Zagreb – achievement unlocked

Bin gestern glücklich und zufrieden (und mit Begleitung) mit dem Bus zurück nach Karlovac gefahren, nachdem ich ein wunderbares, lustiges, entspanntes verlängertes Wochenende in Kroatiens Hauptstadt Zagreb verbracht habe. Mit mir waren Nils, Robin und Kim, die aus ihren jeweiligen Ecken von Kroatien ebenfalls nach Zagreb gereist sind.

Tja, und was haben wir also jetzt vier Tage lang gemacht?

Gegessen. Und getrunken. Wir sind insgesamt jetzt wohl Gastronomie-Experten für Zagreb.

Spaß beiseite, wir haben natürlich auch die kulturelle Sehenswürdigkeiten von Zagreb abgeklappert, teilweise absichtlich, teilweise auch unabsichtlich, weil die Altstadt nicht so groß ist und man zwangsläufig irgendwann überall vorbei kommt.

Wir waren im „Archäologischen Museum“ und im „Museum Of Broken Relationships“, ersteres hat eine ganz gute Ägyptische Sammlung, letzteres ist einfach so ganz spannend. Es geht nämlich darum, dass Leute Gegenstände mit Symbolcharakter für ihre gescheiterten Beziehungen dort hinterlegen, zusammen mit der Geschichte des Gegenstands. Das kann alles sein, vom Teddybären, den der Exfreund verschenkt hat, bis zur Axt, mit der man die Einrichtung des anderen zerdeppert hat, als die Beziehung sprichwörtlich in die Brüche ging. Klingt deprimierend, ist aber wirklich interessant und regt zum nachdenken an.

Auch in der großen Kathedrale waren wir, sehr empfehlenswert.

Eigentlich wollten wir noch ins „Museum Of Contemporary Art“, das soll super sein, aber leider hatte das montags zu und am Sonntag haben wirs nicht mehr geschafft.

Dafür haben wir uns mit den kroatischen Larpern, die ich übers Internet kontaktiert hatte, tatsächlich getroffen, auch noch im „Tolkien’s House“, einem Herr-der-Ringe-Pub. Ziemlich cool, und die Leute waren sehr nett. Demnächst fahr ich vielleicht mal zum Larpen nach Zagreb. Und wir wollen zusammen den neuen Hobbit-Film im Dezember sehen, natürlich in Gewandung. In Karlovac gibts nämlich kein Kino, und ich wollte mich mit den anderen Freiwilligen eh nochmal in der Vorweihnachtszeit in Zagreb treffen, also passt das perfekt.

Nicht perfekt, aber extrem gut gelegen (wenn man nicht immer fünfmal außenrum rennt) und sehr gemütlich war auch unser Hostel, das „Hobo Bear Hostel“ direkt an der Ilica Straße, der großen Hauptstraße von Zagreb. Ich fühl mich jetzt durch die ganzen Backpacker-Weltreisegeschichten der anderen Gäste dort richtig inspiriert, auch mal eine Backpacking-Tour durch Europa zu machen.

Ich merke auch, wie mich die Mentalität hier total entspannt, vor allem die Café-Kultur. Man kann hier eben wirklich eine Tasse Tee bestellen, und dann so lange man will sitzen bleiben. Und die Kellner sitzen oft auch herum und quatschen, und es ist einfach so entspannend. Nicht so wie in Deutschland, wo einem manchmal das Glas weggerissen wird, ehe man ganz ausgetrunken hat, und man sofort nachordern muss, weil man sonst rausgeschmissen wird.

Wir haben es übrigens fertig gebracht, genau sieben Fotos in Zagreb zu schießen…

Am Freitag vor dem Zagreb-Wochenende war ich auch noch mit den Zwölfern aus, aber sagen wir mal so: das Nightlife von Karlovac ist halt nicht grad der Renner. Aber die Leute waren nett und es war ganz lustig und ich weigere mich, Wein mit Cola vermischt zu trinken.

Tako. Mein Ticket für Graz hab ich, am Freitag gehts los, und heut hab ich noch Postkarten verschickt.

Der Unterricht heut lief gut, hab mal wieder ne eigene Stunde gegeben (nicht allein natürlich), Thema „Gewalt in den Beziehungen von Jugendlichen“. Dazu gabs neulich nen guten Artikel in der SZ, hab dazu ein Handout gemacht und ein paar Aufgaben ausgedacht. Die Schüler fanden es ganz gut, glaub ich, jedenfalls besser als den Artikel zum Wahlverhalten von jungen Leuten bei der Bundestagswahl.

Kroaten werden übrigens „rot wie eine Paprika“, was ich als idiomatische Wendung irgendwie interessant finde.

So viel für jetzt.

Bald mehr.

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