Zwei Tage und alles läuft kreuz und quer

30.10.2012

Der Dienstag war ein komischer Tag, weil alles irgendwie gar nicht ins Schema gepasst hat. Am meisten war ich noch depressiv wegen meinem E-Mail-Account und dann meinem Handy.

Im Unterricht war ich nicht dabei, weil es keine Aufgabe dort für mich gab. Ich habe dafür Vokabelteste korrigiert und meinen Reisepass von zuhause geholt.

Denn am Nachmittag sind wir zur Polizeistation gegangen und meinen Verlust aufgegeben. Ich glaube es ist weniger eine Anzeige als eine polizeiliche Bestätigung. Der „Polizeibericht“ ist auch nur so groß wie ein Kassenbon, was sehr merkwürdig aussieht. Alles hat problemlos geklappt und danach sind ich und Lisa in ein günstiges Restaurant gegangen. Auf den ersten Blick erscheint es wie eine Mensa, aber es ist ein gutes Restaurant mit eine riesen Auswahl. Es gab sogar Gongbaojiding!!! Mein Lieblingsessen in Peking, doch hier im Süden eher selten. Das ist scharfes Hühnerfleisch mit Erdnüssen und Frühlingszwiebeln mit gerösteten Chilischoten. Das habe ich wirklich vermisst seit Peking und dort ist es so günstig, dass ich wohl öfter hingehen werde 😉

Bald war unsere Mittagspause dann auch vorbei und wir sind zurück zum Büro gegangen. Normalerweise ist es ein Problem, weil in der Mittagspause werde ich immer ausgeschlossen und muss vor der Tür warten weil entweder niemand drinnen ist oder alle schlafen… Doch nun hat alles ein Ende! Ich habe meinen eigenen SCHLÜSSEL!!! Ich bin echt so glücklich, dass ich endlich eigenen Schlüssel habe, dass mich das fast alles vergessen hat lassen!

chinesische Schlüssel

Am Nachmittag habe ich dann den Unterricht für die nächsten Tage vorbereitet, Formulare ausgefüllt und meine Finanzen geklärt. Schließlich muss ich diese Woche noch den Sprachkurs bezahlen und ich will/muss mir ein neues Hany kaufen. Als Limit habe ich mir mal 1000 Kuai gesetzt.

Später am Abend habe ich gemerkt, dass das ein ziemlich striktes Preislimit ist. Alle Handys die man hier kaufen kann und die ein Farbdisplay haben kosten mehr als 1000. Denn es gibt nur ein paar uralte Handys und ansonsten ausschließlich Smartphones. Ich habe aber ein gefunden, was mir ins Auge gesprungen ist und was noch erschwinglich war. Ich war auch kurz davor es zu kaufen bis ich Lisa gefragt habe, ob sie mal mit ihrem Iphone einen Internetvergleich wagen kann. Und zack, 300 Yuan günstiger! Gut, zwar ohne Simkarte, aber die kostet ja nicht die Welt. Deswegen wollte ich heute noch kein Handy kaufen und mich erst mal im Internet darüber informieren. Nie wieder einen Schnellschuss.

Das Abendessen wurde zur Abwechslung mal Spagetti, die habe ich schon ewig nicht mehr gegessen. Und den ganzen Abend habe ich damit verbracht, das Internet auf den Kopf zu stellen. Wo kriege ich in China im Internet ein Handy?

 

31.10.2012

Halloween war noch so unpräsent wie hier. Nur im U-Bahn-Fernsehen kriegt man ein bisschen was mit, aber ansonsten habe ich noch nicht gesehen, gelesen oder gehört. Aber das ist ja auch egal, weil es mich nicht wirklich interessierte.

Stattdessen habe ich den Siebtklässlern de Tiere heute beigebracht und besonders mit der „Kuh“ waren sie sehr begeistert. Wie Lisa mir später erzählt hat, hört sich „Kuh“ im Chinesischen an wie das Wort für „Unterwäsche“, weshalb die Schüler völlig durchgedreht sind. Für mein Mittagsessen habe ich mir ein paar 面包 (mianbao) gegönnt mit Erdnuss, Käse und Speck und eins mit Schokoladengeschmack. Für vielmehr war keine Zeit, weil dann meine nächste Chinesischstunde angefangen hat. Wieder zwei Stunden intensives Training und ich kann schon Personen beschreiben. Es ist noch weit weit weg von richtiger Konversation, aber immerhin ein guter Anfang.

Um 15 Uhr ging es direkt wieder zurück zur Schule, wo ich zusammen mit dem Englischlehrer mir zwei Handys im Internet bestellt habe. Ich habe leider keinen chinesischen Account, deshalb kann ich es nicht alleine machen, deswegen brauchte ich die Hilfe von einem Lehrer. Er war auch so lieb einen relativ hohen Betrag für mich zu bezahlen, doch ich habe in sofort in bar abgelöst.

Ich habe mir deshalb zwei Handys bestellt, weil eins davon für mich privat ist und das andere ist ein älteres Billighandy, welches ich zum reisen oder zum weggehen benutze. Wenn mir das gestohlen werden sollte, dann tut es nicht weh. Vielleicht ist das die Beste Art und Weise Diebstahl so gering wie möglich zu halten.

Nach dem Unterricht wollte ich eigentlich ins Training gehen, aber da wir morgen ein Konzert an unserer Schule haben, ging das leider nicht so schnell und so gut. Denn Der Künstler ist ein deutscher Rapper namens „Doppel-u“ und er kam gegen 18 Uhr um die Anlage aufzubauen. Leider dauerte das etwas länger, weil die chinesischen Angestellten keine Ahnung von der Technik hatten. Sie sind es lediglich gewöhnt, ein Mikrofon anzuschließen oder die Geräte zu warten, aber mit Lautsprechern und dem Mischpult kannten sie sich kaum aus. Ganze 1,5 Stunden dauerte das Ganze und mein Training war natürlich vorbei. Aber da ich und Lisa beide sehr hungrig waren, sind wir zusammen in ein Restaurant auf dem Campus gegangen. Es gab frittierte Quiche, Mais mit Pinienkernen und Bambussprossen mit Schweinefleisch. Es war sehr lecker und ein echt schöner, aber anstrengender Tag gewesen.

Bambus und Schweinefleisch

frittierte Quiche

Mais

Und auf morgen bin ich mal echt gespannt. Als ich an diesem Tag ins Bett gegangen bin habe ich noch nicht geahnt, was mich am nächsten Tag alles erwarten würde. Aber mit dem habe ich überhaupt nicht gerechnet. Also freut euch auf meinen nächsten Blogeintrag!

 

Und außerdem- Ab dem 1.11. gibt es auch einen Blogwettbewerb, wo die besten Blogs und die besten Artikel präsentiert werden. Ihr könnt ja einmal die verschiedenen kulturweit-Blogs stöbern und fleißig abstimmen.

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