und beim Austritt in ein Drehkreuz gesteckt. Nun sind wir bei unserer Endstation ausgestiegen und haben unsere Single-Journey-Tickets in das Drehkreuz gesteckt um durchgehen zu können. Bei Philipp hat das aber nicht funktioniert. Die Karte kam zurück und er steckte sie erneut ein. Wieder nichts.

Erst dann merkte er, dass er nicht das Ticket sondern unsere Zimmerkarte vom Hostel eingesteckt hatte, die jetzt leider völlig hinüber war 😉 Mensch, haben wir gelacht. Und wir haben natürlich gehofft, dass die Karte noch geht. Schließlich haben wir dafür 100 RMB Kaution hinterlegt… O.o

Draußen auf der Straße standen wir dann im Finanzviertel von Shanghai, zu Füßen der hohen Wolkenkratzer. Und natürlich auch zu Füßen des „Flaschenöffners“. Der Name ergibt sich, wenn man sich die Bilder ansieht. In Wirklichkeit heißt das „SWFC“, Shanghai World Finance Center.

Der Flaschenöffner

Man wird auch echt oft von anderen Leuten angesprochen, die einen günstiger auf das SWFC raufbringen wollen. Natürlich ist das wohl Abzocke.

Wir haben uns auch selbst helfen können und haben uns als Studenten ausgegeben, denn Studenten unter 23 Jahren kommen für 100RMB rauf. Wir sind zwar keine Studenten, aber unter 23. Alle bis auf Franzi. Aber die haben wir auch als unter 23-jährige hochgeschmuggelt 🙂 Man muss sich nur geschickt genug anstellen.

Der ganze „Aufstieg“ ist aber auch schon ein Event für sich. Zunächst trifft man auf ein schönes Miniatur-Shanghai, das vor einem großen Bildschirm steht. Auf dem Bildschirm wird Tag und Nacht simuliert und bei Nacht gibt es sogar ein Minifeuerwerk. Im nächsten Raum gibt es einen tollen Werbefilm/Imagefilm für das SWFC. Erst dann kann man endlich hinauf. Die Aufzugfahrt ist echt heftig gewesen, aber dafür ist die Aussicht super cool. Man kommt im 95. Stock an und fährt dann mit der Rolltreppe zum 97. Hoch. Von da aus gibt es einen Aufzug in den 100. Stock. Dort oben befindet man sich dann in der Klinge des Flaschenöffners und man hat einen super Ausblick auf Shanghai. Das sollte man echt einmal gesehen haben! Wir haben Fotos gemacht und gestaunt. Mittlerweile war es auch dunkel geworden und die Häuser waren voll beleuchtet. So auch der Fernsehturm „Oriental Peral“. Ich persönlich finde, dass dieses Bauwerk aussieht, als wär es nicht von dieser Welt.

 

Oriental Pearl

Im SWFC gab es dann auch ein deutsches Restaurant, das „Brotzeit“ hieß. Dort haben wir uns mit lecker Brezeln eingedeckt. Lecker! Wir wollten nur schnell wieder raus, weil das deutsche Essen wirklich sehr deutsch war und wir uns kaum von dem leckeren Anblick und von dem Geruch losreißen konnten. Leider war es etwas zu teuer für unsere Möglichkeiten…

Brotzeit

Dafür musste dann halt Subway herhalten, bei dem wir eingefallen sind um uns für unsere Nacht zu stärken.

Danach sind wir wieder runter und sind noch vor zur Promenade gelaufen und haben direkt auf das Ufer geschaut, wo wir jetzt schon ein paar Mal gestanden haben.

Philipp hatte am nächsten Tag Geburtstag und wir wollten natürlich gebührend reinfeiern. Dafür haben wir auch extra ein Geschenk besorgt, was wir ständig unter „Meerschweinchenfutter“ gehandelt haben. Man braucht ja einen Decknamen wenn man für jemanden ein Geschenk besorgt.

Zurück im Hostel haben wir uns dann umgezogen und wir haben das „Meerschweinchenfutter“ ins Taxi geschmuggelt. In der Barstraße von Shanghai, der Hengshanlu, haben wir uns dann zwischen dem Club „Laughing“ und dem Club „Soho“, entscheiden können. Flatrateparty für 60 RMB bei beiden…

Schwere Entscheidung. Letztlich haben wir das Soho gewählt. Jeder hat ein Armband bekommen, was einen berechtigte aus einer Liste mit freien Drinks zu wählen (Cola, Sprite, Bier, Gin, Wodka, Orangensaft, Whiskey). Ich bin bei Cola geblieben, ich hatte keine Lust auf Alkohol heute.

Im Club sind überall verschiedene Lounges, die aber nur für extra zahlende Gäste sind. Wir hatten also „nur“ die Plätze an der Bar. Dort haben wir auch in Philipps Geburtstag reingefeiert und er hat sein „Meerschweinchenfutter“ bekommen alias eine Geburtstagstorte, die Kai bemalt und beschrieben hat. Es war sehr schön und am Ende hat jeder ein Stück Kuchen bekommen 😉

So gegen ein Uhr hat sich dann aber unser Blatt gewendet… Irgendein komischer Chinese mit seiner Sekretärin hat uns alle zu sich rufen lassen und hat uns zu Whiskey, Champagner und anderem Zeugs eingeladen. Zuerst waren wir skeptisch, aber ok. Später hat er dann für super viel Geld (über 200 Euro) eine Lounge gekauft und wir durften uns alle auf die weißen Clubsofas setzen. Dann gab es weitere Getränke, Wunderkerzen, Früchte, usw. Der Typ hat uns echt alles ausgegeben… Ich war eher zurückhaltend und hab da nichts mehr getrunken.

Dafür war der Typ aber auch viel zu komisch drauf, sodass wir uns recht schnell auf den Weg zurück zum Hostel gemacht haben. Dort angekommen haben wir noch ein bisschen gechillt und gequatscht. Philipp kam dann auf die Idee zum McDonalds zu gehen, aber wir wollten alle net wirklich rausgehen. Außerdem war es noch ein Stückle zu weit zu laufen.

Dann hab ich vorgeschlagen, den McDonalds Lieferservice auszuprobieren.

Ach, es geht doch nix über nen BigMac nachts um 4 Uhr 😉

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