Die wohl populärsten lettischen Feiertage werden am 23. und 24. Juni begangen: Līgo bzw. Jāņi. Das bedeutet mehr oder weniger zwei oder mehr Tage Dauersaufen, wenn die zwei Tage nicht zufällig auf ein Wochenende fallen. Das ist ja leider dieses Jahr der Fall, weshalb es manche Letten vielleicht eher etwas ruhiger als sonst angehen lassen haben. Schließlich gibt es diesmal keine Puffertage, an denen man ausnüchtern könnte. Nichtsdestotrotz fand für alle in Riga gebliebenen Letten und Touristen eine riesen Party an der Daugava statt, bei der wir natürlich nicht fehlen durften. Es gab drei Bühnen mit verschiedensten Bands und DJs und dazu noch eine Fressbude neben der anderen.
Ich habe euch schonmal von den Dainas, den lettischen Volksliedern erzählt, oder?! Besonders viele von denen besingen das Mittsommerfest Jāņi und sind am charakteristischen Refrain līgo, līgo zu erkennen. Nach Überlieferungen wurde das Wort līgo vom Gott Jānis (dt. Johannes) zur Erde gebracht, um die Felder zu segnen und reiche Ernte zu bringen. Auch mein Chor hat zahlreiche līgo-Gesänge einstudiert und zusammen mit einer Band am Freitag zum Besten gegeben. Gott sei Dank durften wir die Texte ablesen, denn manche Lieder haben bis zu zehn Strophen. Ich glaube kaum, dass ich es geschafft hätte, alle auswendig zu lernen – zumal auf Lettisch. Das Konzert, Teil des Suitu-Marktes mit zahlreichen Handwerks- und Schmuckständen im Kalnciema Kvartāls, hat jedenfalls total viel Spaß gemacht, wie ihr hier sehen könnt (bitte Rechtsklick und „Link in neuem Tab öffnen“):
Alle Mädchen sollten/durften beim Konzert einen Blumenkranz tragen. Man kann ihn in diesen Tagen an jeder Ecke kaufen, aber eigentlich ist jede lettische Frau in der Lage ihn auch selbst binden. Ich habe meinen von Benita aus dem Chor bekommen. Es ist generell Tradition, dass sich die Frauen mit Blumenkränzen schmücken, während die Männer, die Jāņis heißen, Kränze aus Eichenlaub tragen. Jāņi ist nämlich gleichzeitig deren Namenstag. Die Kränze ahmen die Form eines Eis als Ursprung des Lebens nach. Sie sollen somit die Fruchtbarkeit der Natur widerspiegeln. Es gibt noch zahlreiche weitere Bräuche, was nach Jāņi mit dem Kranz geschehen soll, aber ich benutze ihn jetzt einfach eine Weile als Tisch- oder Raumschmuck.
Ein traditionelles Gericht des Johannesfestes ist Kümmelkäse, und dazu natürlich alus (dt. Bier). Der Höhepunkt an Jāņi sind allerdings die Johannesfeuer, welche vor Sonnenuntergang angezündet und bis zum Sonnenaufgang in Gang gehalten werden. Das Johannesfeuer wird als reinigend und für Gesundheit und Fruchtbarkeit als förderlich betrachtet. Außerdem soll es alles Übel von den durch das Feuer beleuchteten Feldern, Häusern, Menschen und Tieren vertreiben. Das ganze Johannesfest hat mich ein bisschen an die Traditionen zum Maifeuer bei uns erinnert.
Hei Laura,
Du siehst echt toll aus mit dem Blumenschmuck.
Dir scheint es ja richtig gut zu gehen.
liebe Grüße Anne,Oma und ich
Liebe Lauri,
du siehst echt schick aus!!!voll kurz!!!;)
Dein Bericht ist wieder ganz toll. Du könntest wirklich zur schreibenden Zunft wechseln. Ich freue mich schon auf meinen Urlaub mit dir. Wir werden sicher viel Spaß haben.
Scheint ja ein richtig coooles Wochenende gewesen zu sein 🙂
Ich freu mich schon wieder auf die schönen Wochenende, die wir gemeinsam verbringen.. man kann schon fast Tage zählen ;-*