Abschluss in Wuhan

05.10.2012

Unser üppiges und gemeinsames Frühstück  ist mittlerweile schon ein Ritual geworden. Heute war auch Kai dabei und wir haben es uns zu acht richtig gut gehen lassen! Heute gab es auch wieder ein leckeres Spiegelei und auch frische Bananen. Das ist echt mal ein Urlaubsfeeling!

Für unser heutiges Programm gab es ein paar verschiedene Ansätze. Fanny und Theresa wollten zur chinesischen Massage gehen, während die Jungs auf den Schildkrötenberg hinaufsteigen wollten. Ich sollte mich nun entscheiden.

Die meisten, die mich kennen, hätten wohl nicht gedacht, dass ich mich fürs Bergsteigen entschieden würde, Tja, aber so wars! Schließlich habe ich mir gedacht, dass ich auch in Guangzhou noch zur Massage gehen kann und lieber die eh schon kurze Zeit in Wuhan sinnvoll nutzen möchte um möglichst viel zu sehen.

Also sind Ich, Kai, Florian, Florian, Simon und Maurice zum Schildkrötenberg mit dem Bus gefahren. Der hat so lange gebraucht, dass man noch locker eine Runde schlafen konnte, wenn man sich von dem Schaukeln nicht stören ließ. Aber dafür sind wir direkt am Fuß des schildkrötenförmigen Berges angekommen.

Bus fahren

Der Aufstieg bestand aus vielen Treppen, die uns zuerst zum Ticketschalter brachten (10 Kuai um einen Berg zu besteigen?) und dann auf den höchsten Punkt, den Panorama-Spot. Die Aussichtsplattform war aber geschlossen. Na toll!

Aufstieg

Dafür ging es dann weiter und wir haben die neblige Aussicht genossen, während wir zum Fernsehturm weiter gelaufen sind. Der Weg ist schön, ab und zu kann man einen Blick auf den Yangtse werfen oder auf die Innenstadt. Unterwegs sieht man auch ein paar Statuen von wichtigen chinesischen Persönlichkeiten in der Geschichte.

Wuhan CIty

Die nächste Enttäuschung kam am Fernsehturm. Dieser war geschlossen und zwar schon seit seiner Fertigstellung (?). Der Tempel war gerade dabei abgerissen zu werden und eine nahe gelegene Pagode war geschlossen. Selbst der Abstieg war nicht da!

Es ging nur ein paar Treppen hinunter, die in einem Trampelpfad endeten. Gut, den nutzten wir dann und kamen in einem Wohnlager für Soldaten heraus… Upps! Das war wohl der falsche Weg. Also sind wir weiter den Trampelpfaden gefolgt, schließlich mussten die dort ansässigen Bewohner ja auch irgendwie zur Straße kommen. Nach ca. 15 Minuten waren wir dann auch endlich am Westgate angekommen. War also doch der richtige Weg! Das soll mal einer verstehen!

Yangtse

Ich habe mir nach diesem Aufstieg echt kurzzeitig überlegt, ob ich nicht doch hätte zur Massage gehen sollen… Aber ich habe wenigstens etwas gesehen und ich habe einen Berg bestiegen. Schon wieder! So langsam erkenne ich mich selbst nicht mehr!

Mit den Mädels wollten wir uns dann am Hubei Museum treffen, welches die Geschichte der Provinz Hubei dokumentiert. Da wir aber ziemlich hungrig waren, haben wir uns eine heiße Süßkartoffel gekauft und die in meiner Handtasche ins Museum geschmuggelt. Dort drinnen haben wir uns dann in die „Fast Food Corner“ gesetzt und meine Kartoffel ausgepackt. Wir haben auch relativ schnell festgestellt, dass wir nicht die einzigen waren, die auf diese Idee gekommen sind!

Aber hey, so als Snack war es ganz ok!

In dem Museum gab es ganz viele alte Waffen und Schwerter und ganz viele Vasen, Gefäße oder Schmuck aus allen möglichen chinesischen Dynastien. Außerdem Grabmäler und Musikinstrumente aus dem chinesischen Kaiserreich. Doch nicht nur chinesische Geschichte, sondern auch eine Ausstellung über die Römer oder die Anfänge der Menschen und über die Evolution.

Hauptgebäude des Hubei-Museums

In dem einen Ausstellungsraum mit Höhlenmenschenwaffen hält mich aber plötzlich so ein Security-Mann an und spricht mich auf Chinesisch an. Ich habe kein Wort verstanden und wusste jetzt spontan auch nicht, was ich falsch gemacht habe. Florian kam dann sofort her und hat für mich übersetzt. Das einzige, was der gute Sicherheitsangestellte wollte, war ein Foto mit mir und auch sein Kollege wollte gleich eins mitmachen. War schon echt lustig. Ich dachte, die wollen mich gleich rausschmeißen wegen irgendwas und dabei wollten sie nur ein Foto haben. Echt lustig!

Schwert

Mittlerweile war es schon echt spät und wir hatten noch nichts gegessen, deswegen machten wir uns auf den Rückweg um etwas Essbares zu finden. Mir ging nicht so gut an dem Tag, ich hatte Kopfschmerzen, meine Füße taten weh, ich hatte seit zwei Tagen Blasen an den Füßen vom vielen Laufen, wegen dem Regen in Wuhan waren meine Schuhe durchgeweicht bis aufs letzte und ich war am Verhungern. Deshalb war ich leicht angepisst, als wir noch ewig brauchten, um uns zu entscheiden, was wir denn jetzt essen wollten. Das Ergebnis war wieder ein Muslime, diesmal in der Nähe von Flos Wohnung und ich habe mir Nudeln mit Kartoffeln und Rindfleisch bestellt. War sehr lecker und genau das brauchte ich jetzt. Danach haben wir uns noch mit Vorräten für die Rückfahrt morgen eingeplant und sind zurück zur Wohnung gelaufen.

Lecker!

Nach einer einstündigen Verschnaufspause sind wir wieder los gezogen, denn wir haben uns in Helen’s Bar einen Tisch reserviert und mussten bis 21 Uhr spätestens da sein. Also sind wir in den nächsten Bus gestiegen und sind zur Bar gefahren. Die hat aber mal keinen Tisch reserviert.

Das Problem war, dass diese Bar keine Tische reservieren konnte (obwohl wir telefonisch reserviert haben und pünktlich da waren) und die dafür im anderen Lokal (anderer Stadtteil, mehrere Kilometer entfernt) einen Tisch für uns als Entschädigung reserviert haben (ohne uns Bescheid zu sagen).

Dieser andere Tisch verfiel aber auch um Punkt 9 Uhr, also war es so oder so hinfällig.

Wir blieben also solange, bis draußen endlich ein Tisch frei wurde und wir bestellten uns alle ein Bier und eine Pizza/Burger und haben unseren Abschlussabend draußen im Kalten gefeiert. Weil es aber dort sehr teuer ist, haben wir uns entschieden die Party nach Hause zu verlegen und haben dort noch sehr lange weitergefeiert. Gegen halb drei sind wir dann ins Bett gegangen. Ich habe dann noch ein bisschen Blog geschrieben und habe mich um 4 Uhr hingelegt. Letztendlich habe ich aber nicht mehr geschlafen, weil unser Taxi um halb 6 Uhr frühs kam um uns zum Bahnhof zu bringen, deshalb war um 4:45 Uhr für mich die Nacht auch schon wieder vorbei ehe sie angefangen hatte.

Immer dabei, wenn ich reise

Aber die drei Tage Wuhan waren super und aufregend gewesen und ich werde noch einmal herkommen, vielleicht im nächsten Jahr!

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