Zweieinhalb Wochen bin ich jetzt schon in Olsztyn. Die Zeit rennt…. Mittlerweile habe ich endlich alle Kurse kennengelernt, mit denen ich im nächsten Jahr arbeiten werde. Da ich an zwei Schulen arbeite und eine davon sowohl Liceum, als auch Gimnazjum beinhaltet, sind „meine“ Schüler zwischen 13 und 18 Jahren alt. Eine bunte Mischung also. Und so langsam bekomme ich auch erste Aufgaben. Bin ich froh, dass ich nicht nur wochenlang hospitieren muss. Ich glaube, ich würde einschlafen…. Und so darf ich recherchieren, Texte vorlesen, Schülertexte lesen, Aufgaben besprechen und auch schon mal eine ganze Stunde halten.
Wenn ich so im Lehrerzimmer sitze, fällt mir wieder auf, wie sehr ich diesen Raum in einer Schule liebe. Ja, ich liebe Lehrerzimmer… Klingt total komisch. Ist es wahrscheinlich auch…. 😉 Früher war es der heilige Bereich, in den man als Schüler nur selten durfte. Wenn man einmal drin war, fühlte man sich direkt irgendwie cool. Heute laufe ich einfach ins Lehrerzimmer rein. An beiden Schulen wurde ich bisher nicht wieder rausgeschmissen, und dass, obwohl ich auch an beiden noch nicht dem Kollegium vorgestellt wurde. Naja, jetzt lohnt sich das auch nicht mehr. Die die es interessiert hat, wer ich bin, haben gefragt und der Rest schickt mich zumindest nicht raus 😉 Warum ich Lehrerzimmer so mag? Keine Ahnung. Vielleicht weil es hier (fast) immer was zu beobachten gibt. Hier herrscht irgendwie immer konstruktives Chaos. Auf den Tischen, in den Schränken…. Die Lehrer wuseln um den Kopierer herum und besprechen noch schnell, wann jetzt eigentlich wo welche Veranstaltung war, und welcher Lehrer diese gleich noch mal begleiten sollte. Ich beobachte still. Ob das wohl auch noch so spannend ist, wenn man selbst Lehrer ist und in der Pause noch schnell die Klassenarbeit für die nächste Stunde kopieren muss….? (und hier ist die längste Pause nur 15 Minuten lang…)
Mit der Abarbeitung der Seenliste geht es auch voran. Am Sonntag war ich im Studentenstadtteil Kortowo, um mir den Jezioro Kortowskie anzusehen. Das ist er:
Was gibt es sonst noch neues? Am Freitag war hier im Studentenwohnheim Feueralarm. Ich wurde direkt bei meiner Ankunft vorgewarnt, dass das häufiger vorkommt, weil besonders die Rauchmelder in der Küche wohl sehr sensibel sind. Zurück zu Freitag. Natürlich begaben sich alle Bewohner direkt nach draußen. Denkt ihr? Nein! Ich war die Einzige, die aus dem ersten Stock mal nach unten gegangen ist. Die Leute aus den höheren Etagen gingen nicht nach unten. Also wenn ich im 10. Stock wohnen würde, wäre ich aber um mein Leben gerannt. Tja, aber das muss ja jeder selbst wissen… Ich laufe! 😉

