Silvester im Land der Böller, Weihnachten im Reich der Mitte
Lange hat es gedauert, viel zu lange, wie ich meine, bis ich es endlich wieder einmal schaffe an meinem Blog weiterzuschreiben.
Weihnachten in China. Mein erstes Weihnachten ohne meine Familie.
Richtig weihnachtlich wurde es nicht. Zum einen war es dafür zu warm, und zum anderen ist Weihnachten ein christliches Fest. Und da die Chinesen keine Christen sind, gibt es hier mehr diese amerikanische Weihnachtsmann-Weihnachtlichkeit.
Für ein bisschen Weihnachtsstimmung sorgten die Pakete aus der Heimat, die leider von der Post zwischen Deutschland und China nicht besonders pfleglich behandelt wurden. Zum Glück war das einzige, das wirklich in Mitleidenschaft gezogen wurde die Plätzchen.
Aber essen konnte man sie trotzdem und geschmeckt haben sie! Und wie!
An den Feiertagen hatte ich dann die Ehre von Irenes Mutter zum Essen eingeladen zu werden, und mit den Offiziellen der Schule Essen zu gehen.
Dem Weihnachtsschmaus bin ich also nicht entkommen.
Direkt nach den Weihnachtsfeiertagen, die auf ein Wochenende fielen, begann für mich wieder die Arbeit. Schließlich gibt es keinen Grund frei zu haben, wenn man Weihnachten nicht feiert.
Wir hatten die drittjährigen Schüler auf ihre A2 Prüfung vorzubereiten. Diese schreiben, bzw. haben sie (sie müssen auch sprechen) in der zweiten Januarwoche. Also nur noch wenig Zeit mit den Schülern zu üben, die in den letzten zwei Monaten wegen Praktika und Asienspielen keinen Unterricht hatten.
Und schon war auch Silvester da. Zum ersten mal seit langem ohne Sophie, Lukas und alle meine Freunde. Dafür mit meinem Chinesischkurs, und Irene.
Und im Land der Böller. Schließlich haben die Chinesen das Schießpulver erfunden. Wir hatten an dem Tag vorher noch von sieben bis neun Unterricht, und sind dann zusammen ins 1920 (ein deutsches Restaurant am Perlfluss) gegangen. Wir, das sind Guo Laoshi und Ida Laoshi unsere Lehrer, sowie Bianqi (Französin), Max (Iraker), Embarrak (Libyer), Irene und ich.
Immer näher kam dann Mitternacht. Und als es dann endlich soweit war, gingen schlicht die Beleuchtungen der Hochhäuser am Fluss aus. Mehr geschah nicht.
Alle Chinesen, die auf den Moment gespannt gewartet hatten, und das waren viele, suchten sich eines der viel zu seltenen Taxis und fuhren nach hause.
Ich versuchte noch am Fluss bis halb 2 eines zu finden, dann reichte es mir, und ich begann nach hause zu laufen.
Um allerdings die Chinesen zu rehabilitieren in ihrem ruf als Böller-Schießer, möchte ich anbringen, dass das chinesische welches für die Chinesen ungleich wichtiger ist, erst noch kommt.
Daher endet auch nach dieser Woche das Semester an der Schule, und ich habe einen Monat frei.
Diese Zeit werde ich nützen, Beijing und Hainan zu besuchen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Ach und Irene hatte Geburtstag.
HAPPY BIRTHDAY nochmal hier.
Hab den eintrag erst jetzt gelesen! deshalb auch erst jetzt mein kommentar:
was die haben wirklich keinen einzigen böller geschossen? glaub ich nicht! also in köln war die hölle los 🙂
ich fands auch komisch ganz ohne dich zu feiern 🙁 wir haben dich vermisst!