Ein Tag mit Fanny und Lea

15.09.2012

So langsam muss ich feststellen, dass samstags Schule zu haben ziemlich doof ist. Vor Allem habe ich vier Stunden am Stück und das ohne Pause, weil man ständig das Klassenzimmer wechseln muss. Hier in China rotieren nicht die Schüler, sondern die Lehrer. Es sei denn, es geht um den Chemie-Unterricht, weil der wird in einem Fachraum unterrichtet. Aber ansonsten sind die Lehrer hier nur am rumlaufen.

Nach vier Stunden war ich dann auch echt platt, weil ich quasi auf Abruf bereit bin um meine spontanen Unterrichtsstunden zu halten 🙂

Auch habe ich Marco getroffen, der sich ganz oft nochmal entschuldigt hat, weil es am Donnerstag nicht mit dem Mittagessen geklappt hat. Aber war ja keine große Sache.

Um 12:15 Uhr hatte ich dann auch Feierabend und hab mich auf den Heimweg gemacht. Dort wollte ich eigentlich erst einmal putzen, aber ich kam gerade zum Wäsche einschalten, als Fanny schon anrief. Sie war gerade an der U-Bahn-Haltestelle angekommen und ich sollte sie abholen. Hab ich dann auch gemacht und habe Sie in meine Wohnung mitgenommen, damit sie ihre Sachen abstellen konnte. Wir haben uns aber beide nicht lange dort aufgehalten, da ich ihr nur die Wohnung gezeigt habe, ich und Lisa noch schnell mein Warmwasser überprüft haben (das ging irgendwie nicht mehr in den letzten Tagen) und ich noch einen kurzen Blick auf meine Wäsche in der Waschmaschine geworfen habe. Aber dann ist Lisa mit ihrem Freund essen  und ich und Fanny sind shoppen gegangen. Ich wollte sie eigentlich in ein Restaurant mitnehmen, wo es westliches Essen wie Spaghetti gab, aber da war alles besetzt. Es war ja schließlich Mittagspause. Also hab ich ihr ein bisschen die Läden um die Uni herum gezeigt. Nach einer halben Stunde haben wir es dann noch einmal im RBT Tea Cafe versucht  und haben endlich einen Platz bekommen! Wir beide haben uns dann gleich was zu essen bestellt, wir waren mittlerweile echt hungrig! Ich habe wiedermal meine allerliebsten Arme Ritter mit Karamellsauce  und einen Mango-Grünen-Tee-Aloe getrunken. War wieder einmal sehr exotisch, aber auch sehr sehr lecker!

Um 14:30 Uhr waren wir dann mit Lea verabredet. Lea ist die Chinesin, die mich damals vom Flughafen in Peking abgeholt hat und nun wieder in Guangzhou zum studieren ist. Sie wohnt in Guangzhou und hat ein Praktikum beim Goethe-Institut in Peking gemacht, während sie hier in Guangzhou Germanistik studiert. Mit ihr haben wir uns also verabredet und sind dann einfach mal mit der U-Bahn nach „Martyrs Park“ gefahren.

Martyrs Park am Abend

Fragt mich nicht, warum die Haltestelle so heißt, aber auf jeden Fall führt einer der Ausgänge direkt in ein riesiges Kaufhaus! Sowas habe ich noch nicht in Deutschland gesehen. Hier kann man echt ALLES kaufen, bis auf ein paar kleine Ausnahmen. Überall kleine Klamottenläden bis hin zu Markenshops. Einfach alles.

Sogar ganz viel deutsches BIER!

Nur ein paar Kleinigkeiten gibt es hier nicht. So z.B. Tampons! Dafür gibt es Damenbinden in allen Farben und Größen. Oder man kann hier auch keine Rasiercreme oder so kaufen. Oder auch Mittel gegen Mückenstiche gibt es nicht. Es gibt nur vorbeugende Maßnahmen, aber keine Post-behandlung… Alles etwas komisch.

Eigentlich wollte ich mir auch Sandalen kaufen, weil meine Flipflops sind A) in der Schule nicht erlaubt und B) geben sie bald eh den Geist auf. Doch hier kann man bis auf Turnschuhe und Ballerinas nur Absatzschuhe bzw. Plateauschuhe kaufen!! Ich will hier aber nicht noch größer sein, als ich eh schon bin. Ich stecke hier die meisten Chinesinnen, die schon Absatzschuhe tragen, locker in die Tasche. Deshalb ist das ganze etwas problematisch, wenn ich noch größer werde 😉

Schuhe mal anders…

Auch die Kleidung hier ist für Frauen sehr sehr mädchenhaft. Es gibt viele Pastelltöne und viel Spitze, Rüschen und Schleifchen. Außerdem ist alles sehr konservativ und nicht wirklich provozierend… Das fehlt mir ein bisschen. Ich glaube ich muss in die Szene-Shops gehen, wenn ich etwas ausgefalleneres will.

Wir sind dann zu einem Süßwaren-Restaurant gegangen, wo es nur Desserts gibt. Man kann es auch nicht wirklich mit einem Eiscafe vergleichen, weil es einfach nicht passt. Wir haben ein Ananas-Parfait gegessen, einen Bananensplit und eine in Creme gehüllte Banane im Teigmantel. War irgendwie wie ein mit Sahne und Banane gefüllter Knödel. Aber das war so hammerlecker! Nur war mir danach so schlecht von so viel Zucker! Es war wirklich so lecker! Aber das Essen hier ist eigentlich kaum süß. Und Schokolade ist mehr als teuer… Ich glaub soviel Süßes war ich einfach nicht mehr gewohnt 🙂

„Bananen-Knödel“

Ananasparfait

 

Bananensplit

Irgendwann sind wir dann auch ziemlich müde nach Hause gegangen und haben uns von Lea verabschiedet, da sie in die andere Richtung musste. Aber wir haben uns schon wieder für morgen verabredet und haben vor morgen in eine deutsche Bäckerei zu gehen!

Also sind ich und Fanny zurück nach Zhongda und sind gleich noch ein paar wichtige Haushaltsartikel einkaufen gegangen, die sie bei sich noch nicht kaufen konnte. Ich bin dann gleich mal mit ihr in das megagroße Kaufhaus gegangen und wir haben uns eingedeckt. Den Abend haben wir dann noch gemütlich vor dem Computer ausklingen lassen, indem wir einen Filmgeschaut haben.

Es hat mir echt viel Spaß gemacht und es war meiner Meinung nach ein toller Tag! Und zu zweit oder zu dritt macht das alles auch gleich mehr Spaß! 🙂

Das Kaufhaus

 

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