Ein Liebesbrief
Liebes Berlin,
ich weiß, du bist sauer auf mich. Du dachtest, du und ich – das wäre etwas für immer. So ist es.
Ich vermisse deine Fahrradwege und deine Weihnachtsbeleuchtung, die Spree und das
S-Bahnchaos. Ich vermisse das Rascheln deiner Zeitungen, die Gespräche auf deinen Straßen, den Regen auf deinen Dachfenstern. Ich vermisse deine Clubs und deine Cocktailbars. Ich vermisse Köpenick und die volle Vertrautheit. Ich vermisse deinen Ärztesoundtrack und meine Schritte in der Bahnhofshalle. Am meisten vermisse ich jedoch deine Menschen, die echten Berliner, die du hervorgebracht hast. Frech und direkt, aber wundervoll.
Berlin, du wirst immer zu meinem Leben gehören. Aber du musst lernen, zu teilen.
Du hast alles, was mein Herz begehrt, bis auf die Ferne.
Die Ferne, die so weit weg ist, dass ich springen und lachen und zugleich weinen möchte, weil ich angekommen und doch ohne dich bin.
Diese Ferne, ohne die ich nicht leben kann.
Ich werde mit dir glücklich werden, irgendwann, wenn ich bereit dafür bin. Aber noch nicht jetzt. Es gibt zu viel zu sehen. Bitte warte auf mich, ich werde zurück kommen. Immer und immer wieder. Darauf kannst du dich verlassen.
Ich werde dich immer lieben. Du wirst immer DIE Stadt für mich sein.
Deine Caro in Nowosibirsk
P.S.: Ich schicke dir dieses Bild, damit du weißt, dass du nicht eifersüchtig sein musst.
Das hier ist anders.
Drei Monate…

Welch wundervolle Hommage an eine ebenso wundervolle Stadt!
Ich für meinen Teil habe ihr dieses Jahr nach 11 Jahren den Rücken gekehrt.
Es wurde zu stressig,hektisch etc. und die Sehnsucht nach mehr Grün war ungebrochen.
Ich bildete mir Jahre lang ein doch eigentlich ein Kleinstadtmensch zu sein-
obwohl ich wohl in Wahrheit ein Grossstadtmensch par example war.
Alles habe ich in ihr ausgekostet:
Bars, Cafes, Restaurants,Geschäfte(hatte sogar selber 2), Kultur,Strassen idylle,Parkanlagen,Openair kinos und nicht zuletzt die tollen Menschen die ich dort kennenlernen durfte.
Doch ich wollte es perfekt:kleine Häuser, mehr Idylle…
Schon am zweiten Tag meiner Ankunft in der Provinz ahnte ich:
Ich habe einen grossen Fehler begangen!
Trotz Familienanbindung, schöner Landschaft und schönem Fluss….
Ich hatte meine grosse Liebe verlassen und das dämmerte mir plötzlich!!!
Auch wenn Berlin -gerade im Winter nicht immer schön ist, ist es doch voller Leben und Kreativität.
Ich weinte um Berlin wie um einen Mann den ich verlassen hatte und bei meinem ersten Berlin Besuch sah ich schon bei der Ankunft einen riesigen Regenbogen, der über der Stadt tronte.
Die Menschen hier in der Kleinstadt sind sehr uniformiert, leise und korrekt.
Das passt nicht zu mir …und genau deshalb werde ich auch wieder zurückziehen-
in ein Umfeld , das einfach mir gehört…
Berlin, ick liebe Dir!!
Neuer Lieblingsartikel!! Ach Berlin…