Nein, ich bin nicht unter einer Motorhaube gelandet. Und auch sonst unter keinen Haube, Omi. Ich lebe. Und jetzt nach langer Zeit auch wieder in Pune.
Der letzte Blogeintrag liegt gefühlt noch weiter zurück, als es der Kalender vorgibt. Und das hat den ein oder anderen grandiosen Grund. Der Mai kam mit vielen Besuchen und Reisen in Indien um die Ecke. Der Juni mit dem Zwischenseminar in Malaysia. Eindrücke dazu unter Streifzüge.
Jetzt zum aktuellen Lebenszeichen. (Kitschige Übersetzung: Lass das Herz schlagen!)
Wiederankunft in Pune. Herrliches Wetter. Auf einmal kommt mir die rasend schnell wachsende Großstadt klein und gemütlich vor. Nach einem Abstecher in meinem Lieblingsfrühstückscafé (Vohuman) hat mich zum ersten Mal ein Rikshaw-Fahrer aufgesammelt, der noch nie von meinem Wohnviertel gehört hatte. Blöd gelaufen? Nein, Stadtbesichtigung mal andersrum. Im Gegenzug wurde mein Hindi wieder aufgefrischt. Begleitet von dem Gefühl, irgendwie nach Hause zu kommen.
Erster Arbeitstag. Alles und überall war gestern. Nun nennt sich mein Einsatz vor allem PASCH. Für die PArtnerSCHulen bastel ich jetzt in ständigem Austausch mit meiner Kollegin, die sich neben mir nebenbei auf ihre Doktorarbeit in Germanistik vorbereitet, an einer Landeskundewoche. Die Homepage bekommt einen redaktionellen Feinschliff. Das Institut hat mittlerweile eine neue Leitung und ich bin gespannt, wie sich die Arbeit weiterhin gestaltet.
Fête de la Musique. In einer Woche gerät Pune in musikalisch-multilinguale Extase. Dafür wurde das ganze Wochenende schon fleißig geprobt. Überraschendes Highlight: Die Lehrer des Instituts sind große GRIPS- und besonders Linie 1- Fans. Vulgäre Sprache, Nostalgie und jede Menge Spaß stehen auf dem (Kultur-)programm. Euphorisiert von den Proben und dem gestrigen Bollywoodfilm (Dil dhadakne do) knüpfe ich mir für das Event noch ein Lied in Hindi vor.
Drahtesel. Für den Neustart in Pune wollte ich nochmal ein neues Verkehrsmittel ausprobieren. Klingel statt Hupe. Zumindest ein kleines Zeichen gegen die gigantische Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung auf den hiesigen Straßen. Bis jetzt hat es ganz gut geklappt. Diese ungewöhnliche Art der Fortbewegung scheint zumindest mehr Aufmerksamkeit zu erregen als die „Clean Pune. Green Pune“ – Schilder. Mit dem Gefährt fühlt man sich im Verkehr zwar etwas nackt und verletztlich, aber auch frei und beweglich. Mal sehen, wie es weitergeht. Monsun is coming…