Nun sind schon 4 Wochen seit dem Abschied in Deutschland vergangen, und ich stelle fest: … naja, was stelle ich eigentlich fest? – Auf jeden Fall geht es mir besser, als noch vor zwei Wochen! Man gewöhnt sich eben an alles irgendwann. Zudem bekomme ich in der Schule allmählich meine eigenen Aufgaben und ich lerne, damit umzugehen, in einer eigenen Wohnung zu leben. So langsam realisiere ich auch, dass ich in Chile in Südamerika bin! Da, wo ich immer hinwollte. Was für eine Gelegenheit!!
Am Montag der dritten Woche traf ich mich mit dem Schulleiter, um meinen Aufgabenbereich für die nächste Zeit zu besprechen. Für ihn ist Sport an der Schule ein sehr wichtiges Thema. Deshalb wurde ich beauftragt, erst mich und dann die Lehrer umfassend über die Bundesjugendspiele zu informieren, die im November vom Colegio Alemán ausgerichtet werden sollen. Anschließend werde ich, zusammen mit den Sportlehrern der Schule, die organisatorischen Dinge zur Durchführung der Spiele regeln. Außerdem bin ich für das Projekt „Angepasstes Schülermobiliar“ zuständig. Wie wir alles wissen, ist eine richtige Körperhaltung sehr wichtig für die Gesundheit. Da die Stühle einiger Grundschüler viel zu groß sind, sodass sie entweder eine ungesunde Körperhaltung einnehmen oder ihr Füße unter den Stühlen baumeln, sollen sie (die Stühle natürlich) nun eingekürzt werden. Weiterhin helfe ich bei der Vorbereitung des Schüleraustausches mit und natürlich gehört auch die Begleitung im Deutsch-, im Sportunterricht und im Kindergarten zu meinen Aufgaben.
Am darauffolgenden Tag erstellte ich mit Andrea, meiner Mentorin, einen vorläufigen Stundenplan für mich. Obwohl er bis jetzt noch sehr wenige Stunden enthält, gibt er mir erstmal eine gewisse Stütze und ich verfüge nun über einen kleinen Leitfaden, was meine Arbeit an der Schule betrifft. Zusätzlich kann ich mir natürlich auch selbständig Aufgaben suchen oder entscheiden, in welchen Unterrichtsstunden ich hospitiere. Mit den Schülern, die im Sommer für 3 Monate nach Deutschland gehen, werde ich am Projekt „Weltweit lecker!“ teilnehmen. Bei diesem Projekt soll kann kulturweit-Freiwillige, der Lust hat, mit einer Gruppe von Schülern ein, für sein Land typisches, Gericht kochen (Wir haben uns für Empanadas entscheiden) und das Rezept dazu erstellen. Schließlich werden die Rezepte aus aller Welt zu einem Buch zusammengefasst.
Soweit zu meinen Aufgaben an der Schule.
Am Donnerstag ging es mit einer Lehrerin und eine Gruppe von Schülern zum Band-Contest nach Puerto Varas, an dem insgesamt 12 Bands deutscher Schulen aus ganz Chile teilnahmen. Den weitesten Weg, ca. 3200 km, hatte die Band aus Arica, nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Peru.
Ich blieb eine Nacht in Puerto Varas und da ich für den Samstag vom Sportlehrer, Javier Jimenéz, zu einem Tagesausflug zu einem Vulkan in der Region eingeladen war, kaufte ich mir in Puerto Varas noch vernünftige Wanderschuhe (die, wie sich später herausstellte, auch bitter nötig waren). Am Freitagabend fuhr ich mit dem Bus zurück nach La Unión, da wir uns am Samstagmorgen um 8 Uhr an der Schule trafen. Aber dazu im nächsten Artikel mehr 😉
In der darauffolgenden Woche, die vierte mittlerweile, kümmerte ich mich um meinen chilenischen Pass, um meinen Sprachkurs und um ein Fitnessstudio.
Für den Pass musste ich erst zur zivilen Polizei (hier in Chile gibt es zwei verschiedene Arten: „Policía Civil“ und die „Carabineros) und dann zum „Registro Civil“, wo ich Fingerabdrücke, Passbild und den ganzen Kram abgeben musste. In 10 Tage könnte ich ihn abholen. Naja, ich werde nächsten Montag mal hingehen und nachfragen.
Am Dienstagnachmittag hatte ich meine erste und letzte Spanischstunde bei einer Lehrerin der Schule, denn aus privaten Gründen hat sie nun leider keine Zeit mehr, den Sprachkurs mit mir zu machen. Da die von der UNESCO-Kommission aber 30 Stunden Sprachkurs im Gastland vorgeschrieben sind, muss ich mir nun wohl oder übel noch etwas anderes suchen. Doof gelaufen…
Das Fitnessstudio ist ein privates vom Sportlehrer der Schule. Es ist zwar recht günstig, aber auch sehr klein und es stehen nur drei Geräte zum trainieren zur Verfügung. Ich werde mir also noch einmal das andere, etwas größere Gimnasio hier in La Unión anschauen. Auch unter dem Aspekt, neue Leute kennen zu lernen, wird es für mich wahrscheinlich die bessere Variante sein.
Dann stand auch schon wieder das Wochenende (das Vierte, genaugenommen; ich glaube, ich sollte mal aufhören mitzuzählen) vor der Tür. Das erste, an dem ich noch nichts „Großes“ geplant hatte. Freitag war hier in Chile der „Tag der Lehrer“. Alle Lehrer wurden reichlich mit Blumen, Karten, Süßigkeiten uvm. beschenkt und für jeden Klassenlehrer war von den jeweiligen Schülern ein Frühstück oder ein „Kuchenessen“ vorbereitet worden:
Anlässlich dieses Tages wurden die Lehrer der Schule zu einem Abendessen eingeladen. Es wurden verschiedene Lehrer geehrt und später auch fleißig Karaoke gesungen.
Da ich, wie gesagt, für Samstag und Sonntag nichts großartiges geplant hatte, nutzte ich die Zeit, um meine Wohnung „auf Vordermann zu bringen“. Aufgrund meiner mangelnden Erfahrung habe ich den Samstagnachmittag und etwas mehr als den heutigen Sonntagvormittag damit verbracht, meine Wohnung zu säubern. Aber dafür auch gründlich und mit allem, was dazugehört: Staubwischen, Fegen und normales Wischen 😉 Seitdem ich in Chile angekommen bin, haben mich außerdem die vielen und großen weißen Wände in meiner Wohnung gestört, weshalb ich nun einige Poster, Bilder und Landkarten an die Wände geklebt habe.
Jeden Samstagvormittag gibt es hier fast direkt vor der Tür einen Markt, auf dem man Obst, Gemüse und sogar Meeresfrüchte auf der Region sehr günstig und vor Allem frisch kaufen kann. Ich habe mich also mit Obst und Gemüse eingedeckt und „mariscos“ gekauft. Die Muscheln bereitete ich am Samstagabend noch zu und genoß sie mit Manuel, dem Vater von Diego, bei einem chilenischen Weißwein (importierten Wein bekommt man in Chile nicht ;)):
Naja, wie gesagt, am Sonntag wurde geputzt und Fußball geguckt.








Das nenne ich doch mal einen schmackhaften Artikel! Schön zu hören, dass es dir gut geht! 🙂
Muscheln essen gehe ich nächste Woche! 😉
Das war es auch!!!
Dann berichte davon. 😉