Auf nach Shanghai!

09.11.2012

 

Ich bin fast nicht aus dem Bett gekommen, so schlecht ging es mir. Ich habe nur am Vortag schon das nötigste gepackt und hatte deshalb relativ wenig Stress den Rest in meinen Koffer zu packen. Doch das meiste brauchte ich erst noch für den Unterricht…

Heute Vormittag waren nämlich noch zwei Stunden in der 7. Klasse zu halten… Ich wär im Unterricht auch fast eingeschlafen, wenn mein Husten mich nicht regelmäßig geweckt hätte. In der Freistunde zwischen den beiden Sunden sind ich uns Lisa dann sämtliche Unterlagen kopieren gegangen, die sie für meine Visumsbeantragung verwenden kann. Meine Güte ist das kompliziert! Ich musste einfach alles kopieren und auch ein Bild mitbringen, etc. Hoffentlich klappt das alles so wie wir es uns vorstellen.

Nach dem Unterricht bin ich dann nach Hause gelaufen und habe den Rest gepackt und dann den Müll noch rausgebracht. Schließlich möchte ich mein Zimmer nicht fremdbesiedelt vorfinden, wenn ich wieder nach Hause komme. Als alles Insektenfest und abfahrbereit war, bin ich mit meinem kleinen Koffer, meiner Laptoptasche und meiner Handtasche zur U-Bahn losgezogen. Von mir bis zum Airport braucht man 1,5 Stunden und ich habe eine recht gute Zeit erwischt, sodass ich sogar einen Sitzplatz hatte!

Von daher war das mit dem Gepäck auch kein großes Problem. Und am Flughafen ist alles so gut ausgeschildert, dass man sich gut zurechtfindet. Check-In und das Area-Gate waren meine ersten Anlaufstellen. Und auch schon das erste Problem! Die Sicherheitskontrolle. Ich durfte mal wieder meine Taschen öffnen, weil mein Kindle Alarm geschlagen hat und in meinem Koffer war auch noch ein Shampoo-Fläschchen. Ups!

Also zurück zum Check-In und den Koffer aufgeben. Und wieder zum Enter-Gate zurück. Dort wurde ich wieder komplett durchsucht und abgetastet. Und dann wurde mir mein Ticket weggenommen. Und keiner hat mir gesagt warum. Das Ende vom Lied war, dass ich mich für 20 Minuten in den Sicherheitscheck hocken durfte und auf mein Ticket warten musste. Kann ich nicht einmal normal fliegen?

Dann war aber alles irgendwie ok und ich habe ohne Begründung mein Ticket zurückbekommen. Und dann ging es schon zum Boarding. Mittlerweile bin ich schon echt ein Flugprofi geworden in den letzten drei Monaten. Wenn man bedenkt, dass ich noch nie zuvor geflogen bin, dann bin ich jetzt schon ziemlich routiniert. Mit all den Sicherheits-Problemen… Ich muss irgendwie verdächtig aussehen.

Beim Boarding habe ich auch Werner kennengelernt, einen deutschen Geschäftsmann, der in Shanghai wohnt und arbeitet und für ein Meeting in Dongguan (Nachbarstadt von Guangzhou, Richtung Shenzhen). Mit ihm habe ich mich ganz nett unterhalten, das hat mich auch von meiner Nervosität abgelenkt.

Im Flieger selbst sind wir zunächst eine halbe Stunde durch den Flughafen gefahren bis wir endlich abgehoben haben. Es war zwar leicht turbulent, aber nicht schlimm. Ich hatte nur so großen Hunger! Deswegen habe ich mich auf das Menü gestürzt. Das Essen war muslimisch mit Reis. Und am Ende habe ich festgestellt, dass es Fisch war. Egal, ich war fest davon überzeugt, dass es Rindfleisch gewesen ist. Hauptsache Essen! Es gab auch ein Brötchen, Kimchi, Butter, einen Salat und Melonenstücke. War echt ok. Und dazu habe ich einen Kaffee getrunken.

Flugzeugessen

Die 90 Minuten Flug verliefen auch ganz gut und es war nicht wirklich spektakulär. Ankunft und Gepäckannahme war genauso problemlos. Dort habe ich auch Werner wiedergetroffen und wir sind gemeinsam zum Taxistand gelaufen. Und hatten dabei noch ein bisschen die Möglichkeit sich zu unterhalten, weil wir lange anstehen mussten.

Für das Taxi habe ich mir auch extra die Adresse auf Chinesisch aufgeschrieben, dass ich sie einfach nur zeigen muss und fertig. Es hat auch geklappt. Der Taxifahrer hat mich auch bis nach Hongkou, einem Stadtteil von Shanghai, gefahren und auch in die Nähe der richtigen Straße gebracht.

Und dann hat er mich einfach ausgesetzt. Im strömenden Regen mit meinem ganzen Gepäck. Das war echt bescheuert. Ich war auf einer riesen Kreuzung direkt am Fußballstadion. Das ist zwar ok und richtig, aber das war nicht das Hotel. Also musste ich mich wohl oder übel durchfragen. Die Leute waren auch so nett, mich in alle möglichen Richtungen zu schicken! Ich bin also fast 2 Stunden im Regen umhergeirrt und ständig irgendwelchen Leuten gefolgt, die so taten als ob sie Ahnung hatten.

Zum Schluss habe ich es allein versucht und bin einfach kreuz und quer gelaufen. Die Straße stimmte dann irgendwann, aber die Hausnummer noch lange nicht (230 statt 718). Bis ich wirklich bis auf die Knochen aufgeweicht war habe ich endlich das Hotel gefunden!! Komplett andere Richtung und weit weg von da wo man mich ausgesetzt hat. Aber ich habs gefunden, nur das zählt!

Beim Check-In kam die zweite Überraschung. Die Angestellten haben mein Visum nicht anerkannt und gesagt, es wäre abgelaufen. Was aber nicht stimmt. Sie dachten zuerst, dass die 90 Tage ab Ausstelldatum zählen anstatt ab Einreise. Und dann wollten sie mir noch mein Einreisedatum als Ablaufdatum verkaufen. Ich hab mich so lange gewehrt, bis sie es kapiert haben. Mein Visum ist ja noch immer gültig! Doch die anderen hatten ähnliche Probleme.

IN meinem Zimmer habe ich mich umziehen müssen und meine Strümpfe und Schuhe waren klitschnass. Also wenn ich noch nicht krank wäre, dann würde ich es jetzt werden!

Für den Abend haben wir (Ich, Maurice, Florian aus Shenzhen, Florian aus Wuhan, Fanny, Franzi, Fritzi und Simon) uns in Maurices Zimmer zum Reden und Chillen getroffen. Wir hatten nämlich alles Mögliche, auszutauschen und haben bis 1 Uhr noch erzählt und geredet.

Und nach meinem Blogeintrag bin ich dann auch kaputt ins Bett gefallen. Mal sehen, wie das Seminar morgen wird…

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