Workshop : „Lernen oder nicht lernen – Pädagogik für Anfänger“

Da ja wie bereits erwähnt, viele nicht die Möglichkeit hatten, diesen Kurs zu besuchen oder sich entscheiden MUSSTEN, sich aber trotzdem dafür interessieren, möchte ich hier möglichste viele Workshops zusammentragen, um sie den anderen auch zugänglich zu machen.

Beginnend sollte sich jeder von uns eins von vielen Zitaten zum Thema Bildung und Lernen aussuchen und Stellung dazu nehmen. Ich habe mich für „Self-education is, I firmly believe, the only kind of education” entschieden. Dies war so als Einleitung und Einstieg gedacht, um auch die einzelnen Erfahrungen mit Pädagogik im Allgemeinen zu sammeln.

Das erste Thema war „Wie lerne ich“ bzw. „Wie habe ich gelernt“ und in diesem Sinne sollten wir unserem Nachbarn in 5 Minuten gegenseitig etwas beibringen. Ich habe gelernt, was „Mein Name ist Sandra“ auf Chinesisch heißt: 我的名字是Sandra. Dafür habe ich meinem Banknachbar erklären können, was die japanischen Kanji von den chinesischen Schriftzeichen unterscheidet und welche Besonderheiten es noch zu beachten gibt.

Danach haben wir alle zusammengetragen, wie man bisher gelernt hat und was für den Lernerfolg wichtig war:

Wie habe ich gelernt? :

–          Aus Fehlern gelernt

–          Aus Erfahrungen gelernt

–          Begeisterung muss geweckt werden

–          Lernen durch Erklären (z.B. Nachhilfe)

–          Visualisierung (Filme und Literatur, Schemata)

–          Persönlicher Bezug

–          Praktischer Nutzen

–          Wiederholung

–          Selbstständige Erarbeitung

–          Pausen, auf Bedürfnisse achten und eingehen

–          Lockere Atmosphäre

–          Lerntypen ansprechen

–          Fazit, runder Abschluss

Diese Dinge sollte man berücksichtigen, um ein gutes Lernklima zu schaffen.

Diese stehen besonders stark im Zusammenhang mit den „Schlüsseln der Verständlichkeit“. Ein Experiment dazu war, dass wir alle nach Anleitung ein Bild zeichnen sollten, ohne dieses zu sehen und nicht nachfragen zu dürfen. Das Ergebnis war chaotisch 😉 In der zweiten Runde war die gleiche Ausgangssituation, nur dass jetzt nachfragen erlaubt war. Das Ergebnis dieses Experiments war deutlich exakter und fiel viel besser aus.

Daraus kann man schön die „Schlüssel der Verständlichkeit“ ableiten:

–          Nachfragen

–          Detailliert und anschaulich erklären

–          Sich Zeit nehmen

–          Eine ersichtliche Struktur haben

–          Auf Anregungen/ Fragen eingehen

–          Verschiedene Sichtweisen berücksichtigen

–          Vergleiche finden

–          Gemeinsame Symbole verwenden

–          Laut, klar, langsam sprechen

–          Thema begründen (Wofür braucht man …?)

–          Verständliche Sprache verwenden

All diese Dinge sollten dann im Unterricht mit einfließen, damit die Verständlichkeit gewährleistet ist. Oben steht auch, dass es wichtig ist, eine ersichtliche Struktur zu haben. Dafür gibt es das Modell der Unterrichtsphasen, an denen man sich orientieren sollte, wenn man eine Unterrichtsstunde plant. Es ist nur eine grobe Struktur und themenbezogen anwend- und abwandelbar.

PhaseSubphaseWozu?Womit?
EinstiegWarming upLernlaune vorbereiten–          Spiel

–          Film

–          Quiz

–          Assoziationen

–          Lied singen

–          Brainstorming

–          Alltagsbeispiele

–          Geschichte

–          Lied abspielen

–          Abfrage der Reihe nach (jeder nennt einen Aspekt der letzten Std.)

–          Usw.

 

Stundenprogramm vorstellenÜberblick verschaffen, Orientierung, Struktur, schülergerechte Themen und Sprache, Fragen, Interesse wecken, Thema begründen
Vorwissen abfragenVorkenntnisse? Wiederholung des Stoffes, klassische Abfrage, etc.
InformationsphaseInfo- & UnterrichtsgesprächHauptthema, immer wieder nachfragen: Habt ihr alles verstanden? Noch Fragen?, …–          Diskussion

–          Medien

–          Referat

–          Dokumentation

VerarbeitungArbeitsauftragAblauf, Aufgabenstellung, Sozialform (Einzel-/Partner-/Gruppenarbeit), Zeitbudget, Umgang mit Ergebnissen, Ziel–          Fragen zum Text

–          Bilder interpretieren

–          Medieneinsatz

–          Plakate erstellen

–          Diskussionen

–          Expertenrunde

–          Fishbowl

–          Folien

–          Präsentation

–          Schlagwörter

Selbstständige ArbeitÜben, Wiederholen, Selbsterschließen, Veranschaulichung, Vertiefung
Präsentation der ErgebnisseVerstehen durch erklären, Kooperationsförderung untereinander, Klima beobachten (Für Ruhe sorgen, usw.), Inhaltliche und formale Vorbereitung, Sinn der Präsentation
AbschlussphaseAbschlussRundes Ende, Fazit, Feedback, Reflexion–          Frage zum Nachdenken

–          Ausblick

–          Verabschiedung

–          Feedback

–          Auftrag für zu Hause

 

Nach diesem Grundschema sollten wir dann auch unsere eigene Unterrichtsstunde gestalten und aufbauen und danach in der Gruppe präsentieren.

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