Unerwartete Entdeckungen

05.11.2012

Maurice rief heute Morgen recht früh an und kurze Zeit später kam er schon zu mir. Gemeinsam sind wir zum Mittagessen gegangen. Das Restaurant habe ich erst letzten Dienstag für mich entdeckt, als Lisa und ich gemeinsam nach unserem Polizeibesuch dort essen gegangen waren. Großer Pluspunkt ist der günstige Preis und die große Auswahl. Minuspunkt ist, dass das meiste schon kalt ist und nicht regelmäßig gewärmt wird :/

Aber egal, ab und zu kann man so etwas ja essen. Wir haben viel geredet und unsere Pläne für kommendes Wochenende in Shanghai besprochen. Am Freitag geht’s nämlich schon hinauf aufs Meer (= Shanghai) zum Goethe-Institut-Seminar. Und im Anschluss zum Kulturweit-Zwischenseminar, ebenfalls in Shanghai. Also, wie ihr seht, habe ich einen sehr straffen Terminkalender im November.

Um 14.30 Uhr musste ich dann zum Unterricht in der Schule sein und Maurice ist alleine durch die Stadt gezogen. Also habe ich meine Tasche und meinen Laptop gepackt und bin zur Schule gelaufen. Dort durfte ich erstmal korrigieren (diesmal sogar während ich im Unterricht dabei saß) und durfte auch am Unterricht mitwirken.

Aber alles war egal, als ich ins Büro kam und mein Handy da war! Mein neues Handy ist hier 🙂 Natürlich habe ich es gleich ausprobiert und rumgespielt. Die Sprache lässt sich sogar auf Deutsch umstellen UND das Handy kann Chinesisch schreiben. Es kann nicht mehr und nicht weniger als mein altes Smartphone, aber ich bin bisher sehr zufrieden damit! Und ich habe wieder einen MP3-Player 🙂

Die Deutschecke fiel heute dafür aus, aber wir haben versucht meinen Flug nach Shanghai online zu buchen. Das Problem ist, dass ich kein chinesisches Konto habe und deshalb nichts alleine machen kann. Das Internet an unserer Schule hat uns dann den zweiten Strich durch die Rechnung gemacht, da eine Online-Buchung nicht möglich war. Die einzige Alternative: Unser schöner, teurer Ticketschalter um die Ecke. Also sind ich und Lisa dorthin gegangen und haben in einer halben Stunde mein Flugticket gebucht. In der Zwischenzeit ist Maurice zu uns gestoßen und auch er hat sein Rückfahrticket nach Shenzhen gebucht.

Ich, Lisa und Maurice sind dann in das Campus-Restaurant gegangen und haben uns Tofu mit Schweinefleischfüllung, Bambussprossen mit Schweinefleisch, frittierte Quiche und scharfes Rindfleisch bestellt. Wir haben gerade mit dem Essen angefangen, als uns ein paar Lehrer aus unserer Schule entdeckt haben. Sie haben uns natürlich gleich zu sich ins Séparée eingeladen und wir sind mit unserem Essen und mit unseren Tellern umgezogen. Dort saßen der Vize-Schuldirektor und drei andere Lehrer.

Und wie es hier in China üblich ist, stößt man mit jedem Gast am Tisch an, bis am Ende jeder mit jedem getrunken hat.

Insgesamt war es ein sehr lustiger Abend, aber leider etwas doof für mich, weil ich die einzige am Tisch bin, die kein Chinesisch spricht. Ich kann zwar Dinge beschreiben, aber für eine echte Unterhaltung reicht es noch nicht. Aber ab und zu habe ich ein paar Brocken verstanden und der Vize-Schuldirektor spricht auch gerne Englisch mit mir.

Er hat auch di Rechnung für alles übernommen 🙂 Hach, das Eingeladen werden ist doch das beste am eingeladen werden 😉 Wahrscheinlich auch noch auf Schulkosten…

Nach dem Abendessen hat der Mathelehrer Lisa noch zu sich eingeladen, aber da sie nicht alleine gehen wollte, hat sie uns gebeten mitzukommen. Der Mathelehrer wohnt zwei Wohnhäuser neben uns und hat einen 18-jährigen Sohn, der Kunst studieren möchte. Dieser hat uns dann seine Bilder gezeigt. Allzu lange wollten wir aber auch nicht bleiben, weil ich und Maurice hatten noch vor, ein bisschen um die Häuser zu ziehen. Also haben wir Lisa nach Hause und ich habe meinen Laptop in meine Wohnung gebracht.

Unser Ziel war das Nanmen (Das Südtor) und wir wollten dort ein wenig die Gassen erkunden.

Was wir letztendlich gefunden haben, war unglaublich. Keinen  Kilometer von mir entfernt, legt die schöne Stadt ihre Fassade ab und zeigt ihr Bild von kleinen Gassen, Straßenverkäufern, Billigläden, etc. Wir haben einen Nachtmarkt und ganz viele muslimische Restaurants gefunden. Letzteres wurde mir gesagt, gibt es hier nicht. Tja, dann weiß ich ja, wo ich bald essen gehen werde 😉

Wir haben eine kleine Textil-„Fabrik“ gesehen, Laser, die Stoff schneiden oder Leute, die T-Shirts mit Glitzersteinen bestücken. Und viele viele andere Sachen. Das ganze bei einem Perfluss-Bier, dem echten Guangzhou-Bier, und einem Spaziergang durch die kleinen Gassen. Es ist echt ein Abenteuer so viel neues zu entdecken. Und das so nah bei mir, das hätte ich nicht gedacht.

Zum Schluss wollten wir noch zum Beimen (Nordtor) gehen, doch es war zu weit. Also haben wir beschlossen, mit einem Motorradtaxi zu fahren. Um ehrlich zu sein, würde ich tagsüber nie Motorradtaxi in dem Verkehr fahren, aber nachts ist es eigentlich kein Problem. Im Vergleich zu tagsüber ist die Straße wie ausgestorben. Aber genau dann ist es cool mit dem Motorrad durch die Stadt zu fahren. Wir waren auch fast 10 Minuten unterwegs. Und für 13 Kuai ist das auch echt ein Schnäppchen.

Leider war am Beimen nichts mehr los… und so sind wir halt einfach zurück zu meiner Wohnung gegangen. Es war ja auch schon recht spät, deshalb war das auch ganz ok. Ich war so müde, dass ich einfach nur noch in mein Bett wollte. Und morgen hatten wir ja auch ein bisschen was vor.

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