Speeding kills Bears – Yosemite National Park
Wir packten unsere sieben (wohl eher siebzig) Sachen in unserem Mietwagen und fuhren gen Osten. Sobald wir San Francisco und die Bucht verlassen hatten, veränderten sich das Klima und die Vegetation stark. Es wurde heiß, die Landschaft karg und stoppelfeldartig, mit gelben Gras und weiten Flächen, ab und zu ragten Palmen aus der Steppe hervor, Rinderherden grasten auf den Hügeln, alte Metallwindmühlen drehten sich, ab und zu zog eine rotgestrichene Farm mit einem braunen Dach vorbei.
Irgendwann erschien der Merced River, den sich durch den Nationalpark und sein Umgebung, unter uns, denn wir befanden uns schon ein Stück im Gebirge. Wir machten Rast zum Tanzen und Einkaufen in Mariposa, das am Ende des Goldrausch Highway 45 liegt und ganz abgedreht typisch amerikanisch ist. Menschen in großen Trucks fuhren zum Einkaufen vor und kauften Chips im Sonderangebot, zwei riesige Tüten für 5 $. Die Angebote waren außen am Supermakrt angeschrieben. Aunt Jemimas Ahornsirup für nur 1,99$.
Der Yosemite National Park liegt nur eine kurze Autofahrt von unserem Hotel entfernt, beim Schwimmen im Pool waren wir schon von hohen Bergen umgeben. Der Park ist 3000 km² groß und bietet neben dem Gebirgen, von dem man stets umgeben ist, unglaublich saftige Wiesen in den schönsten Grüntönen. Das Gras wiegt sich sanft im Wind und sieht so weich aus, dass man sich sofort hineinlegen möchten. Kleine Wildblumen in gelb und lila blühen. Außerdem gibt es tiefe Wälder mit den heimischen Bären, vor denen die Wanderer gewarnt werden, wegen derer alle Abfalleimer mit einer speziellen Klappe gesichert sind und die beschützt werden, weshalb überall gelbe Schilder mit dem Text „Speeding kills bears“ an den Straßen stehen. Zwischen den Bergen befinden sich kristallklare Seen und der Merced River fließt mir einigen kleinen Stromschnellen mitten durch den Park.
Das Wasser hatte es uns angetan, also beschlossen wir, Rafting auszuprobieren. Das hört sich wilder an als es eigentlich war, denn die Gebirgsbäche führen jetzt im Juli nicht mehr viel Wasser. Aber es machte Spaß und man konnte die Landschaft aus einer anderen Perspektive sehen. Die Berge waren nicht nur einfach grau, sondern besaßen alle Schattierungen von schwarz bis weiß, mit kupferfarbenene Flächen und einigen grünen Farbkleksen, die von Moos und Ähnlichem stammten. Durch das wenige Gebirgswasser waren die Yosemite Falls auch nicht so beeindruckend, wie sie das sicherlich im Mai sind, aber es machte Spaß, auf den Steinen bis an den Wasserfall heranzuklettern.
El Portal
5. – 7. Juli 2012




