Der Platz des himmlischen Friedens und der Kaiserpalast und der Beihai Park

01.09.2012

Unsere erste chinesische Nacht in dem Hotel war ganz angenehm. Es ist zwar drückend und schwül, weil wir zunächst nicht wussten, wie die Klimaanlage funktioniert  😉 Bzw. haben wir die Fernbedienung nicht wirklich lesen können.

Aber es hat auch so geklappt. Am Morgen war um 10 Uhr Abfahrt in die Innenstadt, also sind wir rechtzeitig aufgestanden. Das Frühstück war die erste Herausforderung für mich, aber ich frühstücke ja eigentlich nicht.

Der Kaffee ist schon fertig in der Kanne angerichtet mit Milch und Zucker und sieht zunächst aus wie Eiskaffee. Er schmeckt wie Instant-Kaffee (Was er wahrscheinlich auch ist), aber besser als nichts. Es gibt ja genug Tee, der hier verdammt lecker ist! Außerdem gibt es gekochte Eier und warme Nudeln. Gemüße-„Knödel“ oder auch buns (also eine Art Brötchen), es gibt auch Meat-buns und so eine Art gefüllte Krautwickel. Auch Fleisch zum Frühstück. Aber der Fan von warmen Frühstück bin ich eher weniger. Dafür gab es Wassermelonen und Tomaten, Toast mit Butter und österreichischer Import-Marmelade mit der Aufschrift „Erdbeeren“. Darüber habe ich mich echt gefreut! Ein kleines Stückchen (fast) „Heimat“ . Danach holte uns unser Tourguide Barry ab. Wir haben im Foyer gewartet und Barry kam auf mich zu und sagte: „You’re gonna be famous tonight. A lot of people want to take fotos of you!“ Als ich fragte warum, antwortetet er, dass ich aussehe wie ein Rockstar und viele mich fotografieren wollen.  Hab mir zunächst nichts dabei gedacht. War ja schließlich nicht die einige blondhaarige von uns Freiwilligen.

Unser Bus war klein und ganz lustig, auch wenn ich immer noch erschrecke, wenn uns ein Fahrradfahrer überholt, der auf eine 25cm breiten Spur neben uns fährt…

Die Stadt selbst aber scheint nie aus ihrem Smog-Nebel aufzuwachen. Man hat ständig das Gefühl in der Morgendämmerung unterwegs zu sein, weil es an einen Nebeldunst nach dem Tau erinnert. Als wir dann ganz in der Nähe des Tian‘anmen waren, zeigte Barry uns vorher ein berühmtes Teehaus und lud uns ein. Es gab eine große Schale Tee für 2 Jiao. Umgerechnet ist das weniger als ein Cent! Mit gratis Nachfüllen. Also in Deutschland gibt es meiner Erinnerung nach Nichts, was unter 25 Cent kostet. Und das ist schon billig…

Das Teehaus war auch gar nicht so weit weg vom Tian’anmen, obwohl wir schon beim Teetrinken von 3 Chinesen fotografiert wurden. Teetrinkende Ausländer! Na sowas 😉

Der Platz des himmlischen Friedens 天安门 ist riesig groß und bei ihm liegt das National Museum und natürlich das wohl berühmteste Tor Chinas mit dem großen Mao-Bild in der Mitte. Auch hier wurden wir alle fleißig fotografiert und machten selbst Fotos.

Schließlich folgte uns eine große Gruppe Mädchen, die mich schüchtern ansprachen. Sie wollten alle ein Foto mit mir allein! 20 Mädels! Ich hab mich gefühlt wie ein erkannter Prominenter. Die waren alle auch voll happy, wenn man sich mit denen ablichten ließ. Und so ging es weiter. Ich hoffe, dass dieses merkwürdige Gefühl bald nachlässt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, die ganze Zeit angestarrt zu werden!

Die Wege, die man aber in Peking zurücklegt sind mit keiner anderen Stadt zu vergleichen. Ich dachte ja, dass die Strecke, die wir in Berlin gelaufen sind, weit war. Aber das war noch nicht mal die Hälfte!

