Mittlerweile ist es schon Mitte Dezember. Die letzten Wochen sind unwahrscheinlich schnell vergangen. Zwölf Wochen wartet ihr schon auf einen neuen Eintrag, zwölf Wochen warte ich schon auf den richtigen Moment und entsprechende Laune für einen neuen Eintrag. Auch heute sind nicht alle Faktoren stimmig für einen interessanten Beitrag, aber ich möchte euch auch überwiegend mit Bildern beruhigen.
Besonders die letzten Wochen, speziell meine Reise von Perm über Moskau nach Tallinn und von dort mit der Fähre nach Stockholm und zurück sowie mein Aufenthalt in Deutschland, waren unglaublich spannend und faszinierend. Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich diesen Herbst als deutscher Tourist mit Rucksack, Kappe, Kamera, Taschenmesser und Landkarte (Landkarte Leute!!!) allein durch die Welt reise, dann hätte ich hoffnungslos mein Erdkundebuch aufgeschlagen und weiter den Aufsatz über „Bananenanbau in Ecuador“ geschrieben.
Der Winter hier ist wirklich nichts für Anfänger, -28 Grad habe ich schon überstanden und es wird noch kälter. Schnee liegt schon seit Mitte November und verschwindet seitdem nie komplett. Mittlerweile verstehe ich schon langsam wie man sich durch den Schnee kämpft, ohne dabei über die fiesen Glatteisflächen zu rutschen. Ich habe mir die russische Pinguinlaufart abgeguckt und geübt wie ein Abiturient einen Tag vor der Prüfung und mittlerweile reduzieren sich die blauen Flecken an meinem Körper exponentiell, falls das überhaupt möglich ist. Um auch etwas Inhaltliches zum heutigen Titel zu schreiben: Im Winter gibt es oft Probleme mit der Warmwasser- und Stromversorgung. So kann es also passieren, dass man unter der Dusche steht und ganz plötzlich das Wasser eine andere Temperatur annimmt und das Licht in einem fensterlosen Raum ausgeht… Blaue Flecken bekommt man eben auf unterschiedlichste Weise!
Weihnachten und Neujahr werde ich hier verbringen, also irgendwo in der Stadt! Aber es gibt gute Nachrichten: Weihnachten wird hier erst Anfang Januar gefeiert, das heißt am 24,25,26.12 werde ich von 9-17 Uhr arbeiten, dann bekomme ich die Weihnachtsstimmung in Deutschland nicht so mit! Ich freue mich dennoch über eure Erlebnisse an den „besinnlichsten Tagen des Jahres“.
Meine Arbeit gefällt mir weiterhin gut. Ich sehe die Freude in den Augen der Kinder, besonders in der Grundschule, wenn ich „vorbeischneie“ und mit ihnen kreativ, spielerisch arbeite. Die Betonung liegt hier auf kreativ, spielerisch. So auch mit meiner Lieblingsgruppe, der 4b. Da ich platzsparend den Rückflug antreten musste, konnte ich nur kleine Präsente mitführen. Für die eben genannte Klasse habe ich mich für Ahoj-Brausepulver entschieden. Alle haben sich sehr gefreut, nachdem sie ihre Wunschfarbe mündlich zum Ausdruck gebracht haben, haben sie das passende Tütchen mit passender Geschmacksrichtung erhalten. Natürlich, wie Kinder eben so sind, musste die Neuheit sofort getestet werden. Also, Tüte auf und ohne lange zu zögern schüttete sich Dascha unwissend den gesamten Beutelinhalt in den Mund. Was danach passierte? Schreibt mich einfach an und erfahrt das Ende der Geschichte!
Ich hoffe die kleinen Impressionen gefallen, ich freue mich über Kommentare! Jedes Statement macht mir Laune weiterzuschreiben!
Liebe Grüße aus Perm, euer Roman!