Uz redzēšanos, Rīga!

Ich bin zurück in Deutschland und seit heute nicht mehr Arbeitnehmerin der Deutschen UNESCO-Kommission, nicht mehr »kulturweit«-Freiwillige und damit quasi arbeitslos.
Ja, das halbe Jahr im Baltikum verging wie im Flug. Es war eine schöne Zeit, die mir wieder wertvolle Erfahrungen gebracht hat. Vor allem aber hat sie mir neue, wunderschöne Seiten Europas gezeigt. Man muss nicht immer sonst wohin reisen, denn auch vor unserer deutschen Haustür gibt es lauter sehenswerte Ecken zu entdecken. Und das Baltikum gehört definitiv dazu!

Rīga, ich komme wieder, ganz bestimmt ganz bald. Gelegenheiten gibt es genug: das Sängerfest im nächsten Jahr, der Status als Kulturhauptstadt Europas in zwei Jahren.

Jetzt beginnt aber erst mal wieder der Ernst des Lebens. Der Master Kulturwissenschaft und Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg ruft und dazu noch ein Studentenjob an der Akademie Schloss Solitude. Die sechs Monate in Lettland haben mir auf jeden Fall neuen Elan und neuen Mut für die Aufgaben gegeben, mich aber auch gelehrt, das Leben nicht so ernst zu nehmen. Ich hoffe, dass ich das – zumindest bis zur ersten Prüfungsphase – hinbekommen werde. 😉

Rumpelnd rollte die Karawane

Ich bin wieder hier – mit deutlich mehr Beinmuskeln, Hornhaut am Hintern und der beeindruckenden Erkenntnis, dass man sich an Schmerzen durchaus gewöhnen kann! Ansonsten kann ich nur sagen: Ich bin stolz auf mich und auf uns, die knapp 560 km radfahrend überstanden zu haben! Es war einfach ein tolles Gefühl, nach einer megageilen Zeit mit super Leuten in Tallinn anzukommen!!! 😀

Für die Karawane haben einige Freiwillige einen Kanon umgedichtet, den wir dann als Hymne immer wieder gesungen haben, am Ende auch live vor Publikum auf dem Rathausplatz in Tallinn.

Achso, warum ich das jetzt eigentlich gemacht habe: Wegen der einzigartigen Chance, das Baltikum noch besser kennen und „spüren“ zu lernen. Dass das „spüren“ lernen derart mit Schmerzen verbunden sein würde, realisierte ich leider erst später. 😉 Aber es gibt vermutlich keine intensivere Erfahrung als die, drei Länder innerhalb von zehn Tagen per Fahrrad zu erkunden (fernab der Großstädte und Touristenzentren) und dadurch die Authentizität dieser Regionen zu erleben. Sehr empfehlenswert!

 

Warum mache ich das eigentlich?

Tja, DAS frage ich mich schon eine ganze Weile und ab morgen gibt es kein Zurück mehr. Ich mache eine „Fahrradtour“ von Klaipėda (Litauen) nach Tallinn (Estland). 739 km insgesamt, 576 davon mit dem Rad, durchschnittlich 82 km am Tag – OHNE Training. Das grenzt schon fast an selbstbestimmtes selbstverletzendes Verhalten. Werde ich nach zehn Tagen noch sitzen können? Werde ich meine Beine noch bewegen können?
Leider kann ich euch von meinem mit Sicherheit schmerzhaften körperlichen Niedergang nicht live berichten. Ihr müsst also warten, bis ich wieder Internet habe. Das kann bis spätestens 23.7. dauern, denn nach der Fahrradkarawane – so nennt sich dieses wahnwitzige Projekt von  »kulturweit« – mache ich noch einige Tage Urlaub in Tallinn, Helsinki (Finnland), Pärnu (Estland) und beim Positivus-Festival in Salacgrīva (Lettland). Drückt mir die Daumen, dass ich heil zurück komme und Petrus Gnade mit uns hat!

Achso, warum ich das jetzt eigentlich mache, kann ich euch dann vielleicht in zwei Wochen genauer erklären… 😉

Impressionen vom ZWS

Hier einige Fotos von unserer „anstrengenden“ Arbeitszeit beim Zwischenseminar in Strelna und St. Petersburg:

Auf, auf zum Zwischenseminar

Bei der Stipendienverleihung am 16.5.Endlich ist die Zeit gekommen, auf die ich mich seit Januar freue: Bis zum 31. Mai bin ich unterwegs in Russland – fünf Tage Zwischenseminar in Strelna und St. Petersburg und danach noch Urlaub in Piter. Ich freue mich schon total auf die zwei Wochen, das wird so toll! 🙂
Einziger Wermutstropfen: Mein Bus fährt heute um 22:45 Uhr, d.h. ich kann das CL-Finale nicht gucken. *grumml* Vielleicht kann mir jemand das Ergebnis an meine lettische Nummer schicken?

Mal sehen, wie es in den kommenden Tagen mit Internet aussieht. Möglicherweise kann ich mich sogar zwischendurch mal mit dem ein oder anderen Blogeintrag melden. Ansonsten müsst ihr euch eben bis zum Juni gedulden…

Seid lieb gegrüßt und esst immer fein auf, damit das Wetter bei mir auch super wird!
Eure Laura