“Ich renne keinem Dieb hinterher, dass macht schon Nora.” (Spruch von meinem Chef)
Mit diesem Motto ging es am Samstag um 2 Uhr morgens mit dem Bus, den drei obersten Klassen der deutschen Schule und allen Lehrern(inklusive mich) los Richtung Chile. Chile ein Land mit einer der größten Differenzen zwischen Arm und Reich, einem hohen Anteil an Deutschen und deutschen Schule, zu vielen Universitäten und schüchternen Männern.
Als erste Hürde stellte sich die Grenzkontrolle heraus. An der Grenze Paraguay/Argentinien standen wir sage und schreibe 3 STUNDEN fest. Es fehlten Dokumente für einige Schüler, aber da wir in Südamerika sind und es gewisse Mittel gibt doch an die Stempel zu gelangen, konnten wir die Reise doch noch fortsetzen.
Nach über 35 Stunden im Bus sitzen, einer wunderschönen Fahrt durch das Andengebirge(die Kameras wurden gezückt und keiner saß mehr still) und der ersten Berührung mit Schnee(in Paraguay gibt es ja kein Schnee) kamen wir an der chilenischen Grenze an. Dort herrscht eine strenge Kontrolle, weil Chile aufgrund der geographischen Lage(Andengebirge im Osten und Pazifik im Westen) vor Tierkrankheiten, wie der Mauenklauenseuche, gut abgekapselt ist und dies auch weiter so bleiben soll. Also hieß es alle Koffer raus aus dem Bus und einmal scannen. Die Spürhunde durchsuchten den Bus nach Drogen, Essen usw. und da wir uns auf über 3000 m Höhe befanden, wurde man angeschrieen sobald man etwas schneller ging. Denn hier fällt man aufgrund der extreme dünnen Luft leicht in Ohnmacht.
Unser Ziel Santiago De Chile liegt in einem von Bergen umgebenen Tal, daher schweben die Abgase über der Großstadt und die Anden sind durch den vielen Smog nur nach Regen, also eher selten, zu sehen.
Chile hat außerdem ein Gesetz zum Wohle der Tiere nachdem man bis zu 6 Monate(das Schlagen/Treten von Hunden) und bis zu 5 JAHRE(das Töten von Hunden) ins Gefängnis wandern kann. Dadurch ist eine Plage entstanden, überall laufen einem Straßenhunden hinterher, sie sind fett und kontrollieren regelrecht die Ampeln.
Aber dies hielt uns nicht ab, am ersten Tag die Stadt mithilfe von unseren VIER Stadtführern zu erkunden(en Guide, ein Fotograf und zwei Bodyguards^^). Gegen Nachmittag betrachteten wir die Stadt von oben vom “Cerro San Christobal” und sahen das größte Gebäude Südamerikas. Die Weinfabrik “Causino Macul” wurde besichtigt und abends wurde noch ein wenig eingekauft.
Da es eine Studienreise war, wurde am zweiten Tag eine deutsche Schule, das Lehrerbildungsinstitut(LBI), wir hörten interessante Vorträge und paraguayische, deutsche und chilenische Tänze wurden aufgeführt. Außerdem wurde die 9 stöckige “Universität San Sebastian” besucht. Ein sehr schönes modernes Gebäude mit einem 24 h geöffneten Designraum, vielen Studenten und vier Schwesterunis. Hier ein Artikel auf spanisch zu unserem Besuch. Leider ist der Artikel sehr Fehlerhaft, da wir keine Deligierten vom LBI aus Paraguay sind, aber die Unis brauchen eben Werbung :D.
Den dritten Tag verbrachten wir an der Küste. In Viña del Mar besuchten wir einen schönen Park mit einem sehr großen Auditorium und im UNESCO Weltkulturerbe Valparaiso besuchten wir den Strand. Der Strand war zwar nicht der Schönste, aber es gab Seehunde und graue Pelikane. Dann wurde noch eine Technische Uni besucht, die Stadt und der Bus quälte sich durch die kleinen Straßen auf den Berg hinauf, wo wir den Sonnenuntergang über dem Meer betrachteten.
Am letzte Tag in Chile wanderten wir 12 Km durch die Anden, testeten unsere Fitniss und Abends wurde gegrillt, deutsche und paraguayische Volkstänze aufgeführt und dann hieß es auch wieder Abschied nehmen von einem schönen Land.
Nun sind wir alle wieder in Volendam und haben uns von der 40 Stunden Busfahrt erholt. Mit super Leuten, Spielen, Musik, Filmen und der Bewegungsfreiheit(Man durfte rumrennen, im Gang sitzen und sogar dort schlafen. In Deutschland wäre das unvorstellbar gewesen, zu gefährlich) macht so eine 40 Stunden Busfahrt richtig Spaß. Leider ist die Zeit viel zu schnell rumgegangen, aber einen kleinen Eindruck hat man vom Land bekommen.
Am Tag nach der Fahrt waren Anke, Ernst(mein Gastdad) und ich noch auf dem Fluss fischen. Leider hatten wir keinen Erfolg, aber vielleicht beim nächsten Mal. Am Pfingsmontag war auch hier Feiertag und Anke hat mir das Motorradfahren beigebracht. Abends gab es ein Familienfest mit Asado und leckerem Eis als Nachspeise.
Am Freitag geht es auch schon weiter nach Buenos Aires, wo Miri, Steffi und ich ein Wochenende verbringen werden und dann geht es auf die Terunah Ranch in der Nähe von BA zum Zwischenseminar.