Nun ist meine Zeit hier in Parguay in nicht mal mehr zwei Wochen zuende. SCHOCK!!! Einige Freiwillige haben schon ihre Rueckreise angetreten und begruessen ihre Verwandten und Freunde in Deutschland und ich bin sehr froh, dass ich jedenfalls noch diese zwei Wochen hier habe. Am 19.08. startet der Flieger nach Berlin und dann hat mich Deutschland wieder. Ich gucke auf eine wunderschoene Zeit zurueck. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt, neue Freunde dazugewonnen, eine wunderbare Gastfamilie gefunden, in einer schoenen gruenen Natur gelebt, habe Gitarre, Bassgitarre, Motorradfahren und vieles mehr gelernt, bin in Paraguay, Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien rumgereist und sass stundenlang im Bus.
Das Busfahren in Asuncion macht riesen Spass, aber man weiss auch das man in weniger als einer Stunde den Bus wieder verlassen wird, aber 6, 14 oder gar 44 Stunden im Bus zusitzen macht auf die Dauer doch kein Spass mehr. Also das ist glaube ich die einzigste Sache die ich nicht vermissen werde. Bahnfahren macht doch einfach mehr Spass :D.
Meine Eltern kamen mich ende Juni besuchen und wir reisten drei Wochen mit dem Bus durch Argentinien, Uruguay und Suedbrasilien. Wir starteten unsere Reise in Salta im Nordwesten von Argentinien. Steffi, auch eine Kulturweilerin, erkundete mit uns Salta und Umgebung. Fuer einen Tag mieteten wir ein Auto und fuhren in die Berge noerdlich von Salta. Es ging durch kleine Doerfer mit lustigen Namen wie Pumauaca oder Humauaca. Hier findet man die 7farbigen Berge, eine riesige Salzwueste (schoene Fotomotive) und Alpacas auf 4170 m Hoehe. Wir wussten nicht, dass wir so hoch waren und staunten nicht schlecht als wir vor dem Schild mit den Hoehenmetern standen. Somit war auch unser Durstgefuehl zu erklaeren und warum manche von uns ein wenig Kopfschmerzen hatten. Zwei Tage verweilten wir noch in Salta und dann verabschiedenten wir uns von Steffi, die wieder zurueck nach Asuncion musste.
Danach ging es in den Süden Richtung Cafayate (Steinformationen in der Nähe und schöne kleine Stadt umgeben von Wein) und dann folgten die Quilmes Ruinen. Das ist eine archologische Ausgrabungsstaette, die im Jahr 840 von dem Quilmesvolk bewohnt war.
Cordoba war die naechste Station und mit dem Auto erkundeten wir die Umgebung dieser kulturellen Stadt. Von wunderschoenen Stauseen, National Parks und uebertriebenen deutschen Doerfen mit Oktoberfesten und jede Mengen Bierkruegen, sahen wir Jesuitenmissionen und besuchten das Che Guevara Museum.
Rosario mit ihren vielen architektonisch schoenen Gebaeuden und dem netten Flair war unser naechster Stop. Von Rosario waren wir positiv ueberrascht und die Uferpromenade ist sehr schoen mit Palmen und allem drumherum.
In Buenos Aires vebrachten wir drei Tage. Am ersten Tag verloren mein Vater und ich gleich meine Mutter bei einer Stadtfuehrung (!) in Grossstadtgetuemmel und somit entstand es ein kleines Familiendrama. Das Tangoflair im Arbeiterviertel Boca, ein Sparziergang entlang des Hafens, die Touristenattraktionen und das Casa Rosada bei Nacht durften dennoch nicht fehlen.
Mit der Faehre setzen wir dann nach Colonia del Sacramento in Uruguay ueber und staunten ueber die schoenen alten Strassen und Oldtimer die diese saeumten. In der Hauptstadt Montevideo schauten wir uns das Altstadtviertel, gingen auf einen Flohmarkt und wehten beinahe an der Promenade weg. In Buenos Aires zuwie auch in Montevideo konnte ich mich mit einigen anderen Freiwilligen treffen, um die letzten Reiseabenteuer zu tauschen.
Eine sehr lange Busfahrt(12 Stunden brauchte der eine Bus fuer 400Km) fuehrte uns dann auf die Insel San Catarina in Suedbrasilien. Florianopolis und die Straende der Insel sind traumhaft. Leider war es noch kein richtiges Badewetter, aber wir machten Spaziergaenge und sammelten Tonnen an Muscheln. Ein kurzer Abstecher folgte bei den Iguazu Wasserfaellen auf der argentinischen Seite. Im Maerz war ich schon auf der brasilianischen Seite, doch jedes mal ist es wieder anders und ueberwaeltigend.
Unsere letzte Station war dann Encarnacion mit den Jesuitenmissionen, Weltkulturerbe. Wir erkundeten noch ein wenig mehr Asuncion, bevor es wieder zurueck in die Kolonie ging und der Alltag begann.
Mein Spanisch hat sich auf der Reise aufjedenfall verbessert. Ich kann mich verstaendlich machen und verstehe schon viel. Das ist viel mehr als ich mir je erhofft hatte. Aber es war auch ein wenig nervig wenn du die einzige aus der Familie bist, die Spanisch spricht. Ich musste alles fuer meine Eltern fragen, aber dadurch musste ich einfach mit den Leuten auf spanisch quatschen. Man kam schon in lustige Situationen, wenn mein Vater die Leute einfach auf Hochdeutsch zulaberte und diese ihn nur verwirrt anstarren oder man so muede ist vom Busfahren und nicht einmal mehr grade laufen kann.
Meine Eltern flogen ende Juli zurueck nach D und ich hatte wieder meine Ruhe (kleiner Scherz). Asado wird noch gemacht mit Cupi (Zebuhocker), ein Treffen mit den Lehrern und noch dies und das. Nächste Woche werde ich dann noch mit meiner Familie in den Chaco fahren, darauf freu ich mich sehr. Dort hat Adelhait ihre ganzen Verwandten und ich erlebe somit den echten Chaco.