Ein harter Weg zum großen Finale

12.10.2012

Heute war alles doppelt so schwer wie sonst. Das Aufstehen, essen und zur Schule gehen. Ich habe mich heute nicht wirklich  motiviert gefühlt und trotzdem habe ich mich in Gang gesetzt. Wenn die Pflicht ruft…

In der Schule wurde mir wieder verkündet, dass ich eine Stunde länger hätte schlafen können. Na super! Dafür wurde mir die Schnipselarbeit erlassen, denn Lisa hat beschlossen in der 8. Klasse heute einen Film zu zeigen und ich musste somit die Arbeitsblätter nicht vorbereiten. Das war echt eine enorme Erleichterung für mich, aber ich bin sicher, dass das Ganze dann am Montag auf mich wartet!

In der 7.Klasse haben wir den Schülern die Schulfächer beigebracht und ich habe mal wieder festgestellt, dass sie große Ausspracheprobleme haben. So zum Beispiel können die Chinesen nicht „Chinesisch“ aussprechen. Das klingt dann eher wie „Dschinesitsch“. Ziemlich lustig. Aber so sagt Lisa zum Beispiel zu „schenken“ immer „schinken“ und das ist ziemlich lustig! „Ich habe ein Geschink für dich.“ Aber es liegt anscheinend wirklich an der schwierigen Aussprache, dass sie es nicht anders hinbekommen. Dafür habe ich ganz süße Origami-Herzen von einer Schülerin bekommen und da stand groß „Danke“ darauf. Das fand ich eine ganz liebe Geste.

Vielen Dank!

Meine Mittagspause habe ich mit Anime anschauen verbracht und habe das Essen ausfallen lassen, damit ich mir am Abend eine Pizza gönnen kann. Die sind hier nämlich ziemlich teuer muss ich sagen.

Am Nachmittag haben wir dann mit den 8. Klassen „den Untergang“ weitergeschaut. Ich kann mich nicht wirklich mit diesem Film anfreunden. Vor Allem wenn die Schüler in dem Alter und mit dem Kenntnisstand es sehen. Ich persönlich habe nur das Bedürfnis aufzustehen und den Raum zu verlassen. Weiß auch nicht genau woran das liegen könnte.

Vor dem Film habe ich den Schülern aber Haribo-Päckchen aus Deutschland verteilt, die in dem Paket aus Deutschland drin waren. Vier Schüler mussten sich aber ein Mini-Paket teilen, was aber ohne Probleme funktioniert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Deutschland auch so gut klappen würde…

Die zweite Stunde in der achten Klasse habe ich dann nicht bis zum Ende besucht, weil ich den Film nicht nochmal anschauen wollte.  Dafür bin ich wieder ins Lehrerzimmer zurück und habe mich mental auf die Deutschecke vorbereitet. Das war kein Fehler, denn die drei Jungs waren ziemlich anstrengend! Sie haben permanent gelabert und sie haben mit den Stiften auf dem Tisch rumgetrommelt und es war einfach nur nervig und anstrengend! Die drei Mädchen dagegen waren total lieb und ruhig.

Ein chinesisches Musikbuch. Noten sucht man hier vergblich…

Nach der Deutschecke bin ich wieder ins Lehrerzimmer und habe meine Sachen gepackt, ich war soo hungrig! Doch Lisa und ich wollten gemeinsam gehen und sie musste vorher noch ein Telefonat erledigen. Ich habe sie gefragt worum es geht und sie sagte, dass sie die Eltern von einem Schüler informieren muss, weil er eine sehr schlechte Note geschrieben hat. Als ich sie fragte, wie schlecht sagte sie, dass er nur 63 von 90 Punkten erreicht habe.

Mir ist nur die Kinnlade runtergefallen. Das ist alles andere als eine schlechte Note, das ist schlechtesten Falls eine 3! Doch die Eltern müssen über diesen Missstand informiert werden, damit sie Gegenmaßnahmen unternehmen können. Mir tun die chinesischen Schüler wirklich leid, der Druck fängt schon früh an und kommt überwiegend von den Eltern und Lehrern. Die armen Kinder!

Zum Abendessen wollten wir eigentlich zu Pizza Hut gehen, aber da war es so überfüllt, also sind wir in eine Pizzeria gegangen. Die sind selten und teuer. Dort zahlt man für eine Pizza 9 Euro. Ich habe mit trinken 11 Euro (88 Kuai) bezahlt… Aber ab und zu kann man sich das gönnen.

Ich habe mir eine Tomatenpizza mit Hähnchenbrust und Schinken, Tomate und Chili mit Süß-Saurer-Sauce bestellt. Das ist wohl Pizza auf Chinesisch. Die letzten zwei Stücke habe ich mir einpacken lassen, damit ich sie morgen essen kann.

Vollgefressen und Müde haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht!  Das tat richtig gut!

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Eine Antwort zu Ein harter Weg zum großen Finale

  1. Sascha sagt:

    Warte bis du wieder hier bist, dann bestellen wir zur Ani eine Jumbo-Pizza von „Hallo-Pizza“ ;D – LG aus Bonn

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