Am 13. Juli fingen die Schulferien hier in Chile an. Die ersten zwei Wochen sind also schon wieder um. Leo aus Buenos Aires hatte sich für den ersten Donnerstag angemeldet. Argentinien und Chile haben zur gleichen Zeit Schulferien, sodass man die Zeit für einen Besuch bei anderen „kulturweit“-Freiwilligen gut nutzen kann. Da ich schon im Sommer in Buenos Aires war, war er nun an der Reihe und kam von der Atlantikküste rüber, um mich in La Unión zu besuchen.
Am Donnerstagabend kam er dann schließlich nach fast 30 Stunden Busfahrt in Osorno an. Und damit begannen 9 ereignisreiche und lustige Tage, die dann auch sehr schnell zu vergehen schienen.
Am letzten Dienstag fuhren wir mit Thomas, seinem Bruder, Olivia (einer Freundin) und Miriam (Austauschschülerin) ins nahe gelegene Skigebiet Antillanca. Dort durfte ich mich dann das erste Mal in meinem Leben dem Skifahren widmen, was am Anfang noch mächtig in die Hose ging. Später, nachdem Olivia mir Unterricht gegeben hatte, hatte ich es einigermaßen raus und stieg sogar mit Thomas auf die schwarze Piste. Bei der Abfahrt legte ich mich aber geschätzte 30x hin bevor ich endlich unten ankam. Spaß macht es aber in jedem Fall und anstrengend ist es auch. Gegen 17 Uhr machten wir uns dann, ich mit zahlreichen blauen Flecken, auf den Weg Richtung „Heimat“.
Dank dieses Tages konnte ich mich am Mittwoch, als wir nach Puerto Varas fuhren, kaum noch bewegen und litt am Muskelkater meines Lebens, auch mein Knie musste sich irgendwie verdreht haben, denn auch das schmerzte. Nun geht es aber schon alles wieder und ich würde es, wenn’s nicht so ins Geld gehen würde, jederzeit nochmal machen.



Am Donnerstag ging es dann nach Valdivia, wo wir uns die Stadt anschauten. Am späten Nachmittag fuhren wir mit dem Bus an den Pazifik nach Niebla, 25 Minuten von Valdivia. Dort gaben wir uns den Sonnenuntergang, bevor wir uns wieder auf dem Rückweg machten, um noch auf halber Strecke bei der Cervecería Kunstmann vorbeizuschauen. Das ist eine Brauerei, die von der deutschen Einwandererfamilie Kunstmann in der Nähe von Valdivia gegründet wurde und seit 1997 Bier verkauft und auch exportiert.
Dort nahmen wir an einer Tour durch das Brauhaus teil, bekamen eine Bierprobe und ein Kunstmann-Bierglas.
Als wir die Brauerei verließen wurden wir von einer Frau angesprochen, die Richtung Valdivia fahren wollte und uns anbot uns bis zum Zentrum mitzunehmen. So stiegen wir in eine neue, weiße Mercedes Benz M-Klasse ein. Angesichts des Autos schon ein bisschen verwundert, stellte sich dann heraus, dass es die Frau des Besitzers des Brauhauses, Armin Eduard Kunstmann, war. Was ein netter Zufall.


Am Freitag schmissen wir dann noch eine kleine Abschiedsfete in meiner Wohnung und am Samstagmorgen, gestern, machte Leo sich wieder auf die lange Reise nach Buenos Aires.
Nun habe ich erst einmal zwei Tage Pause, bevor es am Dienstagabend los geht zur Osterinsel. Vor circa zwei Monat wurde ich zur Klassenfahrt des 3° Año Medio eingeladen. Nach einiger Überlegungszeit habe ich schließlich zugesagt. Nun geht es also für die letzte Woche der Ferien mit zwei anderen Lehrern und der 11. Klasse zur Osterinsel. Am Dienstagabend mit dem Bus nach Santiago und am Mittwoch von Santiago mit dem Flugzeug raus auf den Pazifik nach RAPA NUI.
Die Osterinsel, oder auch Rapa Nui (indigener Name) ist eine chilenische Insel, die liegt ungefähr 3800 km von dem chilenischen Festland entfernt liegt. Geographisch gehört sie zu Polynesien. Berühmt ist sie vor allem wegen der Moai. Das sind große Steinfiguren (manchmal bis zu 15 Meter hoch), die von den Ureinwohnern der Insel angefertigt wurden und auf der Insel verteilt stehen.
Landschaftlich hat sie nicht so viel zu bieten. Sie ist Teil einer unter dem Ozean liegenden Vulkankette und ragt als einziger Gipfel über die Meeresoberfläche hinaus.
Bis zu nächsten Dienstag werden wir auf der Insel bleiben und die, schon feststehenden, Programmpunkte abarbeiten. 😉
Dann wird auch schon die Schule wieder angefangen sein und somit meine letzten drei Wochen in Chile…