Die Komfortzone verlassen

11 03 2010

Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das Verlangen etwas zu erreichen was unbequem erscheint, völlig erkaltet ist. Gut eingebettet sitzen und schlummern wir in unseren wohlbehüteten Komfortzonen und schippern tagtäglich den heimatlichen Hafen entlang. Manchmal ausgeglichen und glücklich, weil uns nichts bekümmert, nichts betrübt, manchmal verstimmt und ausgelaugt, weil die alltäglichen Rhythmen des Lebens uns zu verschlucken drohen.

Ist das etwa das Leben? Kann ich hier in den echten Glückmomente baden? Und gleichzeitig die wirklichen und essentiellen Probleme des Lebens schmecken?

Nein. Weder noch. Jedenfalls nicht hier. In deiner persönlichen Komfortzone kannst du nur das tun, was du schon kannst.

Alle Jahre wieder merke ich das. Diese heimatliche Blues fängt dann an mich nervös zu machen und das Fernweh steigt mir zu Kopf. Bei Fernweh wird alles banal. Dann muss ich raus. Raus aus diesem Hafen, dieser langweiligen Komfortzone, hinein in die Ferne, in die Fremde, in das Unbestimmte, Unvorhersehbare, in das wirkliche Leben. Alles aufsaugen, mitnehmen, einpacken und wiederkommen, damit ich wieder schmecken und fühlen kann, was Heimat bedeutet!

Damit ich meine Erfahrungen, meine neugewonnenen Eindrücke und mein kulturelles Gepäck sorgfältig in die Segel hängen und im Fahrtwind betrachten kann, während ich wieder in die heimatlichen Hafen einkehre und dort rumschippere, und dann mit mehr Fahrtwind, mehr Power und voller Euphorie – solange – bis die Segel erneut zu verbleichen drohen…


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2 Antworten

25 03 2010
unmittelbarst

„In deiner persönlichen Komfortzone kannst du nur das tun, was du schon kannst.“ Sehr wahr – und sehr schön geschrieben!

11 03 2010
Thomas L

sehr schöner Text und ganz tolle Metaphern! =)




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