Rumpelnd rollte die Karawane

Ich bin wieder hier – mit deutlich mehr Beinmuskeln, Hornhaut am Hintern und der beeindruckenden Erkenntnis, dass man sich an Schmerzen durchaus gewöhnen kann! Ansonsten kann ich nur sagen: Ich bin stolz auf mich und auf uns, die knapp 560 km radfahrend überstanden zu haben! Es war einfach ein tolles Gefühl, nach einer megageilen Zeit mit super Leuten in Tallinn anzukommen!!! 😀

Für die Karawane haben einige Freiwillige einen Kanon umgedichtet, den wir dann als Hymne immer wieder gesungen haben, am Ende auch live vor Publikum auf dem Rathausplatz in Tallinn.

Achso, warum ich das jetzt eigentlich gemacht habe: Wegen der einzigartigen Chance, das Baltikum noch besser kennen und „spüren“ zu lernen. Dass das „spüren“ lernen derart mit Schmerzen verbunden sein würde, realisierte ich leider erst später. 😉 Aber es gibt vermutlich keine intensivere Erfahrung als die, drei Länder innerhalb von zehn Tagen per Fahrrad zu erkunden (fernab der Großstädte und Touristenzentren) und dadurch die Authentizität dieser Regionen zu erleben. Sehr empfehlenswert!

 

Warum mache ich das eigentlich?

Tja, DAS frage ich mich schon eine ganze Weile und ab morgen gibt es kein Zurück mehr. Ich mache eine „Fahrradtour“ von Klaipėda (Litauen) nach Tallinn (Estland). 739 km insgesamt, 576 davon mit dem Rad, durchschnittlich 82 km am Tag – OHNE Training. Das grenzt schon fast an selbstbestimmtes selbstverletzendes Verhalten. Werde ich nach zehn Tagen noch sitzen können? Werde ich meine Beine noch bewegen können?
Leider kann ich euch von meinem mit Sicherheit schmerzhaften körperlichen Niedergang nicht live berichten. Ihr müsst also warten, bis ich wieder Internet habe. Das kann bis spätestens 23.7. dauern, denn nach der Fahrradkarawane – so nennt sich dieses wahnwitzige Projekt von  »kulturweit« – mache ich noch einige Tage Urlaub in Tallinn, Helsinki (Finnland), Pärnu (Estland) und beim Positivus-Festival in Salacgrīva (Lettland). Drückt mir die Daumen, dass ich heil zurück komme und Petrus Gnade mit uns hat!

Achso, warum ich das jetzt eigentlich mache, kann ich euch dann vielleicht in zwei Wochen genauer erklären… 😉