Der Workshop geht super voran, ich bin richtig stolz auf meine erste Klasse (also nach unserer Rechnung die neunte Klasse)! Letzte Woche haben wir geübt, Gedichte von Hugo Ball, Kurt Schwitters und Hans Arp vorzutragen, ein paar Collagen frei nach Sophie Taeuber sind auch schon entstanden…
Und diese Woche haben wir uns ans Gedichte schreiben gemacht. Als Aufhänger gabs einen Ausschnitt aus einer Dokumentation über DADA, wo gezeigt wird, wie man „Zeitungsgedichte“ nach Tristan Tzara anfertigt.
Und das geht so (für alle, die sich auch zum Dada berufen fühlen,und zu faul sind, den Link zu klicken): Man nehme eine Zeitung oder einen konkreten Zeitungsartikel, schneide Wörter und Satzteile aus und lege sie nach dem Zufallsprinzip oder in sonstwie beliebiger Reihenfolge auf. Dann klebt man das auf ein Blatt Papier – und fertig ist das DADA-Gedicht!
Tristan Tzara wurde von den anderen Dadas ein bisschen kritisiert, weil er einen absolut nihilistischen Ansatz vertrat, während beispielsweise Hans Arp versucht hat, in teilweise auch deutlichen Worten die Leute aus ihrer Kriegseuphorie wachzurütteln. Meinen Schülern hat das Zeitungsschnipseln heut jedenfalls mächtig Spaß gemacht. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen:
Weitere Werke werd ich dann beim Nachbereitungsseminar zeigen…
Nächste Woche dürfen die Schüler ihre Gedichte dann performen, und wir werden uns daran machen noch ganz kleine komplett eigene Gedichte zu verfassen. Dann fahr ich nach Sarajevo und die Gruppe soll in meiner Abwesenheit Plakate gestalten. Und zum Abschluss versuchen wir dann noch ein paar Aufnahmen im Tonstudio zu machen (hoffentlich).
Das wars von mir aus dem bitterkalten Karlovac, versunkenertrunken in grünen SchneeflöckchenWeißröckchenwannkommstdugeschneit in wolligweichen Bergen.
Bald mehr.
P.S.: Ich weiß auch nicht, warum die Bilder beim Vergrößern gekippt sind…