Wir sind also durch das Tor zur verbotenen Stadt gegangen und haben uns die einzelnen Paläste angeschaut. Die Dimensionen innerhalb sind unbeschreiblich groß. Überall merkt man in der Architektur, durch die einzelnen Stufen und durch Vorsprünge, die nur bestimmten Beamten zugänglich waren, ein starkes Hierachiegefälle. Außerdem ist das Steinpflaster am Boden 8-lagig! So war die verbotene Stadt auch vor Angriffen von unten gewappnet. Natürlich wird die ganze Anlage auch von unzähligen Drachen bewacht, die sich in Verzierungen, Relief und Gemälden wiederfinden. Beeindruckend. Schlichtweg beeindruckend. Ich habe einige Bilder gemacht.

Nachdem wir durch die ganze Anlage gelaufen waren, haben wir uns auf zum Beihai-Park gemacht, was zwar durch den Regen etwas ungemütlich war, der aber trotzdem wunderschöne Einblicke zu bieten hatte. So auch die weiße, mongolische Pagode.

Es ist echt schön durch die Anlagen zu laufen und letztendlich bis hoch zu der White Dagoba zu steigen. An Treppen sollte man sich in China gewöhnen übrigens 😉 Ich habe schon viele in diesen zwei Tagen bestiegen!

Danach sind wir endlich an einem Geldautomat vorbeigekommen, wo ich mein erstes chinesisches Geld mit meiner Kreditkarte abgehoben habe  🙂 500 Yuan, also ungefähr 65 Euro. Dann sind wir gleich mal essen gegangen. Ich habe gebackene Aubergine auf Reis mit einer ganz leckeren Soße gegessen. Hat auch nur 16 Yuan gekostet, also 2 € für ein ergiebiges und leckeres Mittagsessen.

Für den Nachmittag sind wir durch eine ganz süße kleine Straße gelaufen, wo überall Läden in den alten Häusern waren. Aber angeblich sind diese Häuser noch recht „neu“. Man merkte aber deutlich an den Preisen, dass man nun im Touristenviertel war. Für einen Karamell-Macchiato 35 元 verlangen, ist  eine ganz schöne Frechheit. Schon teurer als bei Starbucks, mit über 4 €.

Aber was soll’s? In China gibt es so viel Armut, da dürfen wir uns eigentlich nicht beschweren… Das grenzt schon fast an Dekadenz…

Die Straßen sind aber echt sehr schön, aber auch recht eng gewesen. Für den Heimweg haben wir dann aber die U-Bahn genommen, mit der man für 0,25€ ÜBERALL hinfahren konnte. Egal wie kurz oder lang die Strecke ist. Trotzdem ist die U-Bahn-Haltestelle noch ca. 1km von unserem Hotel entfernt. Und da wir eigentlich gleich wieder essen gehen wollten, waren wir ziemlich im Stress 🙂

Für den Abend war mongolisch angesagt bzw. islamisches Essen (also kein Schweinefleisch). Das war glaube ich das erste Mal, dass ich Schaf und Ziege probiert habe! War aber gar nicht so schlecht. Was mir noch ein bisschen beim chinesischen Essen fehlt ist die „Schärfe“. Ich habe noch nichts gefunden, was mich zu weinen gebracht hat. Bin ja aber auch erst zwei Tage da. Mir wird ja der Feuertopf empfohlen. Mal sehen, was der kann 😉

Nach dem üppigen Essen waren wir aber recht bald sehr müde. Deshalb sind wir zurück zum Hotel und ich habe erstmal das Internet zum Skypen ausprobiert! Es hat geklappt! Wenn jetzt noch das W-Lan in Deutschland bei mir zuhause funktioniert hätte, wäre es perfekt gewesen!

Habe trotzdem bis halb 3 probiert und Blog geschrieben. Extra für euch!

 

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Eine Antwort zu Der Platz des himmlischen Friedens und der Kaiserpalast und der Beihai Park

  1. Maria und Erich Keller sagt:

    Hallo Sandra,
    wir freuen uns, dass du gut im Reich der Mitte angekommen bist. Mit großem Interesse verfolgen wir deine Berichte und wünschen Dir bei Deinem Vorhaben viel Freuede und Erfolg. Zu Deinem Geburtstag wünschen wir(wenn es klappt) Dir alles
    Liebe und Gute von Oma und Opa. Tschüüüüüss

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