Zweiter Tag des Zwischenseminars oder auch „Probleme werden gelöst“

15.11.2012

Zunächst wusste ich nicht wirklich, ob mir das Seminar etwas bringt, vor Allem so zeitnah an der Ausreise. Aber für die, die nur sechs Monate bleiben ist es ein wirkliches Zwischenseminar. Für mich eher ein Quartalstreffen, nur lustiger und schöner 😉

Die Zimmer sind echt gemütlich, nur etwas kalt, wenn ich ehrlich bin. Ich schlafe mit einer normalen Decke, einer Wollüberdecke und mit meiner Decke/ Kissen (2 in 1) und friere immer noch. Also Shanghai ist schon recht frisch um die Jahreszeit. So niedrige Temperaturen kenne ich aus Guangzhou gar nicht…

Um 10 Uhr haben wir erst einmal eine allgemeine Austauschrund gemacht. Jeder konnte erzählen wie es ihm geht und was er so macht. Wir wurden auch immer wieder in kleine Gruppen eingeteilt und haben gut über unsere Probleme diskutieren können. Ich habe festgestellt, dass es mir gar nicht so schlecht geht. Trotzdem habe ich mit Kerstin, unserer Trainerin, ein Einzelgespräch gesucht um mit ihr meine Probleme in der Einsatzstelle zu besprechen, die mir gerade etwas zu schaffen machen. Schließlich muss ich für alltägliche Dinge kämpfen (Schlüssel für ein Lehrerzimmer) und fühle mich ab und an etwas alleine gelassen. Doch die einzige Lösung, die uns beiden eingefallen ist, ist die, die ich schon seit längerem verfolge. Eigeninitiative und Selbstständigkeit.

Wenn mir niemand sagt, wo ich Sport machen kann, dann suche ich mir eine Gruppe auf eigene Faust (Kampfsportgruppe Kick-Tae, die ich jetzt mache). Niemand sagt mir wie ich an ein Visum komme, also schreibe ich die deutsche Botschaft an und frage nach und fahre selbst zur chinesischen Ausreisebehörde. Ich kriege keinen Schlüssel für mein Postfach, also breche ich es auf…. Nee, das letzte war jetzt ein Spaß, wäre aber auch eine Alternative. Trotzdem stehe ich vor dem Problem: Wie komme ich an meine Post?

Es sind keine gravierenden Probleme, aber sie sind aufwändig und kraftzehrend. Fazit ist halt, dass ich mich weiterhin so selbstständig wie möglich mache, damit ich auf unmittelbare Hilfe nicht mehr angewiesen bin. Und ich denke, dass ich mit dem Sprachkurs den ersten großen Schritt schon gemacht habe.

Mittagessen gab es im Restaurant nebenan und zwar echte chinesische Nudelsuppe. Ich kannte bisher nur die aus Restaurants, die mehreres anbieten, oder aus der Tütensuppe. Aber ein echtes und reines Nudelsuppenrestaurant hatte ich bisher noch nicht. Und es war verdammt lecker!! Nur hat der Chinese ganz schön komisch geguckt, als ich mir drei Löffel von der scharfen Paste draufgehauen habe. Hehe 😉

Am Abend war auch Gundula Meyer-Oehring da, die für die ZfA (Zentrale für Auslandsschulwesen) in Shanghai arbeitet und auch sie hat Einblicke in die Schularbeit geboten, die wir ja alle irgendwo leisten während unseres FSJs. Zusammen haben wir alle beim Chinesen etwas zu essen bestellt und holen lassen. Bzw. das haben die Jungs gemacht.

So hat jeder ein kleines Überraschungsessen bekommen.

Ich hatte Reis mit Bambus und Schweinefleisch, Glibbernudeln aus Reis (die haben sich echt angefühlt wie eine Schnecke, auf die man drauf beißt… oder Wackelpudding), Gurkensalat und ein…. SCHNITZEL!

Ich hatte ein Schnitzel in meiner Styroporbox! Und es war gar nicht so schlecht, kaum durchwachsen und auch echt gut zu essen (trotz Stäbchen). Es war halt nur kalt, aber besser als nichts 😉 Wahnsinn. Ein Schnitzel. Das hätte ich nicht erwartet. Aber ich hatte Glück, denn jeder hatte irgendetwas anderes, manches gut, manches nicht so lecker…)

Zum Abschluss des Tages war wieder gemeinsames Chillen angesagt, aber ich habe mich wieder recht früh ins Bett verzogen. Ich war wieder mal zu sehr mit Husten beschäftigt, als es wirklich genießen zu können. Diese doofe Krankheit! Seit über 10 Tagen quält mich das Ding schon und ich spüre kaum eine Besserung.

Und ich freue mich auch darauf wieder ins wärmere Guangzhou zu fahren. Dafür habe ich mir nämlich heute mein Ticket gekauft. 16 Stunden Softsleeper. Ein bisschen Luxus darf man sich ja gönnen, oder?

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