Meine erste Deutschstunde

17.09.2012

Der Montagvormittag war eigentlich zum Ausschlafen gedacht und trotzdem bin ich 8 Uhr wach gewesen. Was soll das?

Aber egal. Ich habe die Zeit genutzt und mein Zimmer geputzt und aufgeräumt. Dadurch dass es in der letzten Woche ein paar Mal geregnet hat, kommt ganz schön viel Dreck in die Wohnung. Doch jetzt hat es schon seit Tagen nicht mehr geregnet… Komisch, so kenne ich Guangzhou gar nicht!

Nach dem Putzen und Frühstücken bin ich dann Duschen gegangen und habe es geschafft, meine Dusche in eine Sauna zu verwandeln. Zunächst einmal ist (seit mein Warmwasser wieder funktioniert) die kälteste Stufe kochend heiß, so knapp um den Siedepunkt denke ich mal.

Denn es kommt eigentlich mehr Wasserdampf aus dem Brausekopf als Wasser. Immerhin besser als Kalt zu duschen. Der zweite Saunafaktor ist mein neues Duschgel. Ich habe einfach irgendeins gekauft, was günstig war und wie Duschgel aussah. Jedoch ist es mit Eukalyptus-Aroma. Wenn ich jetzt das Eukalyptusaroma mit dem Wasserdampf verbinde kommt das einem Saunaaufguss gleich, der mein Duschklo sofort einnebelt, dass man kaum noch was sehen kann. Die Atemwege sind dadurch so schnell frei, was meiner kleinen Erkältung glaube ich sehr zugute kommt.

Nachdem ich dann noch ein bisschen faul auf dem Bett rumgelegen bin und mir noch ein paar Notizen zu meinem Unterricht gemacht habe, die Nachrichten der Welt gecheckt und mein Geschirr gespült habe, bin ich dann zur Schule gegangen. Es war 14.30 Uhr, daran könnte ich mich gewöhnen. Dort haben wir dann zwei Stunden lang die 8. Klassen bespaßt und dann war der erste Teil des Tages schon fast wieder vorbei. Für meine Unterrichtsstunde, die von 17.20-18.00 Uhr ist, habe ich mir dann noch ein Arbeitsblatt entworfen und kopiert.

Und von nun an, habe ich jetzt erst einmal 3 Wochen Pause. Denn ich soll in meinem Unterricht immer 6 Schüler betreuen, wie so eine Art Nachhilfe oder Intensivierungsstunde, damit sie die A1 bzw. A2 Prüfung bestehen. Jetzt habe ich aber 90 Schüler zu betreuen, die in 6er Gruppen zu mir kommen. Deswegen komme ich nur alle 15 Einheiten dazu eine neue Lektion einzuführen.

Für die erste Stunde habe ich mir das Vorstellen ausgesucht. Jeder sollte einen Steckbrief ausfüllen. Danach sollte sich jeder selbst vorstellen. Jetzt sollte jeder seinen Gegenüber vorstellen, um ein Gefühl für die wechselnde Konjugation zu bekommen. Also von „Ich bin….“ Zu „Das ist…“. Zum Abschluss sollten sie sich gegenseitig interviewen und diesmal auch Fragen zu einander stellen. So mussten sie beide Male die eigenen Satzkonstruktionen und die Fragen miteinander verbinden.

Und so schnell waren die 40 Minuten schon vorbei. Die Schüler waren ganz zufrieden, doch ich merke jetzt schon ein enormes Gefälle in dem Niveau. Es gibt Schüler die sind richtig gut und dann gibt es welche, die können noch nicht einmal  „Ich bin XY“ fehlerfrei hinbekommen.

Wird, denke ich, eine Menge Arbeit werden.

Um halb 7 hatte ich dann endlich wieder Feierabend. Ich hatte mittlerweile großen Hunger und ich wollte einfach nur noch heim. Schließlich habe ich es geschafft, mich bei den Temperaturen zu erkälten und habe sehr starkes Halsweh.

Allerdings musste ich mir ja vorher etwas zu essen zaubern. Das hat auch super geklappt, nur das mir die Erdnüsse angebrannt sind. Meine Herdplatte ist wirklich sofort heiß. Wenn man da nicht schon alles zurechtgelegt hat, kann es sein, dass man die Wohnung abfackelt, wenn man zu lange brauch! Ist aber nichts passiert und eine süß-saure Erdnusssauce hat super geschmeckt!

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