Gestern stand mal wieder ein Tagesausflug auf dem Programm: Amélie, Friederike und ich fuhren in den Westen Lettlands, in das 13.000-Einwohner-Städtchen Kuldīga. Laut Reiseführer gehört ein Besuch dieses malerischen Ortes zum Pflichtprogramm beim Lettland-Urlaub. Also nichts wie hin in die Region Kurzeme (dt. Kurland).
Sein idyllisches Aussehen erhält die Stadt durch die vielen Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Hier gilt: Was alt aussieht, ist auch alt. Deshalb diente Kuldīga schon einigen Filmemachern als Drehort für historische Filme, wie z.B. die ProSieben-Verfilmung „Die Brücke“ (2008) mit Franka Potente.
Kuldīga liegt am Fluss Venta und 1246 begann der Livländische Orden an der Stelle einer großen Stromschnelle mit dem Bau einer Burg, die heute nicht mehr erhalten ist. In Goldingen, wie der Ort im Deutschen hieß, wurde reger Handel betrieben und so wurde es 1378 Hansestadt. Nach der Zerstörung der Burg im Nordischen Krieg (17. Jh.) verlor Kuldīga dann aber an Bedeutung.
Hauptattraktion der Stadt ist die bereits erwähnte Stromschnelle, die mit 249 Metern den breitesten Wasserfall Europas bildet. Die Fallhöhe beträgt dabei aber nur 1,80-2,20 Meter. Süß, oder?! 😉 Allerdings befindet sich in Kuldīga gleichzeitig der angeblich höchste Wasserfall Lettlands mit einer Höhe von 4,15 Metern: der Alekšupīte-Wasserfall. Der Bach Alekšupīte fließt durch den Ort und „fällt“ dann quasi an seiner Mündung in die Venta